HCS Human Capital System

Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
Kontext: Vermögen - Kapital - Humankapital


Kontext: Vermögen - Kapital - Humankapital

42. Krankheiten des Vermögens

Vollbild(Passiva)

Gesundheit.

Es geht eher um die die Gesundheit per se.

Mit Gesundheit wird oftmals gleichgestellt oder gar verwechselt:

  1. die Abwesenheit von Krankheiten,
  2. Wohlbefinden,
  3. die Abwesenheit von Schmerzen, Leiden,
  4. die Erfüllbarkeit von bestimmten Normen.

Gesundheit hat keinen Eigenwert: Sie ist nicht mit Kriterien zu fassen oder zu bewerten, die mit Vermögen oder Kapital zusammenhängen. Nicht selten führt es dazu, dass Gesundheit tatsächlich als "wertlos" behandelt wird.

Wenn "Gesundheit" im Zusammenhang mit Vermögen und Kapital auftaucht, geht es vielfach nur um die Möglichkeiten,

  1. wie mit Kranken und Krankheiten (gute) Geschäfte zu machen sind,
  2. wie die Vorstellungen von "Gesundheit" immer weiter so erweitert werden können, dass neue "Krankheiten" entstehen, besser: benannt werden können, die sich wieder zum Geschäft eignen,
  3. wie die Hilflosigkeit der Kranken oder ihre Begrenzungen und Beschränkungen zum eigenen Nutzen dienen können,
  4. wie die "eingebildeten Kranken" und Leute, die unbedingt eine Krankheit haben wollen, zu "guten Kunden" werden,
  5. wie die letztendliche Wirkungslosigkeit allen Helfens so lange unerkannt bleiben wird, bis die betroffenen Kranken es nicht mehr weitererzählen können,
  6. wie Forschung und Entwicklung der Ersatzteile von Menschen ausgebaut werden kann,
  7. wie die "Nachteile des Menschen" und alles anderen Lebendigen für technische Funktionen sukzessive aufgehoben werden können,
  8. wie die Menschen und alles andere Lebendige leichter zu planen, zu organisieren und zu steuern sind,
  9. wie die "gesunden" Menschen und die Kranken sowieso ihr Vermögen für "ihre" Gesundheit einsetzen (ausgeben).
  10. wie Krankmachendes als Waffe so eingesetzt werden kann, dass nur die Gegner krank werden.

Das Gesundheitswesen selbst weist einige "Krankheiten" auf:

  1. Wo Krankheiten oder Krankheitssymptome fehlen, werden Hilfsmittel, Medikamente, Stoffe, Therapien und Schulungen angeboten, um die "Abwesenheit von Krankheiten oder Krankheitssymptomen" zu verlängern. "Bekämpft" werden dabei immer jene "Symptome", welche im Moment dem Geschäftsmodell dienen.
  2. Hilfen zur Selbsthilfe und natürliche Hilfsmittel werden erst dann "anerkannt", wenn sie durch irgendein Geschäftsmodell zum Vermögen und Kapital geworden sind. Dazu werden "natürliche Hilfsmittel" auch dann noch als "natürlich" bezeichnet, wenn sie industriell hergestellt und vertrieben werden.
  3. Gesunde sind immer äußerst suspekt. Sie konfrontieren durch ihre Gesundheit die eigenen Schwächen, die durch die Konfrontation "plötzlich" als "krank" erscheinen (können). Statt die eigenen Schwächen, Besonderheiten und Eigenarten als "gesund" zu akzeptieren, werden Hilfen gesucht und gefunden, wo keine nötig ist. Die Anbietenden freut es.
  4. Krankheit wird nur dann als "Krankheit" verstanden und akzeptiert, wenn das "Gesundheitswesen" für die Krankheit auch Mittel, Therapien oder Unterstützungen vorsieht.
  5. "Häufige" Krankheiten lassen die Hilfen, Hilfsmittel, Therapien und Unterstützungen standardisieren, automatisieren und damit rationalisieren, d.h. "billiger" machen. Ein Rückgang von "häufigen" Krankheiten irritiert und wird verhindert. Gegebenenfalls kommt eine andere Krankheit "in Mode".
  6. Medizin, Hilfsmittel und Therapien werden "zur Ware" und "haben ihren Preis" mit der Folge, dass die Medizin, Hilfsmittel und Therapien eher jene erhalten, welche den Preis bezahlen können und nicht unbedingt jene, welche darauf angewiesen sind.
  7. Nirgendwo kann mit dem eigenen Körper mehr Geld verdient werden als mit Krankheiten, insbesondere wenn Pfusch erfolgt. Der durch Gerichte festgelegte höchste "Schadenersatz" übersteigt inzwischen alle Jahreseinkommen von Spitzenverdienern. (Die Schadenersatzsumme wird der Geschädigte bestimmt wieder "in seine Gesundheit" reinvestieren: Der Kreis ist und bleibt geschlossen: Am Ende ist alles Kapital und Vermögen wieder verbraucht und aufgebraucht, ohne dass irgendetwas Neues oder Bleibendes entstehen könnte oder entstanden wäre.)
  8. Medizinische Fortschritte senken die Grenzen der Heilkunst: Wo bisher sich "der Kranke" in das Unvermeidliche fügen musste, werden jetzt "Hilfen" möglich, die häufig jedoch eher den medizinischen Erkenntnissen dienen, als tatsächlich zu einem Zustand (des Kranken) führen, in welchem irgendetwas "heiler" geworden wäre. Der Prozess wird beendet, wenn das Vermögen des Kranken aufgebraucht ist, die neuen Grenzen der Heilkunst erkannt wurden oder Dritte kein weiteres Interesse an der Weiterentwicklung der "Heilkunst" mehr haben.