37. Vermögensaufstellung - Substanzbilanz
Passiva
Eigenkapital
Was als Eigenkapital zählt, ist frei von Rechten und Ansprüchen
Dritter sowie von Lasten, Belastungen und Verpflichtungen. Das
Eigenkapital ist immer nur eine angenommene Größe, auch wenn es
mitunter "auf den Pfennig genau" ausgerechnet wird.
Mit dem Eigenkapital sind oftmals merkwürdige Phänomene verbunden,
wie:
- Das Eigenkapital ist passiv, passiv, passiv: Es ergeben sich
keinerlei Impulse daraus. Das Eigenkapital ist das Passivste
aller Passiva.
- Das Eigenkapital enthält immer die Verpflichtungen gegenüber
dem Eigentümer. Es werden jedoch meistens nur die Rechte über
das Eigentum wahrgenommen. Nehmen die Pflichten aus dem Eigentum
zu oder gar überhand, trennen sich die Eigentümer mitunter
schnell von den entsprechenden Vermögenswerten.
- Das Eigenkapital ist immer nur eine Differenz wischen dem
Gesamtvermögen und den Verpflichtungen. Es, das Eigenkapital,
bildet sich so stillschweigend wie es verschwinden kann: Die
Veränderungen sind in der Realität nicht zu beobachten: Es
geschieht nichts, was eigenkapitalrelevant wäre.
Im engeren Sinne besteht das Eigenkapital häufig aus:
- dem Eigentum,
- den freien Ressourcen,
- der Gesundheit,
- der Freiheit von Beanspruchungen oder Zugriffsmöglichkeiten
oder Zugriffsrechten von Dritten,
- der Freiheit zur Entscheidung über den Umgang mit den
Vermögenswerten, die zu "eigen" sind.
Im Geschäftsleben werden in den Bilanzen als "Eigenkapital"
ausgewiesen, was nicht durch fremde Mittel finanziert ist.
Eigenkapital ist in den Wirtschaftsbilanzen also eine reine
Finanzierungsgröße.