HCS Human Capital System

Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
Kontext: Vermögen - Kapital - Humankapital


Kontext: Vermögen - Kapital - Humankapital

42. Krankheiten des Vermögens

Vollbild(Passiva)

Glaube. Aberglaube.

Es geht um die Annahmen, dass die Entwicklung des Vermögens nach bestimmten Regeln, Gesetzen und unter bestimmten Bedingungen erfolgen würde, die zum eigenen Vorteil ausgenutzt werden könnten.

Verbreitet sind:

  1. Glaube an Charts, Graphen.
  2. "Ablesen" von Trends aus grafischen Darstellungen.
  3. Interpretationen von selektiv gesammelten Daten im eigenen Sinn.
  4. Trends folgen. Nachmachen, was (alle) anderen machen.
  5. "Gegenstrategien".
  6. Antizyklisches Verhalten.
  7. Verlassen auf die beständige Inflation und die damit verbundene Entwertung des nominellen Geldes.
  8. Glaube an Effizienzsteigerungen und höhere Gewinne aus Rationalisierungen.
  9. Glaube an Empfehlungen von "Experten", gleich welcher Art - ohne sich eine eigene Meinung zu bilden oder bilden zu können.
  10. Glaube an (...kann beliebig ausgefüllt werden).

Geglaubt wird:

  1. Gurus,
  2. Börsenbriefen,
  3. Anlagetipps,
  4. Steuerlichen Empfehlungen,
  5. Musterdepots,
  6. Vermögensexperten,
  7. Banken und Versicherungen,
  8. dem Gesetzgeber,
  9. der Rechtsprechung,
  10. den Berichten von Freunden.

Es ist bequem, die Verantwortung für die eigenen Entscheidungen und deren Folgen auf Dritte abwälzen zu können oder es zumindest zu versuchen oder sich bei Fehlentscheidungen darauf berufen zu können, dass man nur einer bestimmte Theorie, Lehre oder Empfehlung gefolgt sei, die sich zwar als falsch erweise, wofür man jedoch nicht verantwortlich gemacht werden könne, umso weniger, als "viele" es ebenso gemacht haben.

In der Regel lassen sich die beratenden Personen auch nachweisen, dass ihre eigenen Empfehlungen nur "nach bestem Wissen und Gewissen" und ohne jegliche Verantwortung für die Folgen erfolgt sind. Im Finanzwesen sind inzwischen die "Beratungsprotokolle" sogar Pflicht geworden, die gegebenenfalls belegen, dass die Personen, die den Empfehlungen folgen, selbst die Schuld tragen, wenn etwas anderes eintritt als kalkuliert.

"Beratungsprotokolle" sind ein offensichtlicher Beleg für eine fehlende Grundlage zu Vertrauen.