HCS Human Capital System

Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
Kontext: Vermögen - Kapital - Humankapital


Kontext: Vermögen - Kapital - Humankapital

42. Krankheiten des Vermögens

Vollbild(Passiva)

Tumor des Kapitals.

Es geht um Wildwuchs, unkontrollierte, unkontrollierbare und nicht mehr steuerbare Entwicklungen der aktiven Vermögenswerte und deren Gegenwerte (des Kapitals).

Die Wucherungen des Krebses des Kapitals zeigt sich häufig als:

  1. Eskalation der Ansprüche.
  2. Eskalation der Anspruchsberechtigten.
  3. Schmarotzertum.
  4. Produktivitätssteigerungen.
  5. Ausbeutung.
  6. Selbstausbeutung.
  7. Verlust der Bindungen und Verbindungen von Leistungen und Gegenleistungen.
  8. "Ernten, bevor gesät wurde."
  9. Nutznießungen ohne eigenen Beiträge.
  10. Strukturierte, legitimierte Verantwortungslosigkeit.

Typisch für den Tumor ist die fortschreitende Selbstausbeutung und Selbstvernichtung durch Nutznießende, die nichts (mehr) zum (aktiven) Vermögen beitragen können, wollen, dürfen, müssen. Ist der Wirt (das aktive Vermögen) ausgesaugt, bricht das Gesamtsystem zusammen: Die aktiven Vermögenswerte existieren nicht mehr und die Gegenwerte werden "abgeschrieben", verlassen, ausgebucht. Die fortschreitend wegfallenden und schließlich endgültig entfallenen Nutznießungen werden als "sehr schmerzhaft" erlebt.

Bei den aktiven Vermögenswerten zeigt sich Krebs als Geschwüre: Es entstehen immer mehr und immer schneller Vermögenswerte der gleichen Art, für die es weder einen Bedarf, noch entsprechende Bedürfnisse oder zumindest eine sinnvolle Verwendung gibt: Der stetig steigende Ressourcenverbrauch für letztlich Wertloses entzieht die Ressourcen für das Wertvolle. Der Prozess geht so lange, bis schließlich die Ressourcen aufgebraucht sind oder der Organismus nicht mehr in der Lage ist, den Prozess aufrecht zu erhalten. Die Selbstzerstörung ist unaufhaltsam und schmerzhaft und schließlich nur mit stärksten Betäubungsmitteln noch zu ertragen.

Ein Tumor des Kapitals entsteht häufig durch übermäßige Nutznießungen, für welche die Gegenleistungen, die Verantwortung oder die Rechenschaft nicht oder nicht mehr eingefordert werden. Werden die Schädigungen erkannt, sind oft nur durch "Radikalkuren" weitere Schädigungen auszubremsen. Das vorhandene (aktive) Vermögen in der Regel für die Heilung und für die Verlängerung der reduzierten Nutznießungen aufgebraucht. Ist dies erfolgt, "stirbt der Patient" - und die Helfenden wenden sich anderen (Vermögenswerten) zu.

Für ein wucherndes (aktives und passives) Vermögen werden in der Regel keine Bewertungskriterien entwickelt. Auch für Dritte bleibt das Gewucherte letztlich wertlos. Es wird meistens mitsamt den eventuellen Resten des ausgebeuteten Wirtes vernichtet oder aufgelassen. ("Weglaufen, wie die Sau vom Trog.")