HCS Human Capital System

Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
Kontext: Vermögen - Kapital - Humankapital


Kontext: Vermögen - Kapital - Humankapital

51. Verteilung des Vermögens

VollbildVerteilung durch Bonität

Bonität von Businessplänen, Investitionsplänen und Projektplänen

Die Planungen gehören zum Vertraulichsten der Menschen und Organisationen. Die Pläne haben in den Händen Dritter eigentlich nichts zu suchen.

Die Pläne werden häufig zur Grundlage von Kooperationen und Kreditentscheidungen gemacht. Sie, die Pläne, werden dann von Leuten begutachtet und beurteilt, die vom eigentlichen Geschäft, um welche es geht, selbst nur wenig Ahnung haben. Sie haben sich bisher häufig "nur mit Zahlen beschäftigt" und noch nie "selbst, mit eigenem Geld und aus eigener Kraft eine Wurst vom Teller gezogen". Dennoch gilt ihre Beurteilung sehr häufig als Entscheidungsunterlage oder gar Entscheidungsvorlage für jene Personen, welche die notwendigen Vereinbarungen treffen und sich selbst oder die von ihnen vertretenen Organisationen auch verpflichten können.

Bezüglich der Bonität geben die Pläne nur Auskunft über die Annahmen, die sich bestätigen sollen, damit die Kreditentscheidung sich im Nachhinein als "richtig" erweisen soll. Die errechneten Zahlen in den Plänen sind in der Regel arithmetisch richtig berechnet. Sie belegen in der Regel sowieso immer nur das Erwartete, nämlich, dass "sich alles rechnet". Falls eine Ablehnung bevorzugt wird und deshalb vorgesehen ist, ist der "rechnerische Nachweis" dazu ebenso leicht möglich.

Die Pläne dienen immer dem Zweck, sich selbst oder Dritten zu belegen,

  1. "wie man alles im Griff hat",
  2. "wie man alles in trockene Tücher bringt",
  3. "wie Prioritäten gesetzt werden",
  4. "wie sich das Ganze rechnet, lohnt und amortisiert".

Businesspläne dienen insbesondere Sachbearbeitenden von Gläubigern, Banken, Investoren, Versicherungen und Refinanzierenden. Sie wirken wie Beruhigungstabletten, wenn die künftig anfallenden Zahlen tatsächlich den vorgelegten Plänen entsprechen. Sie lösen mitunter Panik aus, "wenn es anders kommt als geplant", obwohl dies der Normalfall ist.

Bezüglich der Bonität sind Businesspläne wie auch Investitionspläne und Projektpläne sehr aufschlussreich:

  1. Die Pläne zeigen die Annahmen der Planungen und worauf sie fußen.
  2. Die Pläne zeigen die Annahmen über die Entwicklungen.
  3. Die Pläne zeigen das Feld, in welchem die geplanten Ergebnisse erreicht werden sollen.
  4. Die Pläne zeigen das Umfeld.
  5. Die Pläne zeigen die erwarteten, ausgeschlossenen oder erhofften Unterstützungen.
  6. Die Pläne zeigen die unausweichlichen, vermuteten, wahrscheinlichen und befürchteten Störungen und Schwierigkeiten.
  7. Die Pläne zeigen, wo am ehesten Risiken entstehen und mit welchen Risiken gerechnet wird.
  8. Die Pläne zeigen, wie mit den Risiken umgegangen werden soll, könnte oder welche Auswirkungen die Risiken haben (könnten).
  9. Die Pläne zeigen, wie die Abläufe und die Entwicklungen fortlaufend geplant und angepasst werden (sollen, können, müssen).
  10. Die Pläne zeigen, wie die Regelungen und Steuerungen vorgesehen sind, damit eher geschieht, was geplant ist.

Die Pläne lassen im weiteren Verlauf leichter feststellen, welche Annahmen gestimmt haben und welche nicht. Die Bestätigungen und die Abweichungen sind gleichermaßen wichtige Informationen für eventuell notwendige Berichtigungen und Korrekturen.

Mahnungen

Der Realität ist es egal, was im Plan steht.

Die vielen Zahlen und grafischen Darstellungen der Businesspläne lassen häufig völlig aus dem Auge verlieren, dass die Zahlen sämtlich nur Zahlenspiele sind, die beliebig geändert werden können, ohne dass sich außer den Zahlen irgendetwas tatsächlich ändert oder verändert. Die Zahlenspielereien kosten Zeit, mitunter viel Zeit. Sie sollte weniger dafür verwendet werden zu prüfen, "ob die Zahlen richtig sind", sondern mehr dazu zu klären, warum "den Pappenheimern" nicht zu trauen ist und "was bereits riecht" oder "zum Himmel stinkt".

Nur Anfänger sezieren Businesspläne im Nachhinein und suchen die eventuellen "Fehler". Es ist ein beliebter Zeitvertreib.