HCS Human Capital System

Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
Kontext: Vermögen - Kapital - Humankapital


Kontext: Vermögen - Kapital - Humankapital

47. Prognosebilanz

VollbildVorschau, Vorlagen.

Es geht um die jeweiligen Zusammenfassungen der Prognosen in einer Vorschau.

Prognosebilanz

Zu empfehlen sind:

  1. die Festlegung eines bestimmten Termins (Tag und Stunde) für die Prognose.
  2. die Festlegung der Werte und Bewertungen, die am bestimmten Termin aufgrund der Prognose vorhanden sein werden.
  3. die Festlegung der Höchstwert und Mindestwerte.
  4. die Festlegung der Werte "im besten Falle" und "im schlechtesten Falle".
  5. die Festlegung der Werte, welche für die Entscheidungen verwendet werden (sollen, können, dürfen müssen).
  6. die Bestimmung der Differenzen des Wertes für die Entscheidungen zum Wert des Prognosezeitpunktes.
  7. die Bewertung der Differenz und des Wertes für die Entscheidungen bezüglich der Relevanz für einen Entscheidungsbedarf.

Typische Vorschauen und Vorlagen sind Pläne aller Art wie:

  1. Haushaltspläne,
  2. Projektpläne,
  3. Investitionspläne,
  4. Modernisierungspläne,
  5. Urlaubspläne,
  6. Personalpläne,
  7. Umsatzpläne,
  8. Steuerungspläne,
  9. Finanzierungspläne,
  10. Lebenspläne.

Alle Vorschauen und Vorlagen betrachten immer Teilbereiche. Es ist nicht möglich, eine ganzheitliche, d.h. allumfassende Prognose zu erstellen. Die Funktionen einer ganzheitlichen Prognose übernehmen üblicherweise:

  1. die Vorstellungen von "Himmel", "Paradies", "Glück" und "Erfolg", Versöhnung, Getragen werden und bleiben,
  2. die Vorstellungen von "Hölle", "Not", "Pech" und "Misserfolg", Gebundenheit, Fesselungen, Gefangenschaften,
  3. die Vorstellungen von der eigenen oder von fremder "Allmacht", "Ohnmacht", von eigenem oder fremden "Einfluss" und deren Wirksamkeit,
  4. die Vorstellungen von "Natur" und "Technik",
  5. die Vorstellungen von Selbstorganisation,
  6. das Vertrauen in sich und andere,
  7. die Gelassenheit, zu nehmen, wie es kommt,
  8. der Mut, das Wagnis, "es wenigstens zu probieren",
  9. das Bestreben, sich jeweils für das für richtig Gehaltene zu entscheiden und es auch zu tun oder sich danach zu verhalten.
  10. das Vertrauen, dass "es" ohnehin so kommen wird, wie es kommen muss.

Die Prognosen sind in der Regel unabgeschlossen, so lange über die Prognosen diskutiert wird. Diskussionen dienen oftmals der Meinungsbildung und sind meistens bestens geeignet, um die tatsächlich wesentlichen Faktoren für die eigene Prognosen zu ermitteln, zu erkennen und zu festigen.

Die Prognosen sind in der Regel nur dann kraftvoll, wenn sie schriftlich formuliert werden. Ansonsten bleiben es Argumente, Befürchtungen, Hoffnungen oder Erwartungen, die nur in der jeweiligen Situation wirksam werden (können).

So lange die Prognosen nicht zu einer Entscheidungsvorlage verdichtet werden, verhalten sich die Prognosen wie die Blätter im Wind: Sie sind fest am eigenen Ast verankert und bewegen sich selbst nicht, sondern werden durch den Wind bewegt. Die Richtungen, den Wechsel und die Stärke des Windes können die Blätter selbst weder bestimmen noch erkennen. Wahrnehmbar ist nur die Kraft und die Spannung, um mit dem eigenen Ast verbunden bleiben zu können und nicht weggeweht zu werden. Bricht das Blatt ab, wird es so weit getragen wie der Wind es erlaubt.

Weht kein Wind, scheint "alles in Ordnung" zu sein: Es fehlt nichts. Das Blatt kann auch keinen Wind machen: Es ist "kein Rauschen im Wald" auszumachen. Es ist auch nicht wahrzunehmen, "woher der Wind weht".

So lange Prognosen nicht verschriftlicht wurden, bleiben sie meistens diffus, unverbindlich und beliebig. Sind die Prognosen verschriftlicht, werden sie begreifbar und angreifbar und damit überprüfbar, inwieweit sie für das Denken, Planen, Entscheiden, Handeln und Verhalten berücksichtigt werden (können, sollen, dürfen oder müssen).

In Organisationen werden Prognosen oftmals durch Gutachten verstärkt, welche die eigenen Prognosen durch "unabhängige Dritte, Experten, Parlamente, Gremien, Wissenschaft, Forschung oder Empirie unterlegen" (sollen, dürfen, können, müssen).

Prognosebilanzen sind niemals richtig oder falsch. Die Auseinandersetzungen mit Prognosen machen deutlich, dass es keine "richtigen" Entscheidungen geben kann, sondern nur Entscheidungen.