Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
Kontext: Vermögen - Kapital - Humankapital

37. Vermögensaufstellung - Substanzbilanz

Passiva

Stille Reserven

Es geht um die "Trümpfe im Ärmel", die jederzeit gezogen werden können, wenn es die Situation erfordern sollte. Letztlich geht es um ein Mehr an Wissen, Können, Fähigkeiten und Fertigkeiten, das mitunter weit über das Maß hinausgehen kann, was "offiziell" erkannt, akzeptiert, eingesetzt und genutzt wird.

 

Die stillen Reserven können sich so lautlos bilden wie sie verschwinden können. Ob stille Reserven vorhanden sind, zeigt sich erst in dem Moment, in welchen auf sie zurückgegriffen werden soll. Sie können erheblich größer ausfallen als vermutet oder auch nicht (mehr) geeignet.

Stille Reserven sind nur so lange "still", als sie nicht konkretisiert werden.

Manchmal beschränken sich die stillen Reserven auch

1. auf die Vermutungen, dass es sie gäbe,
2. auf die situativen Überbewertungen oder Unterbewertungen,
3. auf Einbildungen,
4. auf Fehleinschätzungen,
5. auf (bisher) falsch Eingesetztes,
6. auf sich selbst oder für bestimmte Dinge Vorbehaltenes,
7. auf Verweigertes, das im Moment nicht bereit gestellt wird.

Die stillen Reserven sind zahlenmäßig nicht bewertbar. Wenn stille Reserven im Geschäftsleben dennoch mit Zahlen unterlegt werden, dient dies den entsprechenden Absichten, zu welchen es erfolgt. Für die tatsächliche Höhe der stillen Reserven sind die Rechenübungen jedoch ohne Bedeutung.

Die "Bewertungen" der stillen Reserven dienen häufig dazu, sich reicher oder ärmer zu rechnen als man ist.