HCS Human Capital System

Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
Kontext: Vermögen - Kapital - Humankapital


Kontext: Vermögen - Kapital - Humankapital

59. Wohlstand - Wohlstandsbilanz

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Mein Kapital

Wohlstand durch Kapital ist immer ein käuflicher Wohlstand. Er ist untrennbar mit den Vorstellungen verbunden, was einem "die Dinge wert sind".

 

Der Wohlstand durch Kapital ist immer nur ein sehr begrenzter. Da die Wünsche immer größer als die Möglichkeiten sind, sich auch die Wünsche erfüllen zu können, erweist sich der Wohlstand aus Kapital auch sehr brüchig, unzuverlässig, enttäuschend und nur vorübergehend befriedigend.

Beim Wohlstand durch Kapital wird häufig angenommen, es käme auf die Menge an

  1. Geld,
  2. Eigentum,
  3. Besitz,
  4. Macht,
  5. Einfluss,
  6. Rücklagen, Reserven,
  7. Möglichkeiten,
  8. Alternativen,
  9. Gewinne,
  10. Erfolge.

Im Alltag ist immer wieder sehr offensichtlich zu beachten, dass die jeweils angestrebten oder erhofften Befriedigungen nur kurz anhalten, wenn sie überhaupt eintreten. Die Suche und mitunter die Sucht nach immer wieder anderen Möglichkeiten, "endlich" den Wohlstand aus dem Kapital konkret erlebbar zu machen, treibt sehr oft zu immer neuen Blüten.

Manche trauen sich nicht, den möglichen Wohlstand aus dem Kapital sich zu gönnen und zu genießen. Wieder Andere zeigen ihren Wohlstand aus dem Kapital überall vor: Die Masken lassen die Menschen nur noch schemenhaft durchscheinen.

Der Wohlstand durch Kapital wird stetig gemindert durch die Sorge und entsprechenden Aufwendungen, dass der einmal erreichte Wohlstand verloren gehen könne oder sich im entscheidenden Moment nicht als das erweist, was von ihm erwartet und versprochen wird.

Der Wohlstand aus dem Kapital wird künftig (subjektiv) erhöht, indem die Bedürfnisse und der Bedarf auf solche Dinge umgeleitet wird und werden kann, welche mit Kapital auch erworben, bezahlt, eingetauscht oder veräußert werden können. Die Wirtschaft und insbesondere das Marketing und die Werbung zeigen sehr anschaulich und manchmal auch penetrant auf, wie das geht oder gehen soll oder könnte.

Als empfundenen Wohlstand, der mit dem Kapital verbunden ist, werden häufig verstanden:

  1. (jederzeit) zukaufen können, was jeweils im Moment an Bedarf besteht.
  2. Verkürzungen der Zeitspannen von der Wahrnehmung eines Bedürfnisses bis zu seiner Befriedigung.
  3. Ersparnis einer (unangenehmen) Anstrengung, um ein Bedürfnis befriedigen zu können.
  4. Ersparnis von Sorgen um Ressourcen.
  5. Sicherung von Ressourcen für einen angenommenen Zeitpunkt, an welchem sie tatsächlich eingesetzt werden sollen (könnten),
  6. Abwehr von Mangel und Mangelempfinden,
  7. schnellere "Überzeugung" von Dritten, dass sie ihre Leistungen und Dienste erbringen,
  8. größere Auswahl,
  9. höheres Ansehen, höhere Macht.
  10. Luxus.

Passt das Gekaufte nicht zum Bedürfnis, bleibt die Befriedigung aus: Der Mangel und das Mangelempfinden wird vergrößert. Die Idee, selbst für die Mangelbeseitigung etwas zu tun, kommt vielfach erst, wenn "das Geld aufgebraucht ist". Die Wirtschaft lebt gut davon.

Kapital führt nicht zur Befriedigung, schon gar nicht zu der häufig ausgelobten "besseren" Befriedigung oder gar "Glück".

Nicht gekauft werden können:

  1. Beziehungen,
  2. Liebe,
  3. Achtung,
  4. Ehre, Wertschätzung,
  5. Anerkennung,
  6. Einfluss,
  7. Beachtung,
  8. Treue, Loyalität,
  9. Selbstwert,
  10. Unabhängigkeit, Freiheit.

Der Wohlstand aus dem Kapital ist immer von Dritten abhängig, besser: von ihrer Bereitschaft, für "den Preis" zu geben und zu leisten, wofür sie bezahlt werden.

Wohlstand von Kapital ist immer auch abhängig von den (gekauften) Sachen, besser: wofür die Sachen geeignet, tauglich oder verwendbar sind.