Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
Kontext: Vermögen - Kapital - Humankapital

24. Entmenschlichen: Verlust oder Ersetzung des Menschlichen, Allzumenschlichen

Ersetzung des Willens

Es geht um die Ersetzung des Willens, insbesondere des freien Willens und der Entscheidungsfähigkeit des Menschen über sich und seine persönlichen Anliegen.

Die Menschen werden "nur noch" in ihrer Funktion als Dateneingebende und Überwachende von technischen Signalen benötigt. Sie haben in diesen Funktionen keinerlei Freiheiten. Die Programmierungen sehen vor, dass bestimmte Eingaben erzwungen werden.

In den Programmierungen sind so genannte Plausibilitätsprüfungen enthalten. Sie prüfen jedoch nicht die Inhalte der eingegebenen Daten, sondern nur, ob die Eingaben programmgemäß erfolgten. Der Service wird von den bearbeitenden Personen in der Regel als angenehm empfunden.

Mit der Zeit verlieren die bearbeitenden Menschen den Bezug zu den Inhalten der Daten: Es genügt, die Daten einzugeben: "Der Rest macht die Maschine." Es ist auch egal, was als Ergebnis herauskommt: Es wird als "richtig" angesehen. Vielfach bestehen auch keinerlei Möglichkeiten mehr, an den technischen Ergebnissen irgendetwas zu korrigieren, selbst dann nicht, wenn sie offensichtlich falsch sind.

Mit der Zeit benötigen die bearbeitenden Personen keine Kenntnisse mehr, worum es "eigentlich" geht. Nach einer weiteren Weile können sie durch Hilfskräfte oder weitere technische Funktionen ersetzt werden.