45. Krisen des Vermögens
Krisen als Risiko
Risiken des Kapitals
Es geht um die Art und Weise, wie Risiken des Kapitals eintreten, sich
winden, wenden, umwandeln oder auflösen.
Typische Risiken des Kapitals sind häufig:
- Inflation, Deflation,
- Wegfall der Tauschwerte,
- Verwechslung oder Gleichsetzung von formaler Vollmacht mit
persönlicher Kompetenz (Eignung, Fähigkeit),
- Verwechslung oder Gleichsetzung von "Etwas beurteilen
können" (z.B. als Gutachter, Controller, Richter) mit "Selbst
etwas (besser) tun können".
- Annahmen, weiterhin "noch die Wahl zu haben" und notwendige
Entscheidungen zu verschieben.
- Festhalten an einer einmal getroffenen Entscheidung.
Nichtzulassen von besseren Erkenntnissen und besserem Wissen.
- Sprunghaftigkeit, "Schnäppchenjagd".
- Spielen, Spielsucht, Spekulationen, "todsichere Tipps".
- Manipulationen,
- Etwas erzwingen wollen.
Es drohen:
- Totalverlust,
- Verlernen der Beobachtung und des Vertrauens in die eigenen
Wahrnehmungen wie beim Wetter: Kaum jemand ist heute noch in der
Lage, die Wetterlage an den Veränderungen der Wolken und der Winde
zu erkennen und einigermaßen treffend vorherzusagen. Der Blick auf
die Wetterkarte scheint "objektiver". Je mehr die Wetterkarte
studiert und als Grundlage für Entscheidungen genommen wird, umso
mehr geht die Fähigkeit verloren, selbst durch eigene
Beobachtungen die voraussichtliche
Wetterentwicklung zu bestimmen.
- Verlust der Zuständigkeit,
- Verlust der Verfügbarkeit,
- Verlust der Entscheidungsfähigkeit,
- Verlust der Nutznießungen,
- Folgelasten, Folgepflichten,
- Verlust der Privilegien, Vorteile,
- Verlust der Rechte und Berechtigungen,
- Verlust der Eigeninteressen, ("Auflassungen", Flucht).
Moderne "Wetterkarten" für das Kapital sind:
- Charts,
- Börsengrafiken,
- Bilanzkennzahlen,
- Gutachten,
- Urteile,
- Prognosen von "Experten",
- Wirtschaftlichkeitsrechnungen,
- Scoringverfahren und ihre Ergebnisse,
- steuerliche Vorschriften,
- Vorschriften zur Bilanzierung, Bewertung und
Rechnungslegung.
Typische Krisen der Risiken des Humankapitals sind Sperren,
Erschwerungen oder Freigaben von
- Sperren,
- Richtlinien, Vorschriften, Bedingungen,
- Zugängen,
- Verfügungen,
- Bindungen, Gebundenheiten,
- Termine, Fristen, Fälligkeiten,
- Konditionen, (Wucher),
- Verfall, Ausfall,
- Aufrechnungen, Verrechnungen,
- Gegenansprüchen,
Ferner:
- Änderungen von Refinanzierungen,
- (juristische) Auseinandersetzungen,
- Erbauseinandersetzungen,
- Streit, Kämpfe, Uneinigkeit unter den Gläubigern oder
Schuldnern,
- Zahlungsunwille,
- Zahlungsunfähigkeit,
- Zahlungsverweigerung,
- Zahlungsverzögerungen,
- Veruntreuungen, Verbrechen,
- Misswirtschaft, Vergeudung, Verschwendung.
Die Betroffenen und Beteiligten entwickeln in der Regel sehr
spezielle Sensoren für die Risiken des Kapitals und die
Veränderungen der Risiken. Die Aufmerksamkeit kann mitunter so groß
sein, dass "vor lauter Bäumen der Wald nicht mehr gesehen wird": Es
geht nur noch um
- Risikovermeidung,
- Risikoverminderung,
- Risikoumgehung,
- Risikodelegation (an Dritte),
- Risikomanagement.
Aus der Art und Weise, wie das Genannte betrieben wird, entstehen
oftmals erst die eigentlichen Risiken. Meistens benötigt es Glück
oder den Zufall, dass die Chancen in den Risiken erkannt und auch
genutzt werden (können).