HCS Human Capital System

Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
Kontext: Vermögen - Kapital - Humankapital


Kontext: Vermögen - Kapital - Humankapital

VollbildKrankheiten des Kapitals

Hier werden einige typischen Muster aufgezeigt, wie das Kapital (Passiva) eine eigene Vermehrung auch dann anstrebt, wenn es die Aktiva nicht oder nicht mehr hergibt: Die Passiva wächst mitunter krebsartig, während die Vermögenswerte schwinden oder gar nicht erst entstehen.

Krankheiten

Die Kluft zwischen Aktiva und Passiva wird (zumindest zahlenmäßig) immer größer: die Möglichkeiten, die Kluft irgendwann irgendwie zu schließen, immer geringer.

Als "krankhaft" wird bezeichnet, wenn die Berechtigten der Passiva sich nur auf den Erhalt und möglich auch noch für die Vermehrung ihrer Passiva kümmern und jegliche Verantwortung für die Entstehung, Erhaltung und Vermehrung des aktiven Vermögens verweigern. Selbst eine Verpflichtung hierzu wird in besonders schweren Fällen weder gesehen, sondern sogar durch Verträge und Vereinbarungen oder Rechtspositionen auf jeden Fall verhindert.

Krankheiten sind immer:

  1. Systemische Krankheiten, bei welchen sich die Krankheitssymptome häufig nur beim "Leidenden" (dem "Patienten") zeigen,
  2. Krankheiten des Systems insgesamt,
  3. Krankheiten als System.

Das System bei unheilbaren Krankheiten besteht immer aus:

  1. dem Leidenden (Kranken, Symptomträger, Patient),
  2. dem Helfenden,
  3. den Hilfen, Medikamenten und Therapien,
  4. den Rahmenbedingungen,
  5. den Auslösern,
  6. dem Verlauf, der Dynamik,
  7. den Veränderungen in der Krankheit und durch die Krankheit,
  8. dem Nutzen,
  9. die Nutznießungen,
  10. den Folgen.

"Krank" ist häufig nur die Vorstellung, dass etwas "krank" sei, weil es in irgendeiner Art und Weise von einer (krankhaften) Norm abweicht, die "das Gesunde" beschreibt.

Ist etwas als "krank" bezeichnet worden, besteht keine Aussicht mehr zur Gesundung: Alles, was noch erreichbar ist, ist die Freiheit von Symptomen der Krankheit.

Von Krankheiten und Kranken gehen enorme Bedrohungen aus:

  1. Kranke verweigern oftmals Hilfen und wehren sich gegen Helfendes.
  2. Kranke "verlieben" sich in ihre Krankheiten und tragen sie zu Markte; "professionelles Leiden".
  3. Kranke sind anfällig für Heilslehren aller Art.
  4. Kranken fehlt oftmals die notwendige Distanz, Kritikfähigkeit, Einsicht.
  5. Kranke delegieren die Verantwortung für ihre Gesundung auf Dritte.
  6. Kranke sind eher am Ende des Leides interessiert als an einer Gesundung.
  7. Kranke verweigern oder verleugnen die eigene Verantwortung für die Krankheit und die Gesundung.
  8. Kranke überschreiten eher die Grenzen der Moral, Ethik, der Sitte und des Anstandes, auch gegenüber sich selbst. Die Hürden zu Aggression und Depression, Selbstverstümmelung werden kleiner.
  9. Kranke verändern ihre Werte und Bewertungen, auch über das Leben und den Tod.
  10. Kranke werden unberechenbar, neigen zum Entscheiden, Handeln und Verhalten im Affekt.
  11. Kranke wehren sich gegen ihre Hilflosigkeit und ihre Abhängigkeiten oder nutzen sie (oftmals schamlos) aus.
  12. Kranke betäuben eher ihren Geist, einzelne Organe oder ihren Körper: Sie "opfern" ihn mitunter stückchenweise.
  13. Kranke wissen um die Schwächen und Anfälligkeiten von allem, was als "gesund" gilt. Sie sind "der lebende Beweis" der letztendlichen Hilflosigkeit allen Helfens.