42. Krankheiten des Vermögens
(Passiva)
MS - Multiple Sklerose des Kapitals.
Es geht um die fortschreitende Erstarrung des aktiven Vermögens
und des Kapitals, die schließlich zur völligen Bewegungslosigkeit
führt.
Die Erstarrung des (aktiven) Vermögens zeigt sich häufig
- als Verschleiß,
- Ausfall von Funktionen,
- wachsender Energieaufwand,
- zunehmende Fehler,
- Verlangsamungen von Abläufen, Lähmungen,
- Verzögerungen,
- Zunahme von Schwachstellen,
- zunehmende Störungsanfälligkeit und vermehrte Störungen,
- zunehmend längere und aufwändigere Erholungszeiten,
Rüstzeiten,
- Verkürzungen der Intervalle für Reparaturen, Pflege und
Wartung.
Je weiter die Erstarrung fortschreitet,
- je weniger Einsatzmöglichkeiten bestehen,
- je eingeschränkter ist die Belastbarkeit,
- je kürzer werden die Verfügungszeiten,
- je enger wird der Engpass,
- je mehr Umgehungsversuche werden unternommen,
- je mehr wird geschont,
- je weniger wird gefordert,
- je mehr bestimmt das Erstarrende, was geschieht und was
nicht,
- je größer werden die tatsächlichen Belastungen und das
Leiden auch bei geringeren Anforderungen,
- je mehr Ersatzlösungen werden gesucht und gefunden, bis sie
schließlich den bisherigen Platz des inzwischen Erstarrten
einnehmen.
Erstarrte (aktive) Vermögenswerte werden "auf den Prüfstand
gestellt", bevor sie endgültig aufgegeben werden (müssen).
Die Erstarrung des passiven Kapitals zeigt sich häufig
- als Intoleranz,
- als Ignoranz,
- als Rigidität,
- als Sturheit,
- als "Sachzwänge", die (vorgeblich) nicht überwunden werden
können,
- als überzogene Ansprüche,
- als Eigenbrötelei,
- als Weigerung,
- als Verweigerung,
- als Rechthaberei.
Die Unbeweglichkeit des Kapitals ist oftmals vorgegeben,
festgelegt oder ausdrücklich vereinbart, wie bei
- Gesellschaftszwecken,
- Testamenten,
- Statuten,
- Zweckbestimmungen,
- Geschäftsbedingungen,
- Gesetzlichen Regelungen,
- Verträgen und Vereinbarungen,
- Rückstellungen,
- Beteiligungen,
- Rücklagen.
Die "für" das Kapital entscheidenden und handelnden Personen
halten für richtig, was dem jeweils vertretenen Kapital nützt oder
wozu sie beauftragt sind. Mitunter "können die Personen nicht
anders", weil "ihnen die Hände gebunden sind".
Starrheit und Erstarrung werden vielfach erst durch einen
Zusammenbruch des gesamten Systems beendet: Scheinbar lassen erst
Trümmer lassen jene Neuerungen, Veränderungen und Entwicklungen zu,
welche die Starre verhindert hat.
Vorstufen der Erstarrung zeigen sich häufig als
- Interimslösungen,
- Zwischenlösungen, Zwischenkredite, Zwischenfinanzierungen,
- Vorläufige Lösungen,
- Notprogramme,
- Hilfsprogramme,
- Stützen, Unterstützungen,
- Zuschüsse, Förderungen,
- Teilerlasse, Teilentschuldungen,
- so genannte "Deals", die letztlich faule Kompromisse zum
jeweils eigenen Vorteil geschlossen werden: Eine Hand wäscht die
andere.
- Kapazitätsgrenzen, Leistungsgrenzen, Belastungsgrenzen.