HCS Human Capital System

Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
Kontext: Vermögen - Kapital - Humankapital


Kontext: Vermögen - Kapital - Humankapital

53. Sterben des Vermögens

VollbildLeid und Schmerz

"Sterben tut weh."

 

Leid beschreibt eher Prozesse von Veränderungen, die durch Schmerzen unterschiedlicher Intensität auffallen.

  1. Bisher aufeinander abgestimmte Funktionen, Kräfte, Organe und Prozesse verlaufen nicht mehr harmonisch, sondern verkanten sich, ergänzen sich nicht mehr, "laufen ins Leere", berühren sich nicht mehr, gehen nicht mehr störungsfrei ineinander über.
  2. Die Vorbereitungen eigener Prozesse erfolgt nicht mehr oder ist nicht (mehr) möglich: Überforderungen, Unterforderungen, Leere, Druck.
  3. Die Nachbereitungen eigener Prozesse erfolgt nicht mehr oder ist nicht mehr möglich: Überproduktionen, Verausgabungen, Überlastungen, Ersticken am eigenen Zuviel.
  4. Die Stärke der Impulse kann nicht (mehr) verarbeitet werden: Stöße, Stiche, alles ist und wird zu viel.
  5. Die Impulse sind zu schwach, um die notwendigen Prozesse auszulösen, zu erhalten oder zu korrigieren.
  6. Die Prozesse können nicht mehr harmonisch aufeinander abgestimmt werden.
  7. Es kommt zu Fehlfunktionen, Überfunktionen oder Ausfall von Funktionen.
  8. Die Ressourcen werden immer mehr benötigt, um Ungleichgewichte, Unrundungen und Störungen zu vermeiden, zu umgehen oder auszumerzen.
  9. Das Leid und der Schmerz bestimmt, was dringend und was wichtig erscheint - und vielfach auch ist: Die Welt wird klein und kleiner.
  10. Die Schmerzvermeidung ist und wird wichtiger als alles andere.

Das Leiden kann still und leise erfolgen, auch über sehr lange Zeit hinweg, bevor es bemerkt wird oder nicht mehr unterdrückt, kompensiert oder "in Schach gehalten" werden kann.

Schmerz wird eher als aktuelle Sensation erlebt wie Sand, der im Getriebe knirscht: "Es tut weh!"

Leid und Schmerz werden nicht selten erhöht durch den

  1. Widerstand gegen das Sterben.
  2. Widerstand gegen eine Heilung.
  3. Widerstand gegen Verluste.
  4. Widerstand gegen die Ohnmacht.
  5. Widerstand gegen die Unaufhaltsamkeit.
  6. Widerstand gegen die Hilflosigkeit.
  7. Widerstand gegen die Unausweichlichkeit.
  8. Widerstand gegen die Endlichkeit.
  9. Widerstand gegen die Zwänge.
  10. Widerstand gegen den Widerstand.

Therapien helfen oftmals, Leid und Schmerz zumindest vorübergehend zu mindern oder gar zum Erlöschen zu bringen.

Therapien, die Leid und Schmerz zu vermeiden versprechen, führen oftmals zur Sucht.