HCS Human Capital System

Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
Kontext: Vermögen - Kapital - Humankapital


Kontext: Vermögen - Kapital - Humankapital

70. Erfolgsbilanz

VollbildErtrag: Kapital

Es geht eher um die Folgen des Kapitals als um die Erfolge, die durch das Kapital und mit dem Kapital und als Kapital eintreten. Üblicherweise werden "Zinsen" und "Kursveränderungen" als "Erfolge des Kapitals" und "Ertrag des Kapitals" angesehen und entsprechen behandelt. Tatsächlich sind es lediglich Änderungen der nominellen Werte, zu welchen das Kapital selbst nichts, aber auch gar nichts beigetragen hat, außer, dass ihm ein Anfangswert zugewiesen wurde, der als Grundlage für die Veränderungsrechnungen dient.

Erfolgsbilanz  

Als Erfolge des Kapitals werden oftmals angesehen:

  1. Die Machtverhältnisse sind, werden oder bleiben stabil. Es genügt die Verfügungsmacht über das Kapital, um frei zu sein von z.B. der Verantwortung für das, was mit dem Kapital und durch das Kapital geschieht, veranlasst, beendet oder unterbunden wird.
  2. Kapital in Form von Forderungen (Guthaben) können eingetrieben werden: Irgendjemand muss es zurückzahlen oder tauschen.
  3. Eigene Schulden brauchen nur im Rahmen des vorhandenen Kapitals bezahlt werden. Alle darüberhinausgehenden Schulden werden "sozialisiert" oder den künftigen Generationen belastet.
  4. Das Verfügungsrecht über das Kapital schafft Pfründe für das private Leben und den Lebensstil.
  5. Mit Geld (Kapital) kann man alles "kaufen", was käuflich ist.
  6. Die Bewertungen in Kapital, z.B. als "Preis" oder "Kurs" bestimmen, was etwas "wert" ist und zu welchem Wert (Preis, Kurs) es "getauscht" werden kann.
  7. Erfolg (des Kapitals) ist, wenn "die Gesellschaft" für die Werthaltigkeit des Geldes (Kapitals) haftet.
  8. Durch Preisänderungen (Kursänderungen) kann das Volumen ("die Höhe des Kapitals") "berechnet", geregelt, gesteuert, verbucht, vereinbart und manipuliert werden.
  9. Wer Kapital gibt, braucht ansonsten nichts beitragen zu dem, was mit dem Kapital geschieht: Die Beiträge sind und bleiben "Angelegenheiten der Anderen", worin auch immer die Beiträge geschehen.
  10. Wer Kapital nimmt, ist verpflichtet, Leistungen und Beiträge zu erbringen ohne einen Eigennutz, der über die Fähigkeit hinausgeht, das erhaltene Kapital nebst Zinsen "zurückzahlen" zu können. Das Geld fließt dann immer dem jeweiligen "Kapitaleigner" zu, gleichgültig, wie und wodurch er die Gläubigerschaft erworben hat.
  11. Wird Kapital verknappt, "steigt der Zins" für das Kapital, das an anderen Stellen genötigt wird als dort, "wo es sitzt".
  12. Kapital kennt keine Moral und keine Ethik.
  13. Wer über das Kapital verfügt, kann sich persönlich als Gönner und Förderer zeigen. Bevorzugt sind "soziale Projekte", Kunst und Kultur.
  14. Das Kapital schafft eine Objektivität, wo keine ist und sein kann. Das Subjektive und Willkürliche wird aufgehoben oder bleibt im Dunkeln.
  15. Das Kapital macht die Welt einfach, berechenbar, willkürlich, beliebig, kalkulierbar und manipulierbar.
  16. Kapital schafft Abhängigkeiten.
  17. Wer nur "vom Kapital" lebt, ist und bleibt letztlich "ein armer Mensch": Das Wesentliche und das Wesen haben keinen Kapitalwert.