Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
Kontext: Vermögen - Kapital - Humankapital

91. Sterben des Kapitals.

Wegfall des Bezugsrahmens.

Was immer bisher die Möglichkeit bot, eine Verortung oder einen Unterschied zu irgendetwas anderem zu bieten, fällt ersatzlos weg.

Der Bezugsrahmen kann jederzeit wegfallen. Er kann auch nach und nach entfallen. Häufig geschieht dies durch:

1. Vereinigung,
2. Zeugung,
3. Nachkommen,
4. Erfindungen,
5. Entdeckungen,
6. neue Erkenntnisse,
7. Scheidung,
8. Älter werden,
9. Reife,
10. Tod.

Im Geschäftsleben fällt der Bezugsrahmen häufig weg bei:

1. Vertragsabschluss,
2. Einstellungen,
3. Kündigungen,
4. Beförderungen,
5. Versetzungen,
6. Projektende,
7. Jahresende.

Um den Wegfall des Bezugsrahmens zu verhindern, zu vermeiden oder zumindest zu kontrollieren werden geschaffen:

1. Religionen,
2. Weltanschauungen,
3. Gesetze,
4. Regeln,
5. Spielregeln,
6. Normen,
7. Standards,
8. Gewohnheiten,
9. Hierarchien,
10. Organisationen.

Insbesondere werden durch die getrennten Zahlenwerte für Aktiva und Passiva Phänomene geschaffen, die einen partiell weggefallenen Bezugsrahmen wieder durch einen anderen ersetzen lassen, so dass er "heil" scheint: Die Werte und Bewertungen werden angepasst und so getan, als ob sie "richtig" seien. Im Geschäftsleben sind dies:

1. die Eröffnungsbilanzen,
2. die Jahresabschlüsse,
3. die Saldovorträge.