88. Geld: Risiken des Geldmarktes.
Die Menge des Geldes, welches als werthaltig gilt, ist immer
begrenzt. Wird der Glaube an die Werthaltigkeit des Geldes verloren,
kommt es zum "Sturm der Banken", Flucht aus der bedrohten Währung,
Flucht in "sichere Anlagen", Panikverkäufen und schließlich zum
Zusammenbruch der Währung. Das bisherige Geld wird wertlos und durch
eine neue Währung ersetzt.
Geld ohne garantierte Staatsdeckung bleibt letztlich ein
"Scheingeld". Es scheint, als ob es "Geld" sei, und funktioniert als
"Geld" nur dort, wo die Beteiligten sich an die Regeln halten,
welche eine Staatsdeckung der z.B. digitalen Währung ersetzen oder
überflüssig machen sollen.
Geld ist immer nur ein Gegenwert von Etwas, das tatsächlich
werthaltig ist. Übersteigt die Geldmenge den Wert der tatsächlich
vorhandenen Werte, wird das überschüssige Geld vernichtet durch
z.B.:
- Inflation: Die Preise des Wertvollen (der Güter) steigen:
Die Geldmenge steigt, die Menge des Wertvollen nicht.
- Horten der Güter, die einen tatsächlichen Wert verkörpern,
der in eine beliebige Währung umgetauscht werden kann,
Hamsterkäufe.
- Spekulationen: Kursexplosionen, Kursmanipulationen an den
Börsen, Kursstürze für "Wertpapiere" "Kursblasen",
- Flutung und Überschwemmung des Marktes mit Geld (durch
Geldausgabestellen, Staaten, Banken, Fonds),
- Schließung von Banken, Konkurs von Banken und anderen
Kreditinstituten,
- Schließung der Zentralbank, Bankrott der Zentralbank,
- Entfall der Garantie der Staatsdeckung oder des Vertrauens
in eine weitere Staatsdeckung, z.B. bei Korruption, Umsturz,
Rebellion,
- Pleite des Staates, Staatsbankrott, Betrug, Katastrophen,
Zusammenbrüche von Märkten,
- Zwangsanleihen, Ausgabe von (festverzinslichen)
"Wertpapieren" mit der Vereinbarung, dass sie niemals
zurückbezahlt werden,
- Ausgabe einer neuen Währung: Die neue Währung bietet einen
Tauschkurs für die ungültig gewordene Währung, die alle
ungedeckten Geldmengen der "alten Währung" und ungedeckten oder
nicht mehr bezahlbaren Schulden auflöst: Der Gesamtwert des
neuen Geldes entspricht dem neuen Wert des tatsächlich
Werthaltigen. Für die erforderliche Liquidität für den Geldmarkt
übernimmt in der Regel ein Staat oder ein Staatsgebilde oder die
(gemeinsame) Zentralbank "die Garantie".
- Vernichtung und Zerstörung von realen Werten z.B. durch
Katastrophen oder Krieg,
- Produktion von Gütern eigens zu dem Zweck, um das
überschüssige Geld in einen Produktionskreislauf und
Wirtschaftskreislauf zu bringen.
- "Investitionen" in die Zukunft: Forschung, Bildung, Kunst,
Kultur, "Weltraumfahrt" und Luxus.
Die Risiken des Geldmarktes schlagen in der Regel "nur" bei
einzelnen Währung auf.
Fällt eine Währung aus, wird sie unverzüglich durch eine andere
ersetzt. Für Zwischenwährungen und Ersatzwährungen eignet sich
alles, worüber sich die Beteiligten einigen, dass "Es" als
Zahlungsmittel und Währung gelten soll (Zigarettenwährung, Steine,
Gold, Metalle, Waffen, Nahrungsmittel, Heilmittel, Genussmittel,
Zugangscodes). Solche "Schattenwährungen" sind überall anzutreffen.