HCS Human Capital System

Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
Kontext: Vermögen - Kapital - Humankapital


Kontext: Vermögen - Kapital - Humankapital

51. Verteilung des Vermögens

VollbildDie Reichen

Bonität der armen Reichen

Um die Bonität der armen Reichen ranken sich gerne Mythen, Zuschreibungen und Vorurteile. Die Realität wird oftmals gerne so wahrgenommen, wie man sie gerne haben möchte, weniger, wie sie ist.

Zu den armen Reichen bestehen häufig lange geschäftliche Beziehungen, die auch das Vermögen betreffen. Oft besteht eine Scheu, eventuellen Bedenken gegen die Bonität frühzeitig nachzugehen.

Die armen Reichen schämen sich oftmals einer unzureichenden Bonität.

Die armen Reichen verfügen oftmals über ein großes und ausreichendes substanzielles Vermögen, das sich (noch) nicht (mehr) rechnet: Die Wirtschaftskraft des vorhandenes Vermögens reicht nicht (mehr) aus, um die Lasten leicht tragen zu können. Es bestehen oftmals auch Traditionen, Zwänge ("Sachzwänge") und Verbindlichkeiten nicht geldwerter Art und Weise, welche die Bonität beeinträchtigen.

Wegen des Reichtums wird die Kreditfähigkeit der armen Reichen nicht selten "gesundgerechnet".

Die oft hohen Substanzwerte des Vermögens verleiten "zur Beleihung von Sicherheiten". Nicht selten übernehmen sich die armen Reichen dadurch, weil sie annehmen (müssen), dass sie die Kredite auch noch verkraften können, wenn sie ihnen weiter oder neu gewährt werden.

Die armen Reichen wissen in der Regel um ihre begrenzte Kreditfähigkeit. Sie wissen, dass "das Geld nicht reicht", um die notwendigen Änderungen zu finanzieren. Aber so, wie es ist, soll und darf es oftmals nicht weitergehen. Es fehlt auch manchmal der Mut oder die Einsicht, um etwas zu ändern. Manchmal haben sie auch mehr vor, als sie sich leisten können.

Die armen Reichen sind leichte Opfer für Investoren. Sie bringen zwar das dringend benötigte Geld mit, jedoch selten auch die Kompetenzen, die über die Geldgeschäfte hinaus erforderlich sind, um das Vermögen zu erhalten und zu entwickeln.

Die Kreditwürdigkeit der armen Reichen ist oftmals leicht daran zu erkennen, ob und wie die armen Reichen:

  1. selbst zum Reichtum beigetragen haben,
  2. den übernommenen Reichtum verwaltet haben,
  3. den bisherigen Reichtum erhalten haben,
  4. aus dem vorhandenen Reichtum etwas gemacht haben,
  5. den Reichtum bisher verwendet haben,
  6. den Reichtum bisher eingesetzt haben,
  7. den Reichtum bisher angenommen haben,
  8. mehr oder anderes aus ihrem Reichtum machen wollen.

Ist eine Umwandlung des Reichtums ausschließlich oder überwiegend in Geldwerte vorgesehen, ist höchste Vorsicht am Platze.

Die Mängel in der Kreditwürdigkeit der armen Reichen können durch Sicherheiten nur bedingt gemindert werden: Das Schicksal der Sicherheiten ist oftmals eng mit dem persönlichen Schicksal des armen Reichen verbunden. Die Sicherheiten sind häufig formal, rechtlich und substanziell werthaltig, so lange nicht in der Realität überprüft und bewiesen werden muss, dass es so ist.