HCS Human Capital System

Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
Kontext: Vermögen - Kapital - Humankapital


Kontext: Vermögen - Kapital - Humankapital

41. Vermögensstrategie, Vermögensentwicklung

VollbildWunsch

Der Wunsch enthält bereits die Veränderung des IST. Er ist deshalb zukunftsbezogen.

Strategie, Wille und Wunsch

Wünsche enthalten die Energie aus der Differenz zwischen Realität und der Wirklichkeit, wie sie sein sollte, könnte oder dürfte, gleichgültig, ob sie jemals so sein würde. Sie erlauben also die Veränderung und nehmen sie zumindest gedanklich vorweg.

Wünsche sind offen, in der Regel unbestimmt. Bei jedem Versuch, die Wünsche "genauer" zu bestimmten, verändern sie sich. Solange die Wünsche noch nicht ausreichend konkretisiert sind, lösen sie auch kein Handeln aus, um die Wünsche zu verwirklichen und zu realisieren.

Wünsche versöhnen mit dem IST: Sie erleichtern, aus das unangenehme und unbequeme Gegebene und Wahrgenommene zumindest im Moment leichter zu akzeptieren, denn die Vorstellungen, dass es sich ändern könnte, begrenzen das IST. Die Wünsche sind deshalb umso größer, je höher das IST kritisiert oder nicht akzeptiert wird, gleich aus welchem Grunde.

Je weniger es für möglich oder wahrscheinlich gehalten wird, dass eine Veränderung eintreten könnte, umso abstrakter werden die Wünsche: Sie äußern sich als Träume, Phantasien, Kreativität, Gedankenblitze, Fixierungen, Wahn. Wenigstens wünschen darf man sich alles.

Wünsche können alles enthalten. In den Wünschen werden auch alle Grenzen überschritten. Die Wünsche weisen eine umso höhere Energie auf, je größer die Differenz zwischen Veränderbarkeit der Realität und Wirklichkeit wahrgenommen wird und es erlaubt ist, die Wünsche auch zu äußern.

Wird eine Wunsch zugelassen, ist die Veränderung eingeführt: Die Realität und die Wirklichkeit sind unwiderruflich verändert. Der Wunsch enthält Alternativen und schafft damit erst die Möglichkeit, sich entscheiden zu können und auch zu müssen. Die (gewünschten) Alternativen bleiben auch dann bestehen, wenn sie (gleich) wieder verworfen werden sollten: Auch der "Verzicht" auf einen Wunsch oder eine Wunscherfüllung ist also eine Entscheidung (für das IST).

"Wunschlos glücklich" bedeutet also immer auch die Annahme der Realität und der Wirklichkeit, so wie sie ist.

Wünsche werden zum "Willen", wenn die in den Wünschen enthaltenen Veränderungen verbindlich gemacht werden.

Werbung und Marketing versuchen in der Regel, solche Wünsche auszulösen, welche genügend Veränderungsenergie auslösen, um für die Wunscherfüllung "etwas zu tun". Den Werbetreibenden reicht es meistens völlig aus, dass dieses "Tun" im Kauf der beworbenen Waren und Dienstleistungen besteht. Je weniger die tatsächlichen Wünsche erfüllt werden, umso nachhaltiger bleibt er - und häufig auch die Ersatzbefriedigungen oder schalen Befriedigungen durch die gekauften Produkte und Dienstleistungen.

Werbung und Marketing arbeiten fast immer mit allgemeinen Versprechungen. In Vermögensangelegenheiten muss inzwischen durch "Beratungsprotokolle" sogar nachgewiesen werden, dass die "beratenden Personen" keine solchen konkreten Versprechungen abgegeben haben, die als verbindliche Zusagen ausgelegt werden könnten.

Die Strategie, die aus den Wünschen folgt, nimmt die Erlebnisse vorweg, die eine mögliche Wunscherfüllung bereits jetzt in der Realität zulassen würde. Manchmal wird erkannt, dass "eigentlich" nichts daran hindert, sich den Wunsch zu erfüllen. Meistens wird jedoch angenommen und auch akzeptiert, dass die Wunscherfüllung im HIER UND JETZ weder möglich und auch nicht tatsächlich gewünscht wird: die mit der Wunscherfüllung verbundenen werdenden Änderungen können nachteiliger sein als das IST.

Unerfüllbare Wünsche bleiben Wünsche oder verstärken sich zu Illusionen oder Visionen: Wenigstens vorstellen darf man sich, was man sich wünscht, also zumindest vorstellen kann, dass es anders sein könnte als es ist: Der Wunsch erzeugt eine Polarität zum IST. Er ist deshalb eine Ursache zu allen "gewollten und geplanten" Veränderungen.