HCS Human Capital System

Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
Kontext: Vermögen - Kapital - Humankapital


Kontext: Vermögen - Kapital - Humankapital

49. Zielbilanz

VollbildAusgleich zwischen Aktiva und Passiva

Es geht um die Art und Weise, wie Aktiva und Passiva sich verbinden, ergänzen oder aufheben. Es geht auch um die so genannten "Null-Summen-Spiele".

Zielbilanz 

Ziele können während der Zeit, in welcher sie verwirklicht werden (sollen, können, dürfen, müssen):

  1. verfeinert werden,
  2. korrigiert werden,
  3. erweitert werden,
  4. verkleinert, verengt, präzisiert werden,
  5. spezifiziert werden,
  6. fortgeschrieben werden,
  7. sich als falsch erweisen,
  8. sich als Irrtum erweisen,
  9. sich als Sackgasse erweisen,
  10. (ersatzlos) wegfallen, hinfällig werden.

Der Ausgleich zwischen Aktiva und Passiva kann dazu führen, dass sowohl (aktive) Vermögenswerte als auch passive nicht in die Zielbilanz aufgenommen werden. Häufig erfolgt dies in oder durch.

  1. Aufrechnungen,
  2. Verrechnungen,
  3. Vergleiche,
  4. Kompromisse,
  5. Einigungen,
  6. Vergebungen, Verzeihungen,
  7. Tausch,
  8. Gutschriften,
  9. Belastungen,
  10. Abschreibungen (auch im kaufmännischen und steuerlichen Sinne).

Für einen Ausgleich sorgen auch die Preise, zu welchen Leistungen und Gegenleistungen ausgeglichen werden.

Aktive und passive Vermögenswerte können miteinander verbunden und so verschränkt sein, dass sie sich wechselseitig

  1. bedingen,
  2. erzeugen,
  3. stabilisieren,
  4. regeln,
  5. steuern,
  6. strukturieren,
  7. erhalten,
  8. ergänzen,
  9. in der Waage halten,
  10. auslöschen.

In den Zielbilanzen tauchen oftmals dann nur die Unterschiede, d.h. eventuelle Überschüsse der einen Seite über die andere auf. Es wird sehr oft nicht bemerkt, dass die Zielbilanz verkürzt ist.

Insbesondere im Geschäftsleben wird häufig versucht, nur die Vorteile aufzuzeigen und die Nachteile zu verschweigen oder "klein zu reden". Bestens geeignet hierfür sind so genannte Wirtschaftlichkeitsrechnungen und Renditeberechnungen sowie Amortisationsrechnungen aller Art.

Wer nicht aufpasst, wird rasch Opfer oder Täter von:

  1. Unverschämtheit,
  2. Chuzpe,
  3. Übervorteilungen,
  4. Wucher,
  5. Betrug,
  6. Täuschungen,
  7. Enttäuschungen,
  8. Frechheiten,
  9. Unlauterkeiten,
  10. Ausbeutung.

In bestimmten Fällen sind Lügen, Übervorteilungen, Notlügen und das Recht, sich nicht selbst zu belasten, allgemein oder speziell akzeptiert.

Der Ausgleich zwischen aktiven und passiven Vermögenswerten in der Zielbilanz erfolgt oft auch durch:

  1. Halbherzigkeit,
  2. Wankelmut,
  3. Gier, Unersättlichkeit, Unbeherrschtheit,
  4. Dummheit,
  5. Unbescheidenheit,
  6. Unkenntnis,
  7. Unerfahrenheit,
  8. Unwissenheit,
  9. Rückzug, Aufgabe,
  10. Verzicht.

In solchen Fällen wird gleich gar nicht ins Auge gefasst, was möglich ist oder wäre.

Mahnungen:

In den so genannten "Win-Win"-Situationen werden häufig die Vermögensebenen gemischt: Was auf einer einen Vermögensebene (durch eine Partei) "gewonnen" wird, wird auf einer anderen Vermögensebene gleichzeitig wieder verloren. Nur die Verrechnungspreise lassen das Geschehen als "Win-Win" (= alle gewinnen) erscheinen.

Die Unterschiede zwischen Vermögensebenen lassen sich nicht durch irgendwelche Verrechnungen ausgleichen. Ein Ausgleich zwischen Aktiva und Passiva kann immer nur auf der gleichen Vermögensebene erfolgen. Wer mag, erfährt mehr dazu im Märchen von den Gebrüdern Grimm: "Hans im Glück".

Sollen Unterschiede, die nicht auf der gleichen Vermögensebene ausgleichbar sind, durch Geldwerte abgegolten oder vergoldet oder bezahlt werden, führt es in der Regel zur Bereicherung des im Moment Mächtigeren. Er nimmt oder erhält (oft freiwillig!) mehr als es seiner Leistung entspricht. Als Geldwerte gelten auch "Gold", "Gültigkeiten", "Währungen", Privilegien.

Sind die Machtunterschiede groß, können Mächtige auch "aus Stroh Gold dreschen". (Aus Nichts Geld machen.) Im Wirtschaftsleben ist es gleichermaßen geschätzt und gefürchtet als Cleverness, Schlitzohrigkeit, Geschäftstüchtigkeit und Machtmissbrauch.