HCS Human Capital System

Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
Kontext: Vermögen - Kapital - Humankapital


Kontext: Vermögen - Kapital - Humankapital

51. Verteilung des Vermögens

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Verteilung durch Macht

Große Vermögen entstehen nur mit Macht. Sie werden durch nur Macht der Massen erhalten und vermehrt.

 

Einzelpersonen sind in der Regel nicht in der Lage, aus ihrem Humankapital ein "großes Vermögen" zu machen. Dennoch kann auch mit Humankapital ein großes Vermögen entstehen. Geeignet sind Erfindungen und Entdeckungen, für welche es einen aktuellen Markt gibt. Nach einer Anfangsphase wird die Vermarktung des Wissens meistens durch Organisationen übernommen, welche das Wissen dann großzügig entlohnen, abkaufen oder am Gewinn teilhaben lassen. Das Humankapital wird dabei in Kapital umgewandelt. Es unterliegt dann den Gesetzen von großen Kapitalvermögen. Früher oder später, spätestens jedoch mit dem Tod des Inhabers des Humankapitals trennt sich das Humankapital endgültig vom Kapital: Es bleibt nur das Kapitalvermögen übrig.

Große Vermögen entstehen häufiger durch die Macht des Kapitals. Das Kapital wird in der Regel durch Organisationen gehalten. Einzelpersonen als "Großkapitalisten" gibt es kaum mehr und wenn, dann haben sie mit der Vermögensverwaltung Organisationen beauftragt. In der Regel werden auf irgend eine Art und Weise "kleine Summen" von großen Massen eingesammelt und nur teilweise wieder ausgegeben. So entstehen mit der Zeit große Vermögen.

Die "großen Vermögen" der mächtigen Organisationen sind weitgehend anonym.

Große Vermögen entstehen auch durch kriminelles Verhalten: Personen oder Organisationen nutzen ihre Machtpositionen aus, um Vermögen anzuhäufen. Sehr oft ist es nur Geldvermögen, weil die Kriminellen meistens wenig kompetent sind, andere Vermögen auch zu erhalten und weiter zu entwickeln oder aus oder mit dem Vermögen etwas anderes zu machen außer Geld. Die Höhe des Geldwertes des Reichtum der Kriminellen dient auch zur Hackordnung untereinander.

In manchen Kulturen ist die geldwerte Vermögenshöhe oder Einkommenshöhe ein Mittel der gesellschaftlichen Hackordnung: Es wird angenommen, dass der Reichere auch kompetenter, erfolgreicher und tüchtiger sei. Die Geschichten über die Entstehung des Reichtums werden kann wiederum "gegen Geld" vermarktet. Manchmal ist und bleibt die Vermarktung der Geschichte auch die einzige persönliche Leistung, die dem Reichen direkt und persönlich zugerechnet werden kann.

Erben und Nachfolger der Personen, die alleine oder mit Hilfe von Organisationen es zu großen Vermögen gebracht haben, sind nur selten in der Lage, das "große Vermögen" zusammenzuhalten und weiter zu führen: Das Vermögen wird an mehr oder weniger viele Personen und Organisationen verteilt, die dann weiterhin das Kapital halten und ihre eigenen Interessen verfolgen. Es sind selten gemeinsame.

Nicht selten werden mit der Zeit aus den großen Vermögen (wieder) kleine.

Wer an die Macht will, muss Massen für sich gewinnen. Die Mehrheit der Masse ist immer "arm" oder fühlt sich spätestens dann so, wenn ihnen "Reiche" vorgeführt werden. Um die Massen zu gewinnen, wird den Armen versprochen oder angedroht:

  1. mehr Reichtum,
  2. mehr Enteignung der Reichen (Überführung des privaten Eigentums in Staatseigentum),
  3. mehr Privatvermögen (Überführung von Staatsvermögen in Privatvermögen),
  4. mehr Selbstversorgung und Selbstgestaltung des Lebens,
  5. (noch) mehr Not,
  6. (noch) mehr Gewalt,
  7. (noch) mehr Ausbeutung,
  8. (noch) mehr Abhängigkeiten,
  9. (noch) mehr Freiheiten,
  10. (noch) mehr Einschränkungen.

Die ausgelobten Umverteilungen verändern letztlich die Gesamtvermögenslage nicht: Es wird nichts hinzugefügt, erzeugt, produziert, gesichert, verbessert, vermehrt. Zumindest nicht über den Augenblick hinaus.

Die Macht nimmt immer zuerst den Schwächeren weg, was sie verspricht, ihnen in anderer Art und Weise wieder zurück zu geben. Die Macht entsteht aus den Versprechungen und Erwartungen der Schwächeren, dass sie danach über mehr verfügen als sie vorab gegeben haben. Manche erleben es nicht. Wird von einer großen Masse erkannt, dass die Versprechungen illusorisch sind und deshalb unerfüllt bleiben müssen, mobilisiert sich Gegengewalt als:

  1. Missstimmungen,
  2. Widerstand,
  3. Meuterei,
  4. Sabotage,
  5. Streik,
  6. Rebellion,
  7. Gewalt,
  8. Umbruch,
  9. Umsturz,
  10. Revolution.

Die Nachfolger die bisherigen Mächtigen stehen in der Regel bereits bereit, die Macht zu übernehmen. Es wird alles beim Alten bleiben, lediglich die Betroffenen und Beteiligten sind neu gemischt.