Prozess der Teilungen
6. Teilung: Zeit und Raum
Entstehung von Beziehungen.
Beziehungen bewegen innerhalb von wechselnden Grenzen und
Begrenzungen zu wechselnden Zeiten und mit wechselnder Energie.
Beziehungen bestehen per se. Es ist nicht möglich, sich einer
Beziehung zu entziehen. Einzig möglich sind die Art und Weise, wie
die Beziehungen ermöglicht, gelebt und gestaltet werden. So
entstehen:
- Fernbeziehungen, Distanz,
- Anziehungen,
- Bezugnahmen,
- "lose" Beziehungen, "offene" Beziehungen,
- angenehme, bevorzugte Beziehungen,
- häufige Beziehungen,
- enge Beziehungen,
- gelebte, lebendige Beziehungen,
- intime Beziehungen, Nähe,
- Beziehungslosigkeit (Unwissenheit über die bestehenden
Beziehungen), Gleichgültigkeit.
Beziehungen sind Vorstufen der Kommunikation, Erkenntnisse und
Bedeutungen.
Es entstehen:
- Verhältnisse,
- Konstellationen,
- Verbindungen, Gebilde, Gitter,
- Gewebe, Spinnengewebe, Netze,
- Achtsamkeit, Aufmerksamkeit,
- Verlässlichkeit,
- Zuverlässigkeit,
- Verwicklungen, Bindungen,
- Fallen,
- Wahrnehmungen, Emotionen.
Wenn sich etwas bewegt, bewegt sich alles. In Beziehungen kann
man sich leicht verheddern.
Es entstehen:
- Information,
- Gemeinsamkeiten,
- Sprache, Kommunikation,
- Verstehen, Verständnis von Symbolen, Signalen,
- Wettbewerb, Konkurrenz,
- Machtkampf um "Oben" und "Unten",
- Spaß, Sex, Beziehungen um der Beziehung willen,
- Vereinigungen, Zeugungen,
- Geheimnisse, Wissen um die Passungen,
- Verantwortungen füreinander und miteinander.
Je mehr Bezogene sich kennen lernen, um so mehr wissen sie
voneinander und übereinander, worauf sie sich verlassen können und
wo sie aufeinander angewiesen sind, sein werden oder sein können.
Es entstehen Dienste und Dienstleistungen für sich selbst, andere
und insbesondere für das Gemeinsame der Beziehungen. So entstehen:
- Erwartungen,
- Ansprüche,
- Rat,
- Empfehlungen,
- Aufmerksamkeit,
- Absichten,
- Berechnungen,
- Werte,
- "Seele", das Verbindende,
- Grenzen und Begrenzungen: "Eine Haut".
Es entstehen:
- wahren, bewahren, verwahren,
- währen, bewähren, Währungen,
- werten, bewerten, verwerten, auswerten,
- wundern, bewundern, verwundern,
- kränken, Wunden, Verletzungen, Heilungen,
- Treue, Untreue,
- trauen, vertrauen, Vertrauen, betrauen, misstrauen,
- sorgen, Fürsorge, besorgen, versorgen, entsorgen,
- raten, beraten, verraten,
- muten, Mut, Unmut, zumuten, entmutigen,
- sichten, Sicht, Zuversicht, Absichten, Vorsicht, Rücksicht,
Berücksichtigung,
- sehen, übersehen, ansehen, Ansehen, zusehen, besehen,
- stützen, unterstützen, abstützen,
- stürzen, abstürzen, Umstürze,
- setzen, besetzen, versetzen, absetzen,
- leben, verlegen, ablegen, belegen,
- täuschen, enttäuschen,
- tauschen, vertauschen, eintauschen,
- wechseln, verwechseln, einwechseln, auswechseln,
- teilen, beteiligen, verteilen, einteilen, austeilen,
zuteilen,
- drängen, dringen, eindringen, verdrängen, bedrängen,
- lehren, belehren,
- leihen, beleihen, ausleihen, verleihen, anleihen,
- leisten, ableisten,
- weigern, verweigern,
- gieren, Begierde, Begehren,
- zeihen, verzeihen, bezichtigen,
- ziehen, verziehen, beziehen, Bezogenheit,
- züchten, Zucht, verzichten, züchten, bezichtigen,
- geben, vergeben, begeben, ausgeben, eingeben, zugeben,
- nehmen, annehmen, benehmen, Benehmen, abnehmen, zunehmen,
genehmigen,
- lassen, zulassen, verlassen, auslassen, überlassen,
belassen,
- wegen, wagen, Abwege, verwegen, bewegen, Wagnisse,
- schenken, beschenken, verschenken,
- rauben, berauben,
- gehen, vergehen, Vergehen, begehen, entgehen, abgehen,
hingehen, weggehen,
- fühlen, befühlen, Gefühle,
- finden, Befinden, erfinden, sich finden,
- suchen, besuchen, versuchen,
- leeren, Leere, verlieren, Verluste,
- lieben, belieben, verlieben, zu Liebe,
- trotzen, abtrotzen,
- handeln, verhandeln, behandeln, aushandeln, abhandeln,
- halten, behalten, verhalten, Verhalten, enthalten,
aushalten, einhalten.
Es entstehen:
- Nähe und Distanz,
- Einsamkeit und Zugehörigkeit,
- Bindungen und Gebundenheit,
- Ereignisse,
- Haltungen,
- Verhalten, Tun und Unterlassen,
- Alternativen, Wahlmöglichkeiten,
- Entscheidungen,
- Folgen, Rückkoppelungen, Feedback,
- Macht und Ohnmacht.
Der, die, das Andere wird immer bewusst oder unbewusst,
absichtlich oder unabsichtlich mit berücksichtigt. Es ist nicht
möglich, die Beziehungen nicht zu berücksichtigen.
Es ist nicht möglich, die Beziehungen nach eigenem Gusto zu
gestalten: Jeder ist gleichzeitig Bezogener aller Beziehungen von
Anderen.
Beziehungen sind immer untrennbar mit Gefühlen verbunden.
Beziehungen sind immer dynamisch.
Werden Beziehungen starr und unbeweglich, führen sie oftmals zu:
- Hass,
- Gewalt,
- Isolation,
- Verbrechen,
- Missbrauch,
- Ignoranz,
- Dominanz, Selbstgerechtigkeit,
- Fixierungen, Gefängnissen,
- Erstarrungen,
- "Blindheit", Gefühllosigkeit, "Kälte".
Die in solcher Gefangenschaft sich befindlichen Bezogenen können
mit eigenen Mittel ihre selbstgewählte Gefangenschaft in der Regel
nicht erkennen. Falls doch, können sie die Gefangenschaft nicht aus
eigener Kraft überwinden: Es bedarf von außen Beziehungsangebote,
die "aus der Gefangenschaft" befreien (helfen können),
vorausgesetzt, sie werden von den "Gefangenen" erkannt, zugelassen,
akzeptiert und angenommen.