HCS Human Capital System

Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
Kontext: Vermögen - Kapital - Humankapital


Kontext: Vermögen - Kapital - Humankapital

37. Vermögensaufstellung - Substanzbilanz

VollbildPassiva

Humankapital

Es geht um das menschliche und allzu menschliche Vermögen überhaupt, also um alles, was nur durch Menschen und mit den Menschen bewirkt werden kann. Das Humankapital ist mit Zahlenwerten nicht unterlegbar.

Zum Humankapital, das diesen Namen verdient, zählen mindestens:

  1. die Fähigkeiten, sich zu orientieren zu können,
  2. die Fähigkeiten zu Entscheidungen,
  3. das Denken (können),
  4. das Planen (können),
  5. das Bewerten (können),
  6. das Wählen (können),
  7. das Verhalten,
  8. die Haltungen,
  9. die Fähigkeiten zur Kommunikation: Mit-Teilung, zum Verstehen und zur Verständigung,
  10. die Fähigkeiten zur Gemeinschaft.

Im Geschäftsleben wird "das Humankapital" üblicherweise auf die Kosten des Personals und die mit dem Personal zu erwartenden Erträge beschränkt. Das ist nicht nur grober Unfug, sondern führt auch mitunter zu vorsätzlichen Schädigungen, Störungen und Zerstörungen von sozialen Gemeinschaften, Organisationen und insbesondere Unternehmen.

Alle Versuche, das tatsächliche Humankapital zu automatisieren, scheitern an der Unfähigkeit der Technik zur Menschlichkeit: Sie kann niemals, was jeder Mensch jederzeit tun kann, nämlich aus freien Stücken etwas ganz anderes tun. Wird von der Technik "etwas anderes verlangt", ist die bisherige Schrott geworden oder zumindest veraltet. Niemand erwartet von der Technik, dass die sich selbst entwickelt, reift, anpasst, teilt, mitteilt und schließlich so stirbt, dass alles in den natürlichen Kreislauf zurückgeführt wird.

Humankapital bleibt jedoch nur so lange Humankapital, so lange es nicht "verkauft" wird. Sobald die Fähigkeiten, das Wissen, Können, das Denken, Planen, Entscheiden, Verhalten und die Haltungen gegen Geld eingetauscht werden, wird es zur austauschbaren Ware ganz in dem Sinne, wie es in den Kostenrechnungen geschieht.

Im Wirtschaftsleben ist vorgesehen, dass "die Menschen" sich und ihr Humankapital gegen Geld bereitstellen. Sie erhalten dafür Lohn, Gehalt, Sozialleistungen - oder sie werden "belohnt" dafür, dass sie sich selbst und ihr Humankapital nicht mehr einbringen.