Begriffe:
Bonität.
Es geht um die Bonität der Schuldner und Gläubiger. Alltäglich
beantworten sich Abermillionen folgende Fragen:
- "Würde ich Dir etwas leihen?"
- "Würdest Du mir etwas leihen?"
- "Würde ich mir Dir Geschäfte machen (wollen)?"
- "Würdest Du mit mir Geschäfte machen (wollen)?"
- "Würde ich meinen Freunden empfehlen, Dir Geld zu leihen?"
- "Würdest Du Deinen Freunden empfehlen, mir Geld zu leihen?"
- "Kann ich damit rechnen, dass ich von Dir das Geld wieder
zurückbekomme, das ich Dir geliehen habe?"
- "Kannst Du Dich darauf verlassen, dass ich Dir das Geld (mit
Zins und Zinseszins) zurückzahlen werde?"
- "Würde ich Dir (noch) helfen (wollen), wenn Du Deinen
Verbindlichkeiten mir gegenüber nicht nachkommst?"
- "Wirst Du mich anständig behandeln, wenn ich meinen
Verbindlichkeiten nicht nachkommen kann?"
Die Antworten erfolgen in der Regel spontan. Wer erst nachdenken
muss, wie eine der Fragen zu beantworten ist, zweifelt bereits an
der Bonität, meistens zurecht. Wer nach Gründen sucht, sucht oftmals
(unbewusst, unbemerkt oder absichtlich) nur solche, die zur
erwünschten Antwort führen.
Bei der Bonität geht es immer um
- die Kreditfähigkeit,
- die Kreditwürdigkeit.
Bei der Kreditfähigkeit geht es um alle rechtlichen, formalen und
sonstigen Bedingungen des (künftigen) Schuldners, um sich für die
Kredite oder Leistungen verpflichten zu können. Eine fehlende
Kreditfähigkeit kann durch die Kreditwürdigkeit nicht "geheilt"
werden. Wer nicht anders kann, spendet das Geld lieber gleich: Es
ist eh verloren.
Bei der Kreditwürdigkeit geht es "um das Eingemachte" und
Höchstpersönliche:
- Wenn eine Person nicht würdig ist, um Kredit zu erhalten,
sollte sie auch keinen erhalten, - zumindest nicht von mir.
- Wenn eine Person nicht würdig ist, mir Geld zu leihen,
sollte ich auch niemals etwas von ihr annehmen.
Bezüglich der Bonität gilt immer:
- Die Bonität ist immer personenbezogen.
- Die Bonität kann nicht auf Dritte übertragen werden.
- Die Bonität kann nicht durch Dritte ersetzt werden.
- Die eigene Bonität kann Dritten geliehen werden, wie durch
Bürgschaften oder durch Beleihungen von eigenen Sicherheiten für
fremde Verbindlichkeiten.
- Die Bonität kann nicht hergestellt werden.
- Die Bonität kann nicht "verdient" werden.
- Die Bonität ist immer von den Rahmenbedingungen ("von den
Umständen") abhängig.
- Die Bonität ist immer auf das jeweilige Geschäft bezogen, um
welches es geht.
- Die Einschätzung der Bonität von Dritten sagt auch viel über
die eigene Bonität aus, wie sie von Dritten eingeschätzt wird.
- Die Bonität ist immer eine höchst subjektive, ja sogar
willkürliche Einschätzung. Sie ist immer ein Vorurteil (im
wahrsten Sinne des Wortes!).