45. Krisen des Vermögens
Es geht um die Ereignisse, welche das gesamte Vermögen oder Teile
davon grundsätzlich und irreversibel verändern, "Entwicklungen"
genannt.
Krisen sind - auch bezüglich des Vermögens -:
- Startpunkte,
- Wendepunkte, Kipppunkte,
- Gipfelpunkte, Tiefpunkte,
- Teilungspunkte, Trennpunkte,
- Verschmelzungspunkte, Vereinigungspunkte,
- Endpunkte, Schlusspunkte,
- Stillstand,
- Wechselpunkte (von Ebenen),
- Punkte zur (Wieder-) Einführung der Verantwortung,
- Punkte der Neuausrichtung.
An den Punkten, besser: Krisengipfelpunkten:
- endet alles, was an die Grenzen stößt,
- beginnt alles, was bisher (noch) nicht vorhanden war,
- beginnt die Gegenbewegung, ("Das Pendel schwingt zurück in
die andere Richtung."),
- wendet sich alles ins Gegenteil,
- enden Prozesse, endet die bisherige Ordnung.
- schließt sich der Kreislauf; ein neuer beginnt,
- geschieht alles in Selbstorganisation,
- wird zerstört und zerschlagen, was stört und schadet,
("Tabula rasa"),
- ersetzen die Alternativen das Bisherige,
- beginnen neue Prozesse, beginnt die neue Ordnung.
Bis die Krisengipfelpunkte erreicht werden, können die Krisen
lange Zeit schlummern (schwelen). Die Krise kann auch schlagartig
durch ein außerordentliches Ereignis eintreten. Typische auslösende
Ereignisse für Krisen sind:
- Wechsel der entscheidenden Person(en),
- Wechsel der Zweckbestimmungen,
- Wechsel der finalen Orientierungen,
- Wechsel der Identität (der Werte), Paradigmenwechsel,
- Krieg, Gewalt,
- Höhere Gewalt, Verbrechen,
- Katastrophen,
- Unfälle, Verletzungen,
- außergewöhnliche Gewinne, Verluste, Geschenke,
- Zusammenbrüche, Kollaps, Infarkt, Brüche,
- Schäden, Beschädigungen, Ausfälle,
- Fehler, Fehlverhalten,
- Grenzerfahrungen, Schlüsselerlebnisse,
- Erwerb, Aneignungen, Übereignungen,
- Erkenntnisse, Entdeckungen,
- Zufälle.
Krisen können nicht "gelöst", sondern nur durchlebt, erfahren und
schließlich überwunden werden.
Die Änderungen und Veränderungen in Krisen und durch Krisen sind
absolut und endgültig. "Zwischenlösungen" und "Kompromisse" sind
immer nur vorläufig. Sie verlängern die jeweilige Krise auch dann,
wenn sie vernünftig sind oder zumindest erscheinen.
Typische Merkmale von Krisen:
- Krisen sind unberechenbar.
- Krisen sind unvermeidbar.
- Die bisherigen Bewältigungsstrategien versagen oder schaden
mehr als sie nützen (können).
- Die Verantwortung wird schnellstmöglich an Dritte
weitergegeben wie "heiße Kartoffeln".
- Der Widerstand bricht oder bäumt sich zur Übermacht auf.
- Die Strukturen brechen oder versagen oder erweisen sich als
ungeeignet für die Funktionen, die in der Krise zu erfüllen
sind.
- Die Hierarchie funktioniert nicht mehr, ohne dass eine neue
erkennbar wäre.
- Die bisherigen Prioritäten sind hinfällig, ohne dass die
neuen sofort entstehen.
- Die aktuellen Ereignisse bestimmen alles. Ein planvolles
Verhalten oder Vorgehen ist nicht (mehr) möglich.
- Die Verträge und Vereinbarungen sowie die Regeln und
Spielregeln werden beliebig und nach Gusto ausgelegt, angewendet
oder außer Kraft gesetzt.
Nach der Dynamik der Krisen wird vielfach unterschieden zwischen:
- schwelenden Krisen,
- akuten Krisen, ("Fieber"),
- verschleppten Krisen,
- geplante Krisen,
- provozierte Krisen, ("Manöver", Scharmützel, Koketterie).
In Krisen kann niemand sicher sein, wohin sie schließlich führen.
"Es kommt manchmal anders als man denkt.", weiß schon die
Volksweisheit.