Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
Kontext: Vermögen - Kapital - Humankapital

Prozess der Teilungen

2. Teilung: Das Individuum - Ich und die Anderen

Hierarchien der Bezugsrahmen:
Hierarchie 9: Natur.

Es geht um die Hierarchie des Natürlichen.

Alles ist ein Teil der Natur. Selbst das Künstliche. Es kann der Natur nichts hinzugefügt werden. Was weggenommen, verbraucht oder zerstört wird, wird umgewandelt und in den folgenden Prozessen wieder naturgemäß ausgeglichen.

Die Natur zeigt die Möglichkeiten und Grenzen sowie die Begrenzungen von allem auf, was geschieht und geschehen kann.

Als Hierarchie der Natur können angesehen werden:

1. Naturgesetze,
2. natürliche Prozesse,
3. Kunst, Können,
4. Techniken,
5. Verfahren,
6. Methoden,
7. Kreisläufe,
8. Wahrscheinlichkeiten,
9. Logik,
10. Ordnungen.

Alles und Jedes ist ein Teil der Natur und befindet sich immer "mitten drin". Die Sicht auf die Natur und des Natürlichen sowie die Verortung innerhalb der Natur ist für sich selbst nicht möglich. Die Verortungen geschehen dennoch, jedoch immer nur in Bezug auf etwas Anderes, was seinerseits ebenfalls ein Teil der Natur ist und bleibt.

Die Erscheinungsformen der Natur und des Natürlichen sind unergründlich, auch wenn immer mehr Regelmäßigkeiten und Gesetzmäßigkeiten sowie Wechselwirkungen entdeckt, nachgeahmt, beeinflusst und geregelt und gesteuert werden. Zumindest vorübergehend.

Alle Änderungen in der Natur werden von ihr aufgenommen, "verarbeitet" und "mit der Zeit" zu neuen Erscheinungsformen verwandelt.

Eine Hierarchie der beabsichtigten oder unbeabsichtigten Einflussnahme auf die Natur kann wie folgt dargestellt werden:

1. Eingriffe, Manipulationen,
2. Aktionen,
3. Reaktionen,
4. Zwänge,
5. Vorrang, Vorränge, Bevorzugungen,
6. Verdrängungen, Störungen, Behinderungen, Blockaden,
7. Übertragungen,
8. Befruchtungen,
9. Vereinigungen,
10. Zerstörungen.

Die Einflussnahme ist immer nur eine Offensichtliche. Die Wirkungen und Folgen sind nur teilweise bekannt und gestaltbar. Nachwirkungen und Fernwirkungen sind mitunter nicht (mehr) auf die Ursachen und Auslöser zurückzuführen.

Natürlich erscheinen häufig:

1. Gezeugtes,
2. Erzeugtes,
3. Gewachsenes,
4. Symbiosen,
5. Ketten der Nahrung, Generationen,
6. Geschlechtlichkeit, Paarung,
7. Entdecktes,
8. Geheiltes,
9. Verletztes, Verwundetes, Offenes,
10. Fertiges, Reifes.

Eine Hierarchie, wie die Natur "auf sich aufmerksam macht" und wahrgenommen werden kann, wird wie folgt angesehen:

1. Bedürfnis, Bedarf,
2. Mangel,
3. Überfluss,
4. Befriedigung, Genuss,
5. Teilung,
6. Verbreitung,
7. Besetzung, Verwurzelung,
8. Vereinnahmung, Verbrauch,
9. Wachstum,
10. Ernte, Tod.

Die Natur lässt sich nur bezüglich wiederkehrender Phänomene beobachten, die auf Gesetze, Naturgesetze, Regelmäßigkeiten, Unregelmäßigkeiten, Abfolgen, Ursachen, Wirkungen und Zufälle hinweisen. Die Natur als Ganzes bleibt ein Geheimnis. Es kann nichts "Natürliches" hergestellt werden. Reproduktionen bedeuten keine "Herstellung", sondern Nutzungen der Natur, die unter bestimmten Bedingungen bestimmte Erzeugnisse hervorbringt.

Niemand kann wissen und jemals erfahren, welche Rolle, Funktion und Verantwortung ihm die Natur aufgegeben hat. Niemand und nichts ist zufällig so, wie es ist.

Je nachdem, was als Natur und naturgemäß angesehen wird, entscheidet auch über das Vermögen, Kapital und Humankapital. Die Begriffe kommen in der Natur nicht vor. Vermögen, Kapital und Humankapital beschreiben also immer etwas Unnatürliches, Künstliches, Willkürliches. Die Naturgesetze gelten deshalb auch nicht für das Vermögen, Kapital und Humankapital. Dennoch lassen sich Ähnlichkeiten erkennen und Prinzipien erstellen. Sie gelten nur dort, wo sie vereinbart, unterstellt oder angenommen werden.