HCS Human Capital System

Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
Kontext: Vermögen - Kapital - Humankapital


Kontext: Vermögen - Kapital - Humankapital

51. Verteilung des Vermögens

VollbildVerteilung durch Liquidität

Wer das Geld in der Hand hat, hat die Macht, gleichgültig, ob berechtigt oder unberechtigt. Die Liquidität schafft Fakten.

Ergebnisse

Liquidität ist ein Ergebnis der Entscheidungen und Ereignisse, die zu Einnahmen und Ausgaben führen.

Liquidität ist ein Zustand, der sichert oder zumindest erwarten lässt, dass die anfallenden Ausgaben auch bezahlt werden (können).

Liquidität ist ein Prozess, die Zeitpunkte und Höhen von Einnahmen und Ausgaben so zu steuern, dass die Zahlungsfähigkeit immer gewährleistet ist und bleibt.

Häufige Irrtümer bezüglich Liquidität

Liquidität hat mit Reichtum und Vermögen wenig zu tun. Dem Geld (Bargeld) sieht man nicht an, wie es finanziert ist. "Viel Geld haben" wird deshalb landläufig gleichgesetzt mit "reich sein".

Vortäuschung von Liquidität

Geld blendet und verblendet. Wenn "Geld zu glänzenden Augen" führt, sind Verführung, Vergehen, Fehler und Täuschungen in der Regel nicht weit.

Wenn Bares fehlt, wird auf generelle Geldknappheit geschlossen. Deshalb vermeiden Personen und Organisationen in der Regel alles, um nicht als "arm" zu erscheinen. Mitunter wird "demonstriert", was man sich (noch) alles leisten kann. Es wird "noch einmal auf die Pauke gehauen" und "die Sau raus gelassen", koste es, was es wolle.

Wer einmal auf sein Geld warten musste, traut dem Zauber nicht mehr: Das Misstrauen, dass die nächste Rechnung eventuell wieder nicht rechtzeitig oder vollständig bezahlt wird, ist meistens auch berechtigt.

"Ist Dein Ruf erst ruiniert, dann lebst Du völlig ungeniert." Wer für seine knappe Kasse und schlechte Zahlungsmoral bekannt ist, hält die Gläubiger für dumm, wenn sie trotz ihres Wissens weiterhin auf Kredit liefern und leisten: Sie wissen ja, was sie erwartet.

Mahnungen:

"Banken verleihen Regenschirme, die sie wieder einsammeln, wenn es zu regnen beginnt." Gemeint ist, dass zugesagte und bestehende Kredite, welche wesentliche Stützen der Liquidität darstellen, gekündigt werden können, wenn sich die Bonität des Schuldners oder andere wesentliche Rahmenbedingungen ändern.

Wenn Kredite "wackelig" werden, werden in den Bilanzen die Zuordnungen zu den Fristigkeiten nicht geändert. Bilanzmäßig erscheint die Finanzierungsstruktur "in Ordnung", auch wenn die Gläubiger bereits beginnen, "ihre verliehenen Regenschirme zu sichern."

Die Fristendarstellungen der Vermögenswerte in den Bilanzen sagt wenig über die Liquidität aus: Ein ehemals langfristiges Darlehen, das alsbald fällig ist, wird immer noch als "langfristige Finanzierung" gezeigt.

Ein Kontokorrentkredit wird in der Bilanz als "kurzfristige" Finanzierung ausgewiesen, auch wenn er schon Jahrzehnte besteht und es in absehbarer Zeit voraussichtlich keinerlei Grund oder Anlass gibt, den Kredit zu kündigen.

Wer "großzügig" finanziell "aus der Patsche hilft", führt selten "Gutes im Schilde".