HCS Human Capital System

Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
Kontext: Vermögen - Kapital - Humankapital


Kontext: Vermögen - Kapital - Humankapital

Vollbild 07. Die Bilanz: Die Prinzipien der Bilanzierung

Bilanz

Die Bilanz ist immer eine Zeitpunktbetrachtung.

Die Bilanz ist eine Auflistung des Vermögens (Aktiva) zu einem bestimmten Stichtag. Alles, was dem Vermögen "gegenübersteht", wird als Passiva gezeigt, die exakt der Größe der Aktiva entspricht.

Die Bilanz ist immer ausgeglichen: Aktiva und Passiva sind in der Summe immer gleich.

Die Bilanz ist immer eine Zeitraumbetrachtung.

Die Veränderungen einer Bilanz gegenüber einem früheren Stichtag werden in der Regel zunächst als Gewinn oder Verlust gezeigt.

Der Gewinn wird dann dem Eigenkapital zugeschlagen, der Verlust vom Eigenkapital abgezogen.

Prinzipien, unauflösbare Paradoxien und Grenzen:

Die Bilanz ist immer richtig: Sie ist immer das Ergebnis dessen, was in die Bilanz aufgenommen wird oder nicht.

Die Bilanz ist immer falsch: Sie ist das Ergebnis dessen, was in die Bilanz aufgenommen wird und was nicht. Auslassungen können absichtlich, unabsichtlich oder unbemerkt erfolgen.

Die Bilanz ist niemals vollständig: Es ist unmöglich, alles zu erfassen und zu bilanzieren. Die (scheinbare) Objektivität von Bilanzen rührt von den Regeln, die vereinbart oder für die Bilanzierung auferlegt sind. Die Bilanz wird als "richtig" bezeichnet, wenn sie den Regeln entspricht. Das - aber auch nur das - wird auch gerne zertifiziert / testiert. Der Glaube an die "Richtigkeit der 'testierten' Bilanz" ersetzt das "Nicht-Wissen-Können", was die Bilanz tatsächlich "vollständig" machen könnte.

Wenn einmal etwas in eine Bilanz aufgenommen wird, unterliegt es ab diesem Moment in der Regel auch der weiteren Betrachtung, d.h. Veränderungen jeglicher Art werden "bilanziert": Es wird "objektiv" (und niemand bemerkt mehr die Subjektivität, Willkürlichkeit und Zufälligkeit). Die scheinbare "Objektivität" wird unausweichlich, wenn die Bilanzpositionen in Zahlen ausgedrückt werden: Das Wissen um die Beliebigkeit einer jeglichen zahlenmäßigen "Bewertung" wird ignoriert und geht schließlich verloren: Der Zwang zur (zahlenmäßig) stets ausgeglichenen Bilanz trägt ebenso dazu bei.

Was nicht in die Bilanz aufgenommen wird, existiert dennoch.