HCS Human Capital System

Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
Kontext: Vermögen - Kapital - Humankapital


Kontext: Vermögen - Kapital - Humankapital

51. Verteilung des Vermögens

VollbildDie Reichen

Liquidität der reichen Reichen

Reichtum ist selbstverständlich. Reichtum wird nur gezielt jenen gezeigt, die ihn auch verstehen und würdigen können und wo er selbstverständlich ist.

 

Die Liquidität ergibt sich aus den stetigen Einnahmen, welche die regelmäßigen Ausgaben ständig überschreiten.

Die Vermögenswerte, welche der Liquidität dienen, sind strikt von den langfristigen Vermögenswerten und den Vermögenswerten der besonderen Vorlieben getrennt.

Die reichen Reichen können ihr Humankapital häufig auch rasch in Liquidität verwandeln, wie:

  1. Beziehungen,
  2. Verpflichtungen gegen Honorare (öffentliche Auftritte, Vorträge),
  3. Reportagen,
  4. "Hofberichterstattungen",
  5. Vermarktung von "Insiderwissen",
  6. Vermarktung von Gefälligkeiten, Lobbyarbeit,
  7. Einbringung von Vermögenswerten in öffentliche oder andere Projekte,
  8. Verbindungen zu geförderten Nachwuchskräften,
  9. Beauftragungen von Wissenschaften zu exklusiven Studien,
  10. Auswahl und Förderung von Eliten.

Die Liquidität der reichen Reichen ist in der Regel unauffällig. Sie zeigt sich häufig wie folgt:

  1. eher wenig oder gar kein Bargeld,
  2. eher viele Bankkarten,
  3. eher viele Kreditkarten,
  4. hohe Blankokredite, zumindest Kreditzusagen,
  5. hohe unausgeschöpfte Kreditlinien,
  6. Bargeschäfte und Geldgeschäfte erledigen die Kassenverwalter,
  7. (neue) Geldquellen können leicht und rasch erschlossen werden,
  8. gespendet wird diskret,
  9. Geld, insbesondere Bargeld "spielt keine Rolle",
  10. die Welt wird für käuflich, korrupt gehalten.

Von den Hilfskräften wird ein Haushaltsplan aufgestellt und vom Vermögenden genehmigt.

Die Liquidität der reichen Reichen leidet mitunter wegen den Neigungen zu unberechenbaren spontanen Ausgaben für:

  1. Kunst,
  2. Kultur,
  3. Freundschaft, freundschaftliche Dienste,
  4. "Aushilfen für in Not geratene Freunde",
  5. Kauf von Gefälligkeiten (Bestechung),
  6. Wetten, Spiele, Zeitvertreib, Hobbys, Grenzerfahrungen,
  7. Genuss,
  8. Schönheit, Ästhetik,
  9. Prestigeprojekte, Prestigeobjekte,
  10. Selbstinszenierung, Machtdemonstrationen.

Reiche Reiche sind gegen Bargeschenke meistens völlig unempfindlich. Sie empfinden Bargeld als obszön.

Reiche Reiche beschenken zu können, ist eine Kunst. Ebenso schwierig ist es, ein Freund von reichen Reichen zu werden, zu sein und zu bleiben. Reiche Reichen wissen, besser erfahren immer wieder, dass sie weniger als Person geachtet sind, sondern nur wegen ihres Geldes attraktiv erscheinen, sind oder bleiben.

Nicht selten verachten oder hassen reiche Reiche alle, die:

  1. sich anbiedern, ("Schleimer", "Ja-Sager"),
  2. reiche Reiche "moralisch" verpflichten, sich für "Not und Elend" einzusetzen,
  3. reiche Reiche als Spender und Wohltäter vorführen und vermarkten, "Trittbrettfahrer",
  4. den Namen der reichen Reichen für Werbezwecke einsetzen, auch wenn die beworbene Sache noch so löblich ist,
  5. reiche Reiche für ihren Reichtum "moralisch" schuldig machen,
  6. von den reichen Reichen verlangen, den Reichtum zu teilen und sich dabei als Erste empfehlen, die etwas abbekommen sollten,
  7. von den reichen Reichen verlangen, auch ein perfekter und edler Mensch ohne alle Schwächen zu sein,
  8. sich hauptsächlich ihrem eigenen Neid auf den Reichtum widmen, ohne jedoch selbst etwas Geeigneteres zu tun, was den eigenen Reichtum mehren könnte,
  9. nur den sichtbaren Reichtum sehen, nicht jedoch die Leistungen, die erbracht werden, um das Vermögen zu erhalten,
  10. meinen, Beschädigungen, Missbrauch, Raub oder Zerstörung von Vermögensgegenständen träfe reiche Reiche weniger als Andere.

Reiche Reiche halten sich von den entsprechenden Personen oder entsprechenden Organisationen möglichst weit fern. Auch dann, wenn es sich um Personen handelt, die renommierte Organisationen und Unternehmen vertreten (wollen, dürfen, müssen). In der Regel filtern die reichen Reichen sehr sorgfältig, wer zu ihnen vorgelassen wird. Die Begegnungen sind nicht selten hoch ritualisiert und formalisiert.