Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
Kontext: Vermögen - Kapital - Humankapital

38. Vermögensprozesse

Reichtum als Prozess, "reicheln"

Mangels anderem passenden Verb hat der Autor Heinrich Keßler am 09.02.2015 "reicheln" geschaffen. Er will damit die Handlungen beschreiben, die zum Reichtum führen.

Prozesse des Reichelns:

1. Schaffung von Vermögen ohne zusätzliche Verpflichtungen.
2. Sonderstellungen, die berechtigen, bestehende Schulden und Verpflichtungen nicht (mehr) begleichen zu müssen.
3. Schlüsselpositionen, Besetzungen von Engpässen, welche niemand umgehen, vermeiden oder ersetzen kann.

Zum Reichtum führen häufig:

1. Glück,
2. Wachstum,
3. Vermehrung,
4. Vereinigung, Mutation, Verwandlung,
5. Zeugung, Befruchtung,
6. Verbreitung,
7. Eroberung,
8. Wirtschaften,
9. Teilung,
10. Sterben, Erneuern.

Die Natur hat keine stabilen Verhältnisse vorgesehen. Reichtum kann auch die Folge sein von natürlichen Prozessen wie

1. Fruchtbarkeit,
2. Attraktion,
3. Erneuerung,
4. Wandel,
5. Umwandlung,
6. Ersetzung,
7. Sterben,
8. Vererbung,
9. Ausbeutung, Wucher,
10. Bescheidenheit.

Das Versprechen, reich zu werden oder reich zu machen, wird reichlich belohnt. Wenn das Versprochene nicht eintritt, hat die betreffende Person "irgendetwas falsch gemacht". So sehen es zumindest alle Lehren und Anleitungen zu Wohlstand und Reichtum vor, auch um sich selbst schadlos zu halten.

Als Hilfsmittel für "schnellen und sicheren Reichtum" werden vielfach eingesetzt:

1. Analysen,
2. Wetten,
3. Spiele,
4. Spekulationen,
5. Prognosen,
6. Gutachten,
7. Rezepte,
8. Anleitungen, Regeln,
9. Kalkulationen,
10. Gebote, Verbote, Vorschriften.

Alle Hilfsmittel können die natürlichen Prozesse des Reichelns per se nur beeinträchtigen: Sie enthalten immer Begrenzungen und bevorzugen lokalen oder zeitlich begrenzten "größeren" Reichtum. Alle Hilfsmittel führen zu Eingriffen in die natürlichen Prozesse des Reichelns, die dadurch auch unvermittelt beendet und in Prozesse des Armelns umgewandelt werden können.