42. Krankheiten des Vermögens
(Passiva)
Gesundheit.
Es geht eher um die die Gesundheit per se.
Mit Gesundheit wird oftmals gleichgestellt oder gar verwechselt:
- die Abwesenheit von Krankheiten,
- Wohlbefinden,
- die Abwesenheit von Schmerzen, Leiden,
- die Erfüllbarkeit von bestimmten Normen.
Gesundheit hat keinen Eigenwert: Sie ist nicht mit Kriterien zu
fassen oder zu bewerten, die mit Vermögen oder Kapital
zusammenhängen. Nicht selten führt es dazu, dass Gesundheit
tatsächlich als "wertlos" behandelt wird.
Wenn "Gesundheit" im Zusammenhang mit Vermögen und Kapital
auftaucht, geht es vielfach nur um die Möglichkeiten,
- wie mit Kranken und Krankheiten (gute) Geschäfte zu machen
sind,
- wie die Vorstellungen von "Gesundheit" immer weiter so
erweitert werden können, dass neue "Krankheiten" entstehen,
besser: benannt werden können, die sich wieder zum Geschäft
eignen,
- wie die Hilflosigkeit der Kranken oder ihre Begrenzungen und
Beschränkungen zum eigenen Nutzen dienen können,
- wie die "eingebildeten Kranken" und Leute, die unbedingt
eine Krankheit haben wollen, zu "guten Kunden" werden,
- wie die letztendliche Wirkungslosigkeit allen Helfens so
lange unerkannt bleiben wird, bis die betroffenen Kranken es
nicht mehr weitererzählen können,
- wie Forschung und Entwicklung der Ersatzteile von Menschen
ausgebaut werden kann,
- wie die "Nachteile des Menschen" und alles anderen
Lebendigen für technische Funktionen sukzessive aufgehoben
werden können,
- wie die Menschen und alles andere Lebendige leichter zu
planen, zu organisieren und zu steuern sind,
- wie die "gesunden" Menschen und die Kranken sowieso ihr
Vermögen für "ihre" Gesundheit einsetzen (ausgeben).
- wie Krankmachendes als Waffe so eingesetzt werden kann, dass
nur die Gegner krank werden.
Das Gesundheitswesen selbst weist einige "Krankheiten" auf:
- Wo Krankheiten oder Krankheitssymptome fehlen, werden
Hilfsmittel, Medikamente, Stoffe, Therapien und Schulungen
angeboten, um die "Abwesenheit von Krankheiten oder
Krankheitssymptomen" zu verlängern. "Bekämpft" werden dabei
immer jene "Symptome", welche im Moment dem Geschäftsmodell
dienen.
- Hilfen zur Selbsthilfe und natürliche Hilfsmittel werden
erst dann "anerkannt", wenn sie durch irgendein Geschäftsmodell
zum Vermögen und Kapital geworden sind. Dazu werden "natürliche
Hilfsmittel" auch dann noch als "natürlich" bezeichnet, wenn sie
industriell hergestellt und vertrieben werden.
- Gesunde sind immer äußerst suspekt. Sie konfrontieren durch
ihre Gesundheit die eigenen Schwächen, die durch die
Konfrontation "plötzlich" als "krank" erscheinen (können). Statt
die eigenen Schwächen, Besonderheiten und Eigenarten als
"gesund" zu akzeptieren, werden Hilfen gesucht und gefunden, wo
keine nötig ist. Die Anbietenden freut es.
- Krankheit wird nur dann als "Krankheit" verstanden und
akzeptiert, wenn das "Gesundheitswesen" für die Krankheit auch
Mittel, Therapien oder Unterstützungen vorsieht.
- "Häufige" Krankheiten lassen die Hilfen, Hilfsmittel,
Therapien und Unterstützungen standardisieren, automatisieren
und damit rationalisieren, d.h. "billiger" machen. Ein Rückgang
von "häufigen" Krankheiten irritiert und wird verhindert.
Gegebenenfalls kommt eine andere Krankheit "in Mode".
- Medizin, Hilfsmittel und Therapien werden "zur Ware" und
"haben ihren Preis" mit der Folge, dass die Medizin, Hilfsmittel
und Therapien eher jene erhalten, welche den Preis bezahlen
können und nicht unbedingt jene, welche darauf angewiesen sind.
- Nirgendwo kann mit dem eigenen Körper mehr Geld verdient
werden als mit Krankheiten, insbesondere wenn Pfusch erfolgt.
Der durch Gerichte festgelegte höchste "Schadenersatz"
übersteigt inzwischen alle Jahreseinkommen von
Spitzenverdienern. (Die Schadenersatzsumme wird der Geschädigte
bestimmt wieder "in seine Gesundheit" reinvestieren: Der Kreis
ist und bleibt geschlossen: Am Ende ist alles Kapital und
Vermögen wieder verbraucht und aufgebraucht, ohne dass
irgendetwas Neues oder Bleibendes entstehen könnte oder
entstanden wäre.)
- Medizinische Fortschritte senken die Grenzen der Heilkunst:
Wo bisher sich "der Kranke" in das Unvermeidliche fügen musste,
werden jetzt "Hilfen" möglich, die häufig jedoch eher den
medizinischen Erkenntnissen dienen, als tatsächlich zu einem
Zustand (des Kranken) führen, in welchem irgendetwas "heiler"
geworden wäre. Der Prozess wird beendet, wenn das Vermögen des
Kranken aufgebraucht ist, die neuen Grenzen der Heilkunst
erkannt wurden oder Dritte kein weiteres Interesse an der
Weiterentwicklung der "Heilkunst" mehr haben.