Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
Kontext: Vermögen - Kapital - Humankapital

10. Bewertungen, Werte und Gegenwerte

Wertfindung ohne realen Markt; Werte und Bewertungen für Gegenwerte

Für Gegenwerte (Passiva) kann nur mit Hilfsmitteln (Urkunden) ein Markt geschaffen werden. In den Urkunden sind die Gegenwerte vermerkt sowie die dazugehörigen Bedingungen und Voraussetzungen, unter welchen die Gegenwerte in reale Werte oder in andere Gegenwerte getauscht werden können. Diese Tauschmöglichkeiten können in ihrem Wert attraktiver werden oder ihn verlieren. Die Veränderungen werden ausgedrückt z.B. als

1. Kurs, z.B. von Aktien, Wertpapieren, Währungen.
2. Tarife, z.B. für Arbeit, Transport, Dienstleistungen.
3. Quote, z.B. der Befriedigung von Gläubigern und Eigentümern.

Die Werte bilden sich in der Regel ausschließlich zwischen den unmittelbar Betroffenen und Beteiligten durch Verhandlungen und Einigungen. Die gefundenen Werte (Preise) sind meistens situativ, raschen Veränderungen unterworfen und gegenüber Unbeteiligten kaum durchsetzbar. Vielfach sind für die Wertbildung maßgeblich:

1. eigene wirtschaftliche Situation.
2. die wirtschaftliche Situation der Betroffenen und Beteiligten.
3. die Bonität des Schuldners.
4. die vermutete nominelle Wertentwicklung des Gegenwertes.
5. die vermutete tatsächliche Wertentwicklung des Gegenwertes, d.h. Umtauschwert in echte Werte (der Aktiva).

Die Werte der Gegenwerte entwickeln sich völlig unabhängig von den Werten, die zu ihrer Bildung geführt haben.