HCS Human Capital System

Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
Kontext: Vermögen - Kapital - Humankapital


Kontext: Vermögen - Kapital - Humankapital

70. Erfolgsbilanz

VollbildVerluste

Verluste von Erfolgen oder verlorene Erfolge unterscheiden sich von Misserfolgen. Zwar wird der Erfolg erreicht. Er wird oder erweist sich als Verlust, wenn z.B.:

  1. der Erfolg oder zumindest das Erfolgserlebnis ausbleibt,
  2. nicht bemerkt wird, dass der Erfolg (bereits) eingetreten ist, oder: "Vom toten Pferd nicht abgestiegen wird."
  3. der Erfolg zu früh oder zu spät eintritt,
  4. der Erfolg anders eintritt als so, was als "Erfolg" angesehen wird,
  5. der Erfolg anderen zufällt oder zugrechnet wird, die nicht oder nur indirekt oder nur wenig dazu beigetragen haben,
  6. der Erfolg keinen Wert mehr hat,
  7. der Erfolg keinen Sinn mehr macht,
  8. der Erfolg zu mehr ungünstigen oder negativen Folgen führt, die den gesamten Aufwand und den Erfolg hinfällig machen,
  9. der Erfolg von Vorab-Erfolgsgarantien abhängig gemacht wird oder wurde und deshalb die Anstrengungen und die Beiträge zum Erfolg nicht erbracht werden (wollen, können, dürfen, müssen) oder verweigert werden,
  10. der Erfolg von vornherein nicht angestrebt, erstrebt oder für "lohnend" gehalten wird oder wurde.

Erfolgsbilanz  

Verluste des Erfolges sind sicher, wenn die Erfolge beabsichtigt sind oder herbeigeführt werden z.B.:

  1. durch Ausbeutung,
  2. durch Verpflichtungen,
  3. durch Wertverfall,
  4. durch Dummheiten, Leichtsinn,
  5. durch Fehlentscheidungen,
  6. durch Fehlkalkulationen,
  7. durch Betrug,
  8. durch Verbrechen,
  9. durch höhere Gewalt,
  10. durch Vergeudung,
  11. durch Verschwendung,
  12. durch Unvermögen,
  13. durch Täuschungen,
  14. durch Gier,
  15. durch Misswirtschaft.

Verluste der Aufwendungen und des Erfolges zeigen sich früh, schleichend oder mitunter erst spät. Zu spät ist es, wenn zutrifft: Der Erfolg...

  1. erzeugt Folgelasten, Mehrbelastungen, Zusatzlasten, die niemand mehr mittragen will (darf, kann, muss),
  2. erzeugt Unzufriedenheit, weil "nur die Messlatte weiter erhöht wird",
  3. macht einen überflüssig, ("Der Mohr kann gehen." Das Interesse erlischt.)
  4. verursacht Neid, Missgunst,
  5. wird von Dritten geraubt, für sich reklamiert oder durch Dritte (Unbeteiligte) vereinnahmt,
  6. wird nicht anerkannt und respektiert, sondern erzeugt Hass und Häme,
  7. die Leistenden und Beitragenden nicht deren Aufwand erstattet oder die Erstattungen kürzt oder verweigert,
  8. führt zu anderen oder ungünstigeren  Rückwirkungen als die erhofften oder erwarteten,
  9. führt zu anderen Wirkungen als die erhofften und erwarteten,
  10. führt zu Bindungen und Verbindlichkeiten, welche nicht vorgesehen oder nicht erfüllt werden (wollen, können, dürfen, müssen).

Der Verlust zeigt sich als z.B.:

  1. Das Ganze ist (war) den Aufwand nicht wert.
  2. Es "wurde über Leichen gegangen".
  3. Der Erfolg "versandet".
  4. Der Erfolg führt zu Wiederholungszwang.
  5. Die Zufriedenheit bleibt aus, bei sich, bei Beteiligten oder Betroffenen.
  6. Die Kraft ist zu Ende.
  7. Es wurde "Alles gesetzt und alles verloren".
  8. Es wurde nichts versucht.
  9. Es sollte etwas erzwungen werden.
  10. Es fehlen Vorstellungen, was ein "Erfolg" sein könnte.

Der Verlust macht sich bemerkbar als z.B.:

  1. Ausbleiben des Erfolges,
  2. stetiges Hinausschieben oder Veränderungen der Vorstellungen von "Erfolg",
  3. Verpuffung des Erfolges,
  4. schaler Erfolg, Erfolg, der mit unlauteren Mitteln, Tricksereien, Betrug oder Täuschungen erreicht wurde,
  5. Erfolg durch Zufall: Man hat selbst nichts oder wenig dazu beigetragen, außer: man war zum richtigen Zeitpunkt am rechten Ort und hat (zufällig) das getan, was anstand und möglich war.
  6. erkaufter Erfolg. Es bleiben nur die Verpflichtungen und Bindungen aus den Bestechungen.
  7. geänderte oder weggefallene Erfolgskriterien: Der Erfolg ist unmöglich geworden.
  8. Pyrrhussiege; der Erfolg stellt "alles wieder auf 0 (Null)".
  9. "Das Blatt wendet sich.","Sackgassen".
  10. sich übernommen oder sich nichts zugetraut.

Der Verlust des Erfolges bleibt häufig unbemerkt: Niemand und nichts erinnert daran, dass ein Erfolg möglich gewesen ist. Falls doch, wird "am Biertisch" die Besserwisserei betrieben oder durch völlig überflüssige nachträgliche Analysen(!???) versucht herauszufinden, ob und wie doch noch ein Erfolg möglich gewesen wäre. Mit etwas Glück, werden dadurch wenigstens die eigenen Fehler und das eigene Fehlverhalten entdeckt.