62. Orientierungsbilanz
Die Orientierungen an der Vergangenheit und in die Vergangenheit
des Humankapitals
Es geht letztlich um die Annahme von sich selbst und der eigenen
Herkunft.
Alles und Alles ist, wie es ist. Nichts und niemand kann anders
sein als es ist. Alles, was davon abweicht, führt zu mehr oder
weniger großen Aufwendungen, um die (nicht bestehende) Diskrepanz
zwischen IST und dem "Soll" beseitigen oder kaschieren zu wollen: Es
bleibt vergeblich.
Bei der Vergangenheit des Humankapitals geht es um die Orientierungen:
- an Werten,
- an Traditionen,
- am Elternhaus,
- an der sozialen Herkunft,
- an der regionalen Herkunft,
- an den Beziehungen,
- am vorgefundenen, vorgegebenen, selbstgewählten und
selbstgeschaffenen Umfeld,
- an den Ressourcen,
- an der Dynamik der bisherigen Prozesse,
- an Gesetzen und Regeln.
Es geht um die Orientierungen:
- an den Talenten, (entdeckte und schlummernde),
- am Beruf,
- an den Berufungen,
- an den Erlebnissen,
- an den Erfahrungen,
- an den Enttäuschungen,
- an den Erfolgen,
- an den Bewertungen, insbesondere Selbstbewertungen,
- an den Interessen,
- an den Beurteilungen.
Es geht um die Schwerpunkte der bestehenden, vermuteten, gesuchten, bevorzugten,
abgelehnten oder vermiedenen:
- Wertschätzungen,
- Anerkennungen,
- Entwicklungen,
- Verortungen,
- Ressourcen,
- Quellen, Wurzeln,
- Wege,
- Beteiligungen,
- Betroffenheiten,
- Verantwortungen.
Es geht um unbewusste, bewusste, absichtliche oder vermiedene
Orientierungen an:
- (frühkindlichen) Zuschreibungen, (elterlichen) Verfügung,
- Moral, Ethik,
- Ernennungen, Prüfungen, Titeln,
- Stellenbeschreibungen, Funktionsbeschreibungen,
- Leitbildern,
- Zeitgeist, Strömungen, Moden,
- Gruppennormen, Umgangsformen, Rollenmustern,
- Regeln, Bauernregeln,
- Ritualen,
- (übertragenen, übernommenen, zugeschriebenen oder
abgelehnten) Ämtern.
Es geht auch um Orientierungen an erfahrenen, unverarbeiteten,
vergessenen oder verdrängten Erfahrungen mit:
- Gewalt,
- Vergewaltigungen,
- Erpressungen,
- Unterdrückungen,
- Verführungen,
- Verstümmelungen,
- Verletzungen,
- Diskriminierungen, Benachteiligungen,
- Ungerechtigkeiten,
- Sippenhaftungen.
Es geht um Orientierungen für:
- das Selbstverständnis,
- Glauben,
- Aberglauben,
- die Moral,
- das Übliche,
- das Erlaubte und Selbstlegitimationen,
- das Verbotene, Ungehörige,
- das Selbstverständliche,
- das Selbstverständnis,
- die Selbsteinschätzungen und die Selbstkompetenz.
Es geht um Orientierungen an ererbten, erworbenen, erlebten oder
überstandenen:
- Krankheiten,
- Gebrechen,
- Behinderungen,
- Barrieren,
- Schuldzuweisungen,
- Schädigungen,
- Verletzungen,
- Heilungen,
- Hilfen, Unterstützungen,
- Widerstände und Kräfte.
Es geht auch um Orientierungen, die sich der Wahrnehmung und
damit der Änderung und Gestaltung entziehen. Es geht um:
- Verfügungen der Eltern und Gründer, nicht zu erreichen oder
zu können, was die Eltern und Gründer selbst nicht zu Stande
brachten: Verbot der Demaskierung oder Diskriminierung der
Vorfahren.
- Verfügungen der Eltern und Gründer, zu vollenden, was die
Eltern und Gründer selbst nicht (mehr) vollenden konnten oder
noch gar nicht begonnen hatten.
- Verfügungen der Eltern und Gründer, auf jeden Fall so zu
werden, wie sie selbst waren: Ein Ebenbild werden, also eher ein
Abbild, eine Kopie, ein Erfüllungsgehilfe, jedoch kein
Individuum.
- Verfügungen der Eltern und Gründer, auf keinen Fall so zu
werden wie die Eltern und Gründer: Die "Größten" haben auf jeden
Fall die Eltern und Gründer zu bleiben. Alles andere ist
pietätlos oder gar Blasphemie.
- Verfügungen der Eltern und Gründer, auf jeden Fall einer
bestimmten Person oder Idee nachzueifern und sie möglichst zu
übertreffen: Es geht um die Überwindung deren Macht, die den
Eltern und Gründern (noch) nicht gelungen ist.
- Verfügungen der Eltern und Gründer, auf keinen Fall
bestimmten Personen oder Ideen oder Überzeugungen zu folgen, oft
nur deshalb, weil sie im Wettstreit selbst unterlegen waren.
- Verfügungen der Eltern und Gründer, auf jeden Fall bestimmte
Personen, Organisationen, Ideen, Religionen oder
Weltanschauungen zu bekämpfen, auch um den Preis des eigenen
Lebens. Es geht oftmals um (späte) Rache im Namen der Eltern und
Gründer.
- Verfügungen der Eltern und Gründer, auf jeden Fall sich
bestimmten Personen, Organisationen, Ideen, Religionen oder
Weltanschauungen anzuschließen, häufig um (ebenfalls) ein
"sicheres Leben" führen zu können.
- Verfügungen der Eltern und Gründer, auf keinen Fall
bestimmten Bedürfnissen nachzugehen oder nachzugeben.
- Verfügungen der Eltern und Gründer, auf jeden Fall bestimmte
Bedürfnisse nur auf eine bestimmte und festgelegte Art und Weise
zu befriedigen.
Die Verfügungen üben eine unheimliche Macht auf die Betroffenen
und Beteiligten aus. Sie wird häufig "höheren Mächten" oder "inneren
Dämonen" und Trieben zugeschrieben. Die umgelenkten Zuschreibungen
erlauben es wenigstens zu bemerken, wenn die Mächte einen Einfluss
ausüben.