Zu unterscheiden sind die Bildungsmärkte, die Bildungsprozesse und die tatsächliche Bildung.
Der Bildungsmarkt ist heiß umkämpft: Jeder weiß es besser, wie seine eigenen Pfründe am besten so durch "Bildung" verankert werden können, dass sie möglichst langfristig und aufwandsarm einen direkten eigenen Nutzen versprechen. Besonders geeignet hierfür sind:
Die Bildungsprozesse werden immer mehr in die Kindheit verlagert. Es scheint manchmal, das das Ergebnis einer gelungenen Bildungsarbeit "fertige" Menschen sind, die nach Abschluss von welcher Bildung auch immer für den Rest des Lebens ausreichend qualifiziert seien.
Im Erwachsenenleben und insbesondere in der betrieblichen Personalarbeit werden eher die Inkompetenzen verwaltet und weiter gesichert, als gebildet: Alle wissen, wer was nicht(!!!) kann und wofür nicht(!!!) geeignet ist. Das war's.
Erwachsenen wird nicht zugetraut, dass sie selbst etwas lernen könnten. Insbesondere die Selbstqualifizierungen durch Erfahrungen werden diskriminiert: Was keinen "formellen" Abschluss oder Nachweis einer Bildungseinrichtung hat, besteht nicht. Das trifft auch zu, was die Personalakten betrifft: Dort ist akribisch auch alle frühkindliche Bildung vermerkt, aber kein Beleg über die besonderen Leistungen im letzten Jahr zu finden.
Die tatsächliche Bildung interessiert kaum. Niemand interessiert sich wirklich für die Inhalte, die in und durch Bildung vermittelt wird. Die Lehrpläne benennen bestenfalls die Kapitel, manchmal auch die anzuwendenden Methoden und die Prüffragen, nach welchen festgestellt werden soll, ob die Bildung "erfolgreich" war. Ist die Maßnahme abgeschlossen, ersetzt der formelle Nachweis alle Inhalte: Niemand weiß mehr, was tatsächlich vermittelt wurde. Besonders häufig geschieht dies bei:
Bildung in der Praxis und aus der Praxis ist die gründlichste: Das Erfahrene und Erlebte "sitzt".
30. Humankapital-Nutzen und Nutzung