29. Humankapital als Bilanz
Aktiva: Beziehungen
Beziehungen werden in der Zeit gelebt und durch die Zeit
gestaltet. Es geht um die Fragen, mit wem die Zeit verbracht wird
oder werden muss oder angestrebt wird, die Zeit zu verbringen.
Zu berücksichtigen sind:
- Die Beziehungen zu sich selbst: Selbstakzeptanz,
Selbstannahme.
- Die Beziehungen zu Nahestehenden: Nähe, Distanz, Dynamik,
Inhalte, Dauer, Treue, Verlässlichkeit.
- Die Beziehungen zu Unterstellten: Anzahl, Inhalte der
Beziehungen, Akzeptanz, Bedeutung der Beziehungen.
- Die Beziehungen zu Übergeordneten: Wertschätzung, Förderung,
Unterdrückung, Steuerung, Begrenzungen, Erlaubnisse, Verbote,
Kontrollen, Orientierungen.
- Die Beziehungen zum Umfeld: Annahme, Eingebundenheit,
Freiraum, Gestaltungsraum.
- Die Beziehungen zur Umwelt: Schutz, Bedrohungen, Chancen,
Risiken, Ressourcen.
- Die Beziehungen zum Beruf: Anforderungen, Abhängigkeiten,
Zwänge, Chancen, Risiken, Erfahrungen, Zufriedenheit.
- Die Beziehungen zu Gott (Autoritäten und Legitimatoren für
das eigene Weltbild): Leitung, Vorbilder, Mahnungen, Warnungen,
Hoffnungen, Ermutigungen.
- Die Beziehungen zu Gegnern: Anzahl, Inhalte der
Gegnerschaft, Bedrohungen, Abwehr, Fixierungen, Bindungen.
- Die Beziehungen zur Welt: Perspektiven, Abhängigkeiten,
Bewegungsmöglichkeiten, Nutzungsmöglichkeiten,
Entwicklungsmöglichkeiten.
Beziehungen können das Humankapital aufschaukeln, neutralisieren,
ergänzen, fördern. Das Humankapital kann nur in Beziehungen und
durch Beziehungen erkannt, entfaltet, entwickelt, gefördert,
angepasst und erhalten werden.
Entscheidend ist die Qualität der Beziehungen. Es geht um
- Beständigkeit,
- Nähe,
- Austausch,
- Erlebnisse,
- Ergänzungen,
- Erfüllungen,
- Befriedigungen,
- Zufriedenheit,
- Passung,
- Gemeinsamkeiten.
Das eigene Humankapital ist für die Bezogenen eine Ressource. Es
kann attraktiv oder unattraktiv sein, eher anziehen oder abstoßen,
eher als konkurrierend oder als ergänzend erlebt werden.