HCS Human Capital System

Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
Kontext: Vermögen - Kapital - Humankapital


Kontext: Vermögen - Kapital - Humankapital

42. Krankheiten des Vermögens

Vollbild(Passiva)

Nichtverpflichtung der Passiva zum Werterhalt

Die Passiva ist passiv. Sie ist nicht mit einer Verpflichtung verbunden, selbst für den Erhalt ihres eigenen Wertes zu sorgen: Die gesamte Verpflichtung zum Werterhalt ist an die Aktiva "delegiert".

Verändern sich die Werte der Aktiva, bleibt das damit direkt verbundene Äquivalent auf der Passiva unverändert, sobald es einmal einen Zahlenwert erhalten hat.

Die Passiva tut nichts, aber auch gar nichts, um den Wert der damit verbundenen Aktiva zu erhalten oder gar zu vermehren.

Die Passivität der Passiva verleitet zum Versuch, sich zu bereichern, ohne irgendeine Leistung erbringen zu müssen oder für irgendetwas verpflichtet zu werden oder zu sein. Beliebt sind deshalb:

  1. Kredite,
  2. Tausch von einer Währung in eine andere,
  3. Derivate,
  4. Termingeschäfte,
  5. Optionsgeschäfte,
  6. Beleihungen,
  7. Genussscheine,
  8. Handel mit Anleihen und Wertpapieren,
  9. Aktien,
  10. Beteiligungen, insbesondere solche ohne Tätigkeitsverpflichtungen (stille Beteiligungen).

Die im gesunden Wirtschaftsleben sehr nützlichen Instrumente werden zur Krankheit, wenn die Berechtigten aus der Passiva nur noch ihre eigenen Interessen nach "hoher Rendite" verfolgen, gleichgültig, ob dies mit der finanzierten Aktiva möglich ist oder nicht. Zur Seuche wird das Verhalten, wenn die Verpflichteten aus der Aktiva noch ausgebeutet werden, um die unmäßigen Ansprüche der Passiva befriedigen zu können.