Die Armen wissen, das ihnen niemand etwas zutraut.
Für das Vermögen, das den Armen durch Spenden, Unterstützungen oder Fürsorge zufällt, brauchen die Armen häufig nicht mehr zu tun als "arm zu sein". Der Bettler am Straßenrand zeigt, was gemeint ist. Die Gewöhnung an die "Wohltaten" kann auch zur Folge haben, sich nicht mehr weiter um die eigene Not zu kümmern, sondern nur den Anspruch zu erhöhen oder zu ändern, wenn "Bedarf nach etwas Anderem entsteht".
Eine Hilfe, die "verlangt" wird, wird oftmals nicht (mehr) gewährt.
Das Vermögen der Armen reicht zwar manchmal nur für das Nötigste. Es erlaubt jedoch nicht, eigenes (weiteres) Vermögen zu bilden. Wenn die Hilfen umfangreicher werden, fehlt es den Armen oft an der Übung, aus dem "Mehr" auch etwas abzuzweigen.
Die Bedürftigkeit oder die Annahme, so bedürftig zu sein, dass "die Anderen" helfen müssten, bleibt oftmals trotz aller Hilfen bestehen oder wird bewusst herbeigeführt oder inszeniert oder vermarket, notfalls an andere Hilfsbereiten.
Die Kreditwürdigkeit, hier als Anspruchsberechtigung, wird bei wiederholter Bedürftigkeit strenger geprüft. Die Regeln für die Gewährung von Hilfen sind meistens formal festgelegt, damit sich die entscheidenden Personen nicht verführen oder täuschen lassen oder "aus Mitleid" die ihnen zur Verfügung stehenden Mittel zweckentfremden.
Das Vermögen begrenzt sich oft auf Vermögenswerte des Alltags.
Die Kreditwürdigkeit als Fähigkeit, langfristig zu planen und kontinuierlich wirtschaften zu können, kann mangels Gelegenheit vielfach nicht oder nur sehr eingeschränkt entwickelt werden. Das Einkommen, auch wenn es ein geregeltes sein sollte, reichen meistens kaum über den Tagesbedarf hinaus.
Die Regeln des täglichen Überlebenskampfes sind nicht immer auch die Regeln, die Vertrauen in die Menschen, Organisationen und in sich selbst ermöglichen, begründen, erhalten und fördern.
Kredite erhalten arme Arme deshalb nur von Personen und Organisationen, die damit eigene Interessen verfolgen oder ohnehin die Absicht haben, die armen Armen auszubeuten.
Eine Verweigerung von Krediten wird von den armen Armen oft als Diskriminierung erlebt.