HCS Human Capital System

Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
Kontext: Vermögen - Kapital - Humankapital


Kontext: Vermögen - Kapital - Humankapital

51. Verteilung des Vermögens

VollbildVerteilung durch Rentabilität

Rentabilität von Massen

Es geht um hier um tabuisierte Betrachtungen von Massen.

In der Werbebranche werden die Zielgruppen auch als "Konsumvieh" bezeichnet. Es bringt zum Ausdruck, wofür Massen sich rentieren:

  1. Massen folgen Herdentrieben: Was ein Idol vormacht, macht die Masse nach. Es ist völlig egal, was es ist und worum es geht. Je mehr das Individuum irgend ein bisheriges Tabu überschreiten muss, um bewusst "zur Masse gehören" zu können, umso leichter ist es mit der Masse manipulierbar. Bei Massen genügt es also, die Gallionsfigur fürstlich auszustatten und sie der Masse im bestmöglichen Licht erscheinen zu lassen. Die Masse kauft, was das Idol vormacht. Egal, was es außer Geld noch alles kostet.
  2. Niemand weiß, zu welchen Massen er bereits aufgrund seiner soziodemographischen Daten zählt. Insbesondere die Internettechnologien ermöglichen leicht, "Massen" zu bilden, von denen niemand etwas erfährt, außer jenen, welche ihre Produkte und Leistungen "auf die Masse" zuschneiden. Bekannte anonyme Massen sind alle, die im Umgang mit als "Die..." bezeichnet werden, wie "die Autofahrer", "die Jungen", "die Arbeitgeber", "die Politiker", "die Wirtschaft".
  3. Massen lassen sich für die eigenen Zwecke manipulieren. Sie lassen sich aufputschen (als Masse) und zu Handlungen verleiten, welche die Individuen nur im Schutz der Massen trauen.
  4. Massen lassen sich "als Minderheiten" missbrauchen, die "sich holen", was ihnen "die ..." verweigern. Was es ist und wie es geht, wird der Masse "verkauft". Läuft die Masse dann los, ist sie nicht mehr oder nur noch mit großer Gewalt aufzuhalten. Sehr häufig fließt Blut. Die Vermarktung des Leides und das Elends, das den verführten Minderheiten "bei ihrem Kampf" zugefügt wird, festigt die Masse.
  5. Massen sind Mehrheitsbeschaffer. Ausgerechnet in Demokratien kann sich es fatal auswirken, wenn ein (gegenwärtiger oder künftiger oder Möchtegern) Tribun die Massen "hinter sich bringt" und eine Mehrheit erhält. In der Regel sind dazu einfache Sprüche und sehr allgemeine Auslobungen völlig ausreichend. Es ist nahezu unmöglich, die Leere der Versprechungen aufzuzeigen oder gar zu wiederlegen: Wo nichts ist, kann auch nichts konkretisiert werden. Die Täuschungen der Massen erfolgt in jedem Fall erst nach der Wahl oder "es bleiben die anderen Schuld, dass die Benachteiligung bestehen bleibt."
  6. Massen sind kalkulierbar. Sollen viele Menschen ihr Hab und Gut aufgeben und das Land und ihre Heimat verlassen, genügt es, sie zu terrorisieren. Inzwischen ist das eine bevorzugtes Mittel im Krieg: Die Menschen machen früher oder später "das umkämpfte Land" frei, ohne dass es wirklich in einem "Krieg" erobert wurde oder werden muss. Die Besetzung des "freiwillig" freigemachten Landes durch die "Sieger" ist dann nur logisch.
  7. Massen sind unkalkulierbar. Damit sie niemals ihre unbändige Macht gegen die Manipulateure und Führer richtet, werden den Massen immer "Feindbilder" angeboten. Aus der Art und Weise, wie die "Feindbilder" von den einzelnen Individuen übernommen und "bekämpft" werden, lassen sich schließen, wo heimlicher oder unheimlicher oder bereits gefährlicher Widerstand sich rührt und es notwendig ist, "die Massen neu aufzumischen".
  8. Die Kosten der Massen lassen sich leicht auf Unbedarfte oder Unbeteiligte oder Wehrlose übertragen. Die Massen können "besetzen", "marschieren", "Widerstand leisten", erpressen, erzwingen. Massen setzen sich vielfach über Recht und Gesetz hinweg. Die Individuen empfinden dabei keinerlei Unrechtsbewusstsein, sondern vielfach erst "die Stärke und die Kraft", die von der Masse ausgeht.
  9. Massen sorgen nicht für sich selbst. Sie haben keine klaren Grenzen und Begrenzungen. Wer innerhalb der Masse in Not gerät und für die Zwecke der Masse nicht mehr geeignet ist, "wird ausgespuckt", ausgegrenzt, isoliert: "Das ist seine Privatsache (Privatmeinung). Damit haben wir nichts zu tun."
  10. Massen sind brüchig, unzuverlässig und nicht belastbar. Der Aufwand, die Massen zu disziplinieren und "bei der Stange zu halten", wird mit der Zeit immer größer. Früher oder später bilden sich Untergruppierungen, die häufig zunächst die Massen verdichten, dann jedoch auseinander triften, bis die Masse schließlich auseinander fällt.

Die Kunst, die Massen für eine eigene Rendite zu nutzen, beherrschen im Moment offenbar Medienunternehmen, Ideologen, Fanatiker, Radikale und Weltverbesserer am besten. Eine Steuerung oder Kontrolle ist "von außen" nicht möglich.

Der Kampf unter den Massen ist gnadenlos: Die Individuen "der anderen Massen" werden oftmals als persönliche Feinde wahrgenommen. auch wenn man sie nicht kennt. Dass sie "Menschen" sind oder sein können, deren Würde zu beachten ist, kommt den Bornierten "nicht in den Sinn". So verhalten sie sich dann auch. (Wechselseitig).

Massen können gezielt, geplant oder spontan riesige irreversible Vermögensverschiebungen verursachen und bewirken. Sie können auch riesige Vermögen unwiederbringlich zerstören, auch geistiges.

Es ist nicht möglich, eine Zugehörigkeit zu einer Masse zu kündigen, aufzugeben oder zu widerlegen, wenn sie behauptet wird. Es genügt ein Merkmal der Masse, um zu ihr zu gehören oder zu ihr gerechnet zu werden.

Es ist nicht möglich, sich der Gewalt der Masse zu entziehen oder sich dagegen zu wehren. Die größte Macht und damit der Gewalt der Masse besteht in ihrer Strukturlosigkeit, die sie weder greifbar, noch angreifbar macht. Angegriffen werden (können) immer nur Individuen: sie machen die Masse jedoch nicht aus.

Die Strukturlosigkeit der Masse zeigt sich auch in ihrer Fähigkeit, sich an alles und jedes anzupassen. Nahtlos, konturlos und dennoch mit einer radikalen Abgrenzung: Wer nicht dazugehört, ist Gegner, ob er will oder nicht und ob er davon weiß oder nicht. Die Anonymität der Masse macht ohnmächtig.