55. Fusionen
Fusionen von Humankapital
Humankapital kann nicht fusionieren, auch nicht fusioniert
werden: Es kann bestenfalls kooperieren.
Fusionen von Humankapital können immer nur Änderungen von
Strukturen, Prozessen und Rahmenbedingungen sein. Typisch sind:
- Wegfall von Grenzen; Ersatz: direkte Wege.
- Verringerung von Distanz; Ersatz: Nähe.
- Wegfall von Filtern, Brücken und Übersetzungshilfen; Ersatz:
direkte Konfrontation.
- Wegfall von Zwischenschritten; Ersatz: direkte
Zusammenarbeit.
- Wegfall von Unterschieden in Vorgehensweisen, Denken,
Planen, Entscheiden, Handeln und Verhalten; Ersatz: Störungen,
Irritationen, Streit, Fehler, Auseinandersetzungen.
- Wegfall von Fremdheit; Ersatz: Erkennen und Entdecken der
tatsächlichen Merkmale, Eignungen.
- Wegfall von Gleichgültigkeit, was die jeweils anderen tun;
Ersatz: Mitverantwortung für das Denken, Planen, Entscheiden,
Handeln und Verhalten der Anderen.
- Wegfall von bisherigem Horizont; Ersatz: Erweiterung und
neue Begrenzungen.
- Wegfall von bisherigen Vorteilen gegenüber den Anderen;
Ersatz: Verlustempfinden, Schuldzuweisungen, Verlangen nach
anderen Vorteilen.
- Wegfall von Abgrenzungen; Ersatz: gemeinsames Feld für
gemeinsame Unternehmungen.
Vielfach bleiben nach Fusionen die bisherigen Strukturen
erhalten, wie Räume, Zeiteinteilungen, Zuständigkeiten,
Verantwortungen. Mitunter "wächst erst zusammen, was zusammen
gehört", wenn Schlüsselpositionen und Schlüsselfunktionen durch
"neue" Personen besetzt werden.
Die Fusion des Humankapitals wird begünstigt durch gemeinsame
Aufgaben, die "in den alten Strukturen" nicht hätten bewältigt
werden können.