HCS Human Capital System

Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
Kontext: Vermögen - Kapital - Humankapital


Kontext: Vermögen - Kapital - Humankapital

42. Krankheiten des Vermögens

Vollbild(Passiva)

MS - Multiple Sklerose des Kapitals.

Es geht um die fortschreitende Erstarrung des aktiven Vermögens und des Kapitals, die schließlich zur völligen Bewegungslosigkeit führt.

Die Erstarrung des (aktiven) Vermögens zeigt sich häufig

  1. als Verschleiß,
  2. Ausfall von Funktionen,
  3. wachsender Energieaufwand,
  4. zunehmende Fehler,
  5. Verlangsamungen von Abläufen, Lähmungen,
  6. Verzögerungen,
  7. Zunahme von Schwachstellen,
  8. zunehmende Störungsanfälligkeit und vermehrte Störungen,
  9. zunehmend längere und aufwändigere Erholungszeiten, Rüstzeiten,
  10. Verkürzungen der Intervalle für Reparaturen, Pflege und Wartung.

Je weiter die Erstarrung fortschreitet,

  1. je weniger Einsatzmöglichkeiten bestehen,
  2. je eingeschränkter ist die Belastbarkeit,
  3. je kürzer werden die Verfügungszeiten,
  4. je enger wird der Engpass,
  5. je mehr Umgehungsversuche werden unternommen,
  6. je mehr wird geschont,
  7. je weniger wird gefordert,
  8. je mehr bestimmt das Erstarrende, was geschieht und was nicht,
  9. je größer werden die tatsächlichen Belastungen und das Leiden auch bei geringeren Anforderungen,
  10. je mehr Ersatzlösungen werden gesucht und gefunden, bis sie schließlich den bisherigen Platz des inzwischen Erstarrten einnehmen.

Erstarrte (aktive) Vermögenswerte werden "auf den Prüfstand gestellt", bevor sie endgültig aufgegeben werden (müssen).

Die Erstarrung des passiven Kapitals zeigt sich häufig

  1. als Intoleranz,
  2. als Ignoranz,
  3. als Rigidität,
  4. als Sturheit,
  5. als "Sachzwänge", die (vorgeblich) nicht überwunden werden können,
  6. als überzogene Ansprüche,
  7. als Eigenbrötelei,
  8. als Weigerung,
  9. als Verweigerung,
  10. als Rechthaberei.

Die Unbeweglichkeit des Kapitals ist oftmals vorgegeben, festgelegt oder ausdrücklich vereinbart, wie bei

  1. Gesellschaftszwecken,
  2. Testamenten,
  3. Statuten,
  4. Zweckbestimmungen,
  5. Geschäftsbedingungen,
  6. Gesetzlichen Regelungen,
  7. Verträgen und Vereinbarungen,
  8. Rückstellungen,
  9. Beteiligungen,
  10. Rücklagen.

Die "für" das Kapital entscheidenden und handelnden Personen halten für richtig, was dem jeweils vertretenen Kapital nützt oder wozu sie beauftragt sind. Mitunter "können die Personen nicht anders", weil "ihnen die Hände gebunden sind".

Starrheit und Erstarrung werden vielfach erst durch einen Zusammenbruch des gesamten Systems beendet: Scheinbar lassen erst Trümmer lassen jene Neuerungen, Veränderungen und Entwicklungen zu, welche die Starre verhindert hat.

Vorstufen der Erstarrung zeigen sich häufig als

  1. Interimslösungen,
  2. Zwischenlösungen, Zwischenkredite, Zwischenfinanzierungen,
  3. Vorläufige Lösungen,
  4. Notprogramme,
  5. Hilfsprogramme,
  6. Stützen, Unterstützungen,
  7. Zuschüsse, Förderungen,
  8. Teilerlasse, Teilentschuldungen,
  9. so genannte "Deals", die letztlich faule Kompromisse zum jeweils eigenen Vorteil geschlossen werden: Eine Hand wäscht die andere.
  10. Kapazitätsgrenzen, Leistungsgrenzen, Belastungsgrenzen.