HCS Human Capital System

Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
Kontext: Vermögen - Kapital - Humankapital


Kontext: Vermögen - Kapital - Humankapital

Vollbild65. Kapitalbilanz

Die Kapitalbilanz listet das Kapital auf, für welches ein eigener Markt besteht. Sie zeigt die aktuelle Werthaltigkeit des kapitalisierten und kapitalisierbaren Vermögens. Es geht darum aufzuzeigen, was aus dem ererbten, genommenen, geschenkten, erarbeiten, zugeflossenen und erkauften Kapital geworden ist.

Kapitalbilanz

Da "Kapital" kein konkretes Vermögen ist, sondern immer nur einen abstrakten Wert, Gegenwert oder Handelswert für Vermögen darstellt, ist sein Schicksal besiegelt: Es verliert immer, indem es z.B.:

  1. wertlos wird,
  2. entwertet wird,
  3. abgewertet wird,
  4. konfisziert wird,
  5. "in die falschen Hände gerät",
  6. "käuflich" macht,
  7. sich anhäuft,
  8. sich von den verbundenen Vermögenswerten ablöst,
  9. sich verselbständigt,
  10. zu Rechten ohne Pflichten führt.

Kapital kann keine Werte schaffen, sondern sich selbst, das "Kapital" immer nur in andere Wert umtauschen. Es kann deshalb auch nicht erhalten ("bewahrt") werden, weil es, da "Kapital" nichts verkörpert, was es zu erhalten und zu pflegen ist.

Die Macht folgt dem Geld, d.h. dem "Kapital". Es hat viele Erscheinungsformen, wie z.B.:

  1. Geld, Münzen, ersatzweise "Kontostände": Der Tausch ist immer 1:1 gegen andere Erscheinungsformen der gleichen Art.
  2. verbrieftes Kapital, Wertpapiere, Schuldscheine, Gesellschaftsanteile: Der Tausch erfolgt immer gemäß den jeweiligen Vereinbarungen der Beteiligten oder "über den Markt" des Vermögens, für welches das "verbriefte Kapital" den Gegenwert darstellt.
  3. Buchgeld, "Guthaben", "Schulden", "Forderungen", "Verbindlichkeiten".
  4. Scheingeld, "Scheingeld", Ersatzwährungen.
  5. Ersatzgeld, Ersatzkapital, Gold, Edelsteine, Münzen: materialisiertes "Kapital", "veredeltes Kapital".
  6. "Kapitalanlagen" z.B. in "Kunstwerken", Immobilien: Das "Kapital" wird in "Sachwerten" angelegt ("investiert").
  7. Anteilscheine, Aktien, Stammkapital, Beteiligungskapital, Dividendenpapiere: Das "Kapital" wirft fortlaufende Erträge ab, ohne dass dazu eigene Leistungen erforderlich sind, die über die (einmalige) Geld-"Einlage" hinausgehen.
  8. Kredite, Ausleihungen, Darlehen: Das Kapital rentiert und amortisiert sich durch Dritte, die mehr mit dem Geld anzufangen wissen und etwas damit "erwirtschaften", das als Zins für das ausgeliehene bzw. geliehene Kapital anfällt.
  9. Ansprüche auf Nutznießungen und Versorgungen, die von anderen zu erwirtschaften, bereitzustellen und zu leisten sind, ohne dass hierfür eigenes Kapital, eigene Beiträge oder Gegenleistungen zu erbringen sind,
  10. Entgeltliche oder unentgeltliche Berechtigungen zu Bevorzugungen und Vorrechten gegenüber Dritten, sowie Ausschluss von Dritten von Nutznießungen, Verwendungen, Beteiligungen, Teilhabe oder Mitwirkungen.

Wird z.B. das Geld in eine Firma "eingelegt" als "Grundkapital", ist es, das Geld, rasch nicht mehr vorhanden, weil es ausgegeben wird. Das "Grundkapital" bleibt nur als Buchwert. Es, das "Grundkapital", ist in der Realität niemals mehr anzutreffen.

Wird mit "Kapital" Vermögen erworben oder geschaffen, unterliegt das "Kapital" als Gegenwert für das "investierte" Vermögen dem Schicksal des Vermögens: "Steigt" der Preis des Vermögens, "erhöht" sich auch das "Kapital". Wird innerhalb einer Periode mehr Vermögen geschaffen als bezahlt, entstehen "Gewinne". Wird innerhalb einer Periode das selbst geschaffene Vermögen nicht bezahlt oder übersteigen die Preise des in der Periode verwendeten Vermögens den Preis des selbst geschaffenen Vermögens, entstehen "Verluste".

Wer "viel Kapital" hat, ist oder erscheint "reich". Wer "wenig oder kein Kapital" hat, ist oder erscheint "arm".

Wer "kein Kapital" hat, das ihm zugerechnet werden kann (darf, muss), verfügt häufig über Ansprüche auch Unterbringung, Versorgung, Schutz, Fürsorge und Unterhalt, oftmals ohne jegliche Verpflichtungen, hierfür selbst etwas "leisten" zu müssen, zu dürfen oder zu können, was über den Bestand, den Erhalt oder die Begrenzung der Bedürftigkeit hinausgeht.

Betroffene und Beteiligte sind z.B.:

  1. Gefangene,
  2. Flüchtlinge,
  3. Kasernierte,
  4. Lagerinsassen,
  5. Kranke,
  6. Gebrechliche,
  7. Behinderte,
  8. Kinder,
  9. Rentner,
  10. Abhängige.

"Kapital" besteht und entsteht auch als Ansprüche auf Unterbringung, Versorgung, Schutz, Fürsorge und Unterhalt, die von Anderen "bezahlt" werden für die zuvor zu leistenden Beiträge als z.B.:

  1. "Arbeit",
  2. "(Versicherungs-) Beiträge",
  3. Mitgliedsbeiträge,
  4. "Steuern",
  5. "Abgaben"
  6. Gebühren,
  7. Leistungen,
  8. Verhalten,
  9. Unterordnung,
  10. Gefälligkeit.

Kapital als "Ansprüche" besteht und entsteht in Form von Ansprüchen gegen z.B.:

  1. Arbeitgeber,
  2. Arbeitnehmer,
  3. Versicherungen,
  4. "Staat",
  5. Ehrenamt,
  6. Wirte,
  7. Vorgänger,
  8. Nachfolger,
  9. Besitzer,
  10. Eigentümer.