Prozess der Teilungen
2. Teilung: Das Individuum - Ich und die Anderen
Einführung von Raumhorizonten
Im Mittelpunkt des Raumhorizontes steht der Betrachter oder das
Betrachtete. Den Horizont bildet die Reichweite.
Im Mittelpunkt steht das HIER. Alles andere ist DORT, Das kann
"nahe am Mittelpunkt" oder jeden beliebigen anderen Punkt innerhalb
des Horizontes bis zum Horizont bedeuten. Alles, was jenseits des
jeweiligen Horizontes liegt oder zu liegen scheint, "fällt außer
Betracht": Es spielt für das Geschehen und Verhalten im Raum "keine
Rolle", zumindest so lange nicht, bis Störungen auftreten und das
Gestörte zum Mittelpunkt (des Horizontes) machen.
Typische Mittelpunkte von Raumhorizonten sind:
- die Freiheiten für die Entfaltungsräume,
- die Anlagen für die Entwicklungsräume,
- die Regel und Spielregeln für den Spielraum,
- die Erkenntnisse für den Gestaltungsraum,
- die Sicherheiten für den Schutzraum
- die Stille für den Ruheraum,
- das Vertraute für den Rückzugsraum,
- das Ungeregelte für den Freiraum,
- die Erwartungen für den Warteraum,
- das Verhalten für den Resonanzraum,
- die Tätigkeiten für den Arbeitsraum,
- die Gefährdungen für den Überwachungsraum,
- die Nischen für den Experimentierraum,
- die Dauer für die Zeiträume,
- die Offenheit für die Begegnungsräume,
- die Regeln und Gesetze für die Gemeinschaftsräume,
- die Möglichkeiten für die Entwicklungsräume,
- der Glaube für die Gebetsräume,
- die Einsätze für die Aktionsräume,
- die Handlungen für die Handlungsräume,
- die Verantwortungen für die Entscheidungsräume,
- die Vielfalt für die Erlebnisräume,
- die Gewohnheiten für die Alltagsräume,
- die Zugänge für die Lagerräume,
- die Wände, Barrieren, Hindernisse für die Bewegungsräume,
- die Leistungen für die Wirtschaftsräume,
- die Schönheit für die Kulturräume,
- die Form für die Lernräume,
- die Gestalt für die Kunsträume,
- die Interessen für die Suchräume,
- die Türen für die Austauschräume,
- das Intime für die Privaträume,
- das Gemeinsame für die öffentlichen Räume,
- die Einnahmen für die Erhaltungsräume,
- die Ausgaben für die Abhängigkeitsräume,
- das Befinden den Verhaltensraum.
Alle Räume begegnen sich im HIER UND JETZT. In der Regel herrscht
jeweils ein Teil der Räume vor. Typische Gliederungen aller Räume
sind:
- Gebiete,
- Landschaften,
- Eingangsräume,
- Grenzräume,
- Zentrum, Zentren,
- Bereiche,
- Korridore,
- Ereignisräume,
- Gliederungen, ("Zimmer"),
- "Gegenüber", Oppositionen.
Die Räume können in Bereiche gegliedert sein oder selbst zu
bestimmten Bereichen gehören. Typische Bereiche sind:
- Verantwortungsbereiche,
- Zuständigkeitsbereiche,
- Aufenthaltsbereiche,
- Arbeitsbereiche,
- Wohnbereiche,
- Versorgungsbereiche,
- Vergnügungsbereiche,
- Kommunikationsbereiche,
- Verwaltungsbereiche,
- Kontrollbereiche (für Steuerung und Regelung).
Die Auswahl, die Bewertung der Wichtigkeiten und Dringlichkeiten
sowie die Mischung der Räume ändern sich stetig und ständig.
Es wird meistens angenommen, dass die Räume "gefüllt" seien: Sie
sind es per se nicht. Räume sind per se leer.
Räume werden "gefüllt" mit den Inhalten, die durch die Grenzen
oder Begrenzungen von anderen Inhalten abgegrenzt, herausgegriffen,
("geschöpft") werden. Das Abgegrenzte entwickelt "innerhalb der
Räume" ein Eigenleben. So entsteht Vielfalt.
Jeder Raum grenzt sich gegenüber anderen durch zumindest eine
Grenze ab. Überlappen sich die Inhalte der Räume, entsteht ein
eigener Raum ("die Küste", "der Strand", "das Grenzgebiet", "die
Front"), in welchem die unterschiedlichen Inhalte ineinander
übergehen ("fließen").
Aus der Sicht anderer Räume erscheint jeder Raum "einseitig".
Jeder Raum erlaubt die Bestimmungen:
- HIER UND JETZT,
- drinnen und draußen,
- Anwesenheit und Abwesenheit,
- Orte und Verortungen,
- Standorte und Bewegungen,
- Standpunkte und Sichtweisen,
- Nähe und Distanz,
- Ähnlichkeiten und Unterschiede,
- Meins und Deins,
- Einschluss und Ausschluss.
Die Räume:
- bedingen sich nicht,
- sind verschränkt,
- durchdringen sich,
- überlagern sich,
- bilden eigene Räume,
- bilden eine eigene Welt,
- hängen nicht zusammen, auch dann nicht, wenn sie sich
aneinander reihen.
- teilen das Ganze,
- sind Teil des Ganzen,
- bilden letztlich eine Einheit.
In jedem Raum bedeuten Vermögen, Kapital und Humankapital etwas
anderes.
- Änderungen eines Raumes verändern auch alle anderen Räume.
- Ereignisse in einem Raum verändern auch alle anderen Räume.
- Nichts kann auf einen einzigen Raum begrenzt werden.
- Die Räume erscheinen verbunden, wenn sie einem gleichen
Überraum zugehören. Alle Sterne bilden das Weltall, das einen
eigenen Raum darstellt.
- Jeder Unterschied bezeichnet einen eigenen Raum.
- Jedes Ereignis wirkt sich gleichzeitig in allen anderen
Räumen aus und erscheint dort als ein "eigenes" Ereignis oder
als "Zufall".
- Wechselwirkungen zwischen Räumen schaffen neue Überräume.
- Jede Idee erschafft einen (neuen) Raum.
- Jeder Raum bildet einen eigenen "Lebensraum" mit eigenen
Gesetzen, Strukturen, Ressourcen, Prozessen.
- Jeder Raum schafft sich seine eigenen Art und Weise der
Selbsterhaltung und Entwicklung.
Das HIER nimmt immer die höchste Hierarchie der Raumhorizonte
ein: Es ist immer der Endpunkt aller bisherigen Geschichten und
immer der Ausgangspunkt für alles Weitere.
Änderungen der Raumhorizonte erfordern keine Zeit.
Änderungen durch Begegnungen / Abgrenzungen der Raumhorizonte
benötigen ebenfalls keine Zeit.