HCS Human Capital System

Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
Kontext: Vermögen - Kapital - Humankapital


Kontext: Vermögen - Kapital - Humankapital

40. Gesamtsituation

VollbildSchwächen

Gesamtsituation

Schwächen sind häufig die "Stärken der Anderen". Werden Schwächen wahrgenommen, ziehen sie in der Regel die Aufmerksamkeit auf sich: Sie werden häufig zum Mittelpunkt der Beobachtungen und Wahrnehmungen.

Schwächen entstehen häufig

  1. aus fehlenden Anlässen, um die möglichen Stärken zu erkennen und zu entwickeln.
  2. aus fehlenden Übungen.
  3. aus Idealisierungen und Vergleichen mit Idolen oder Idealen.
  4. aus Spiegelungen (Vergleichen) mit Wettbewerbern, Konkurrenten, Standards, Normen, Idealen.
  5. aus dem Willen, bestehende, vermutete oder befürchtete Grenzen und Begrenzungen überwinden zu wollen,
  6. aus der Begegnung mit Stärkeren, welche über etwas verfügen, was einem selbst zu fehlen scheint. Dies zeigt sich oft als Neid oder Bewunderung.
  7. aus den Vorbildern und den ihnen zugeschriebenen Stärken.
  8. aus Verletzungen, Erkrankungen, Fehlern.
  9. aus der Konfrontation mit neuen Situationen.
  10. aus Veränderungen und Entwicklungen, Altern.

Die Anstrengungen, um die Schwächen zu beseitigen, sind in der Regel immer erheblich höher als das Engagement, die vorhandenen Stärken zu nutzen und auszubauen. Schließlich "lebt" die gesamte Bildungsindustrie von "den Schwächen".

Es gibt in der Regel Schwellgrößen, bei deren Überschreiten eine "Schwäche" nicht mehr als "Schwäche" bezeichnet wird. Für Stärken sind Schwellgrößen nicht möglich. Das Überschreiten einer Schwellgröße macht aus einer "Schwäche" noch lange keine "Stärke".

Schwache kooperieren niemals mit Schwachen: Was mitunter als "Kooperation" erscheint, erweist sich bei näherem Hinsehen nur als Bündelung von individuellen Interessen, die als "gemeinsame Interessen" besser gegen Dritte durchgesetzt werden sollen. Ist das individuelle Interesse befriedigt oder erloschen, zerfällt die "Kooperation" (Gemeinschaft) ersatzlos.

Organisationen versammeln Personen mit individuellen Interessen, die sich als "Schwächen der gesamten Organisation" zeigen. Sie werden offen benannt in

  1. strategischen Zielen von Organisationen,
  2. Entscheidungskriterien,
  3. Appellen, Kritik und Lob,
  4. Erwartungen an die einzelnen Personen und Funktionen,
  5. Größe und Ausstattungen der Organisationsteile, die sich "um die Schwächen kümmern" (Hierarchien, Gliederungen),
  6. den Anforderungsprofilen,
  7. den zugelassenen Leistungen,
  8. Prozessen,
  9. Kooperationen,
  10. Verhaltensmuster.

Mahnungen:

Gehen "die Schwächen" verloren, kann die Organisation ihre Identität verlieren.

Es ist meistens ein Irrtum anzunehmen, dass die Personen und Organisationen "unter ihren Schwächen leiden": Fast immer ist das Gegenteil richtig.

Nehmen Sie Personen und Organisationen niemals weg, worunter sie "gerne" leiden!!! Jeder Hilfeversuch, jede Verbesserungsmöglichkeit wird sofort (!!!) abgelehnt. Die Ablehnung ist absolut und radikal: Sie geschieht oftmals einfach dadurch, dass auf keinen Fall jene Personen zur Hilfe eingeladen werden, von denen tatsächlich Hilfe zu erwarten ist.

Bieten bereits zugelassene Helfer unerwünscht "Hilfen" an, verlieren sie rasch den Auftrag, werden ausgegrenzt, diskriminiert und notfalls "vernichtet".

"Hilfe" ist deshalb immer nur Selbsthilfe. Hilfe von Dritten wird nur zugelassen, wenn sie "offiziell" dazu autorisiert sind, wie Ärzte.

Andere Hilfen werden häufig nur deshalb "eingekauft", um sich selbst bestätigen zu können, dass "diese auch nur mit Wasser kochen und es letztlich auch weder besser wissen noch besser können als man selbst". Die Beratungsbrache lebt bestens davon.

Im Wirtschaftsleben werden "die Kosten" mitunter als "bezahlte eigene Inkompetenzen" bezeichnet: Es trifft, denn es wird "zugekauft", wozu die Organisation selbst nicht bereit oder in der Lage ist.