Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
Kontext: Vermögen - Kapital - Humankapital

28. Vermarktung von Humankapital

Kunst

Ergänzend oder als Ersatz für Arbeit können Menschen ihre Fähigkeiten, Fertigkeiten, ihren Geist, ihren Körper, ihre Beziehungen und ihre Ressourcen in Kunstwerke überführen.

Manche Kunstwerke erhalten einen Marktwert und können dann in Kapital umgewandelt werden. Andere Kunstwerke haben nur einen Eigenwert für den Künstler selbst. Wieder andere Kunstwerke entstehen nur der Kunst willen und wieder andere erhalten nie eine physische Gestalt.

Kunstwerke können eine Lebensdauer aufweisen. Sie werden häufig nach Mode, Vorlieben, Geschmack, Funktionen und Verwendungen bewertet.

Kunstwerke mit Zahlenwerten (Geldwerten) zu bewerten, kann manche Künstler auch beleidigen. Nicht wegen der geringen, angemessenen oder zu großen Höhe, sondern weil sein Humankapital als Fähigkeit zur Kunst durch Geldwerte banal und zur Handelsware wird.

Geldwerte zerstören die Einmaligkeit und Einzigartigkeit der Kunst. Geldwerte machen Kunst unabhängig von der Kunst, die zum Kunstwerk geführt hat, vergleichbar und austauschbar mit anderen Kunstwerken.