HCS Human Capital System

Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
Kontext: Vermögen - Kapital - Humankapital


Kontext: Vermögen - Kapital - Humankapital

88. Das Neutrum Geld.

Geld vermittelt gleichzeitig die Illusion und die konkrete Möglichkeit, das Geld jederzeit in einen anderen Vermögenswert umtauschen zu können, der den aktuellen Bedürfnissen und dem aktuellen Bedarf am ehesten entspricht.

Je länger keine Entscheidung notwendig ist, umso länger "ruht" das Geld. Häufig wird es deshalb auch "angelegt".

Das Geld erlaubt, unabhängig eine beliebige Auswahl aus verfügbaren Vermögenswerten treffen zu können.

Bei der Auswahl unterliegt es keiner Moral. Der Besitz des Geldes scheint einen ausreichenden Nachweis darzustellen, dass man bereits Leistungen erbracht habe und auf direkte Gegenleistungen verzichtet und an deren Stelle "Geld" erhalten zu haben.

Geld wird auch bezahlt als Ausgleich für Schäden oder Nachteile, die einem widerfahren sind oder die man in Kauf genommen hat oder nehmen muss. In solchen Fällen scheint da Geld zu legitimieren, beliebig auswählen zu können, was dann als tatsächliche Wiedergutmachung wirken soll.

Geld fällt auch bei der Veräußerung von Vermögenswerten an, die "liquidiert" werden. In solchen Fällen scheint das Geld zu berechtigen, beliebige andere Vermögenswerte mit dem Geld zu bezahlen, welche die veräußerten ersetzen. Mitunter wird Geld aus Veräußerungen auch wieder "investiert".

Es ist naheliegend, bei den Tauschgeschäften, in welchen Geld eine Rolle spielt, mehr für das Geld zu erhalten, als man selbst hergegeben oder geleistet hat. Insbesondere scheint das Geld immer mit dem Bedürfnis verbunden zu sein, es nur so (wieder) auszugeben, dass "es sich rentiert" und dass die Investitionen sich "amortisieren", d.h. also "das Geld wieder zurückfließen lassen", welches für das Investigat ausgegeben wurde.