HCS Human Capital System

Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
Kontext: Vermögen - Kapital - Humankapital


Kontext: Vermögen - Kapital - Humankapital

58. Modell der Liquidität - Liquiditätsbilanz

VollbildVerwendung der Liquidität

Liquidität für die Wirtschaft

Es geht um die Finanzierung der wirtschaftlichen Leistungen aller Art.

 

Die wirtschaftlichen Leistungen bestehen in der Regel aus Leistungen und Gegenleistungen. Nur selten können Leistungen und Gegenleistungen in gleicher Höhe gleichzeitig und wechselseitig erbracht werden, so dass die Leistungen und Gegenleistungen direkt ausgeglichen werden könnten. In der Regel erhalten die Leistenden als Gegenleistung eine finanzielle Gutschrift, also keine direkte Gegenleistung. Hieraus entsteht in Organisationen ein Grundbedarf an Liquidität für das Leben und Überleben der Organisation.

Liquidität für das Leben von Organisationen, Unternehmen

Der Liquiditätsbedarf für das Leben, den Alltag und das Überleben der Organisation kann mit folgenden Daten errechnet werden:

  1. Jahresumsatz, Gesamtkosten eines Jahres,
  2. Höhe des durchschnittlichen Warenbestandes eines Jahres,
  3. Höhe des durchschnittlichen Forderungsbestandes eines Jahres,
  4. Dauer einer Abwicklung eines Auftrages von der Bestellung bis zum Geldeingang,
  5. Höchststand des Warenbestandes eines Jahres,
  6. Höchststand des Forderungsbestandes eines Jahres.

Als Faustformel für den kurzfristigen Liquiditätsbedarf hat sich bewährt:

  1. + 1/2 des Jahresumsatzes oder der Gesamtkosten,
  2. + Höhe des durchschnittlichen Warenbestandes,
  3. + Höhe des durchschnittlichen Forderungsbestandes,
  4. = erforderliche Mindestliquidität.

Für die Finanzierung des kurzfristigen Liquiditätsbedarfs können angerechnet werden:

  1. Bankguthaben,
  2. Kreditlimite auf Girokonten,
  3. 1/2 der Höhe der durchschnittlichen Verbindlichkeiten aus Warenlieferungen und Leistungen.

Im Einzelfall und für den Ausgleich von saisonbedingtem erhöhten Liquiditätsbedarf können auch angerechnet werden:

  1. Anzahlungen,
  2. Vorauszahlungen,
  3. Schecks,
  4. Wechsel,
  5. Akkreditive,
  6. Beleihungen von Lagerscheinen,
  7. Beleihungen von Speditionsscheinen,
  8. Beleihungen von Warenbeständen.

Reichen die kurzfristigen Finanzmittel nicht aus, drohen Zahlungsstörungen insbesondere dann, "wenn das Geschäft gut läuft".