70. Erfolgsbilanz
Die Erfolgsbilanz zeigt in einer Momentaufnahme, was als Erfolg
angestrebt, geplant, angenommen, erwartet oder bereits eingetreten
ist, oder sich noch "im Fluss befindet" oder bereits erreicht wurde.
Die Bilanz zeigt analog auch das Scheitern, Misslingen, das Glück,
das Pech und die entgangenen Erfolge und Misserfolge.
Bevor eine Erfolgsbilanz erstellt werden kann ist zu klären, was
unter "Erfolg" verstanden und "als Erfolg" betrachtet wird.
Erfolg kann eintreten durch z.B.:
- eigene Bemühungen,
- Glück,
- Zufall,
- Hilfen, Unterstützungen,
- Planungen,
- Konsequenz, sich nicht vom Weg abbringen lassen,
- Beweglichkeit, Flexibilität, sich anpassen (können, dürfen,
müssen),
- "Schutzengel",
- die Nutzung von günstigen Gelegenheiten,
- Vorsicht und die Verhinderung von Pannen.
Misserfolg kann eintreten durch z.B.:
- Die "Messlatten am Anfang sind zu hoch gehängt".
- Sich selbst nichts zutrauen: Der Erfolg wird deshalb Anderen
überlassen.
- Der eigene Erfolg wird in der Bestätigung des
"Nichts-Zutrauens" gesucht (und gefunden).
- Fixierungen, etwas erzwingen wollen.
- Risiken und Gefahren werden ignoriert.
- Besserwisserei. Es (mal wieder) "besserwissen" wollen. Mahnungen, Empfehlungen,
Tipps und Warnungen werden in den Wind geschlagen.
- Irrtum, Verwechslung, Fehleinschätzung.
- Ungeschick, Unachtsamkeit, Leichtsinn.
- Fehler, Fehlendes, Mangelhaftes.
- Verzetteln, "Auf vielen Hochzeiten gleichzeitig tanzen
(wollen, dürfen, müssen)".
Erfolge werden angesehen als z.B.:
- persönlicher Erfolg,
- beruflicher Erfolg,
- privater Erfolg,
- gemeinsamer Erfolg,
- gesundheitlicher Erfolg,
- wirtschaftlicher Erfolg,
- gesellschaftlicher Erfolg,
- finanzieller Erfolg,
- strategischer Erfolg,
- situativer Erfolg.
Die Erfolgsbilanz berücksichtigt auch z.B.:
- Erfolge in der Beziehung,
- Erfolge, dem Lebensalter angemessen,
- Erfolge der Organisation,
- Projekterfolge,
- Teilerfolge,
- Zusatzerfolge,
- abgewehrte, geschwächte oder verhinderte Misserfolge,
- Prozesserfolge,
- Erfolge von Entscheidungen,
- Erfolge durch Zulassen.
Beim Erfolg geht es auch um z.B.:
- Kampferfolg,
- Lernerfolg,
- erfolgreiche Versuche,
- Selbstüberwindung (des "inneren Schweinehunds"),
- (sich) stellen, Stellung beziehen,
- (sich, etwas) verteidigen, für etwas eintreten,
- Änderungserfolge,
- Veränderungserfolge,
- Vereinfachungserfolge, Rationalisierungen,
- Führungserfolge.
Die Erfolge wurden erzielt durch z.B.:
- (etwas) beginnen,
- Anstrengungen, Handeln, Tun,
- Einsätze, Beteiligungen,
- Zusammenhalt,
- (etwas) überstehen,
- (etwas) durchhalten,
- (etwas) dulden, erdulden, ertragen,
- Beiträge,
- Leistungen,
- Verhalten.
Nicht als "Erfolg" wahrgenommen und wertgeschätzt werden häufig
z.B.:
- Selbstverständlichkeiten,
- Geschenke,
- Ausgebliebenes, Unzumutbares,
- Erfolge durch Ausblenden von Überlastungen,
- Erfolge durch Rücksichten von Anderen,
- Erfolge, die einem zugeschrieben werden, die tatsächlich aber
nicht selbst bewirkt wurden,
- Erfolge nach eigenen Maßstäben, ("Übliches"),
- Erfolge nach fremden Maßstäben,
- Erfolge, die sich "einfach so" ergeben haben,
- Erfolge, die "ohne eigenes Zutun" eintreten oder sich
ergeben zu haben scheinen.
Erfolg kann nicht "gemacht" oder "verhindert" werden. Er, der
Erfolg, tritt ein und zwar so, wie es die Rahmenbedingen zulassen,
ermöglichen, begünstigen, selbst zeitigen oder erzwingen. Ob der
Erfolg, oder das, was folgt, als "Erfolg" bewertet wird, erfolgt
nach subjektiven Kriterien, Anlässen und Sichtweisen.
Wird Erfolg "objektiv" gemessen, beziehen sich die Messungen
immer nur auf die ausgewählten Kriterien.
Die Erfolgsbilanz legt auch offen, was gilt als z.B.:
- zugelassener Erfolg,
- verhinderter Erfolg,
- verzögerter Erfolg,
- boykottierter Erfolg,
- leichter oder erleichteter Erfolg,
- erschwerter Erfolg,
- manipulierter Erfolg,
- vorgetäuschter Erfolg,
- gewünschter Erfolg,
- aufgegebener Erfolg.
Die Erfolgsbilanz klärt auch, was gilt als z.B.:
- Scheinerfolge,
- "Schau", ("Erfolg" vorgaukeln),
- Sackgassen,
- Illusionen,
- "Kampf gegen Windmühlen",
- Pyrrhussiege,
- Siege der Vernunft,
- Besiegungen,
- Bewältigungen,
- Eroberungen.
Die Erfolgsbilanz gewichtet unterschiedlich Erfolge, die sich
zeigen als z.B.:
- Siege,
- Gewinne (im Spiel, im Wettkampf, im Fußball),
- Erfolg "um jeden Preis", koste es was es wolle,
- Zielerreichung,
- Einhalten von (bestimmten) Rahmenbedingungen,
- Schaffung von (bestimmten) Strukturen,
- funktionierende Funktionen,
- Lösungen, Problemlösungen,
- Bestehen (von Prüfungen),
- Platzierungen (in der Hierarchie, in der Rangliste,
Wahlsiege).
Ein Erfolg, der mitunter höher bewertet wird als ein anderer
Erfolg, besteht oft aus etwas (gemeinsam) überwinden, wie z.B.:
- Krankheit,
- Not,
- Engpass,
- Widerstand,
- Krisen,
- Katastrophen,
- Bedrohungen,
- Angriffe,
- Schwächen ("Schwächen"),
- Hindernisse.
Wie zeigt sich der Erfolg? Als z.B.:
- Jubel, Siegesgeheul,
- Freude, Freudensprung.
- "Es ist gelungen."
- "Es ist vollbracht."
- "Es gibt was zu feiern."
- "Es ist vollendet."
- Solidarisierungen.
- Teilhabe, Mitbeteiligung, Anteilnahme.
- Anerkennungen.
- Glückwünsche.
Wie zeigt sich der Erfolg? Der Erfolg zeigt sich als z.B.:
- Erschöpfung,
- Genugtuung,
- Demut,
- Dankbarkeit,
- Gelassenheit,
- "Es ist gut so!"
- Ruhe,
- Erholung,
- Bedürfnis nach Abstand,
- Durchbruch, Einbruch, Ausbruch.
Merkmale von Erfolgen sind z.B.:
- Der Erfolg ist immer einmalig, erstmalig, einzigartig.
- Erfolg ist nicht wiederholbar: Ein (neuer) Erfolg ist immer nur
unter den veränderten Rahmenbedingungen möglich.
- Ein Erfolg schließt etwas ab.
- Ein Erfolg kann nicht "fortgesetzt" werden: Es kann nur ein
neuer Erfolg vorgenommen, veranlasst, begonnen werden.
- Der Erfolg ist kein Zustand.
- Der Erfolg lässt ich nicht festhalten: Die Welt geht weiter.
- Der Erfolg trennt das Vergangene vom Künftigen.
- Der bisherige Erfolg liefert Vergleichswerte.
- Das Erfolgsverständnis ändert sich mit jedem
"festgestellten" Erfolg.
- Der Erfolg tritt ein, auch wenn er nicht ausdrücklich
"festgestellt" wird.
Ein Erfolg wird wahrgenommen als und urch z.B.:
- Zufriedenheit,
- Entspannung,
- Lösung, loslassen,
- Neuorientierung,
- Überraschung,
- Leere,
- Erfüllung,
- Sattheit ("Das war es jetzt.", "Jetzt reicht's!", "Das braucht es
nicht mehr.")
- Befriedigung,
- Befriedung.
Erfolg hat oftmals auch Schattenseiten. Solche sind z.B.:
- Sucht, "erfolgssüchtig" werden,
- Wiederholungszwang,
- Festhalten, nicht loslassen (wollen, können),
- Begehrlichkeit,
- Überheblichkeit,
- Scheitern,
- Unzufriedenheit,
- Konzentration auf dass, was (noch) nicht erreicht wurde (werden
konnte, durfte, brauchte, musste),
- Erzwingung eines Neubeginns,
- Erzwingung einer Neuorientierung.
Erfolg ist mit leisen oder gewaltigen Gefühlen verbunden, wie z.B.:
- Gefühl als Gewinner,
- Gefühl als Könner,
- Selbstbestätigung,
- Erlebnis der eigenen Kompetenz,
- Mut, Ermutigung für Neues, anderes,
- Lust,
- Neugierde,
- Bereitschaft zu für ein neues Experiment,
- Kraft geschöpft,
- Trennung, "Das war's!"
Erfolg festigt in der Regel z.B.:
- den Glaubens an sich selbst.
- die Überzeugungen.
- die Gewissheiten.
- die Glaubenssätze.
- die Geschicklichkeiten,
- die Weltbilder und Selbstbilder,
- die Liebe und die Lieben,
- die Erfahrungen,
- das Wachstum und die Reife,
- die Bewährungen.
Erfolg kann sich auch als "negativer" Erfolg ergeben und
erscheinen als z.B.:
- Krankheiten, Siechtum,
- Gebrechlichkeiten,
- Tod,
- Verluste,
- Kränkungen,
- Abwertungen, Abhängigkeiten,
- Gefängnis,
- Flucht, verfolgt werden,
- Diskriminierung,
- Bloßstellung, sich lächerlich machen,
Erfolg wird manchmal gekrönt durch z.B.
- Beifall,
- Aufsehen,
- Gewinn an Ansehen,
- Bestätigung,
- Selbstbewusstsein,
- Selbstvertrauen,
- Belobigung,
- Beförderung,
- Auszeichnung,
- das Wissen: Etwas ist (etwas) gelungen.
Erfolg wird manchmal vergällt durch z.B.:
- Neid,
- Missgunst,
- Trittbrettfahrer,
- Leugnung,
- Verweigerung,
- Verwerfung,
- Schmarotzer,
- Undankbarkeit,
- Verkennung,
- Vertreibung,
- Bestrafung,
Erfolg wirkt schal und unecht, wenn im Spiel sind z.B.:
- Bestechung, Erfolg "gekauft",
- Rache,
- Hass,
- Freiräume,
- Freiheiten,
- Abhängigkeiten,
- Privilegien,
- Gewinne,
- Verluste,
- Verpflichtungen.
Festgestellte Erfolge führen zu z.B.:
- Verbindlichkeit,
- Beachtungen,
- Urheberschaft,
- Beweisen,
- Beweisfähigkeit,
- Wirksamkeit,
- Ursächlichkeit,
- Bestätigung,
- Anteil,
- Verwertungsrechten: Es ist was Eigenes geworden.
Erfolg löst aus z.B.:
- Jubel,
- Begeisterung,
- Ausgelassenheit,
- klammheimliche Freude,
- Rückzug,
- Gefolgschaft,
- Neuanfang
- Notwendigkeiten zur Teilung, Dankbarkeit,
- Reflexion,
- Neubewertungen des IST.