Prozess der Teilungen
6. Teilung: Zeit und Raum
Wechsel von Zeit und Raum.
Alles, was sich innerhalb der "gleichen Welt" befindet, weist die
gleiche Zeit und den gleichen Raum auf. Die Individuen nehmen
innerhalb dieser Welt für eine bestimmte Zeit einen bestimmten Raum
ein.
Die Zeit und der Raum ändern sich jedoch, wenn etwas "aus der
Bahn geworfen wird". Es, was immer "Es" ist, hat schlagartig eine
andere Zeit in einem anderen Raum:
- Es fällt auf eine niedrigere Ebene: Es hat einen kleineren
Horizont. Das Tempo der Bewegungen sowie die Bewegungsrichtungen
und der Spin werden beibehalten. Sie erscheinen "von außen" oder
von den "höheren" Ebenen schneller zu sein oder zu werden: Die
Zeit, um einen gleichen Punkt auf der Umlaufbahn wieder zu
erreichen, scheint, von einer anderen Warte aus gesehen, kürzer zu werden.
Für das "Es" auf der niedrigeren Ebene ändert sich aus der
eigenen Sicht weder die eigene Zeit noch der eigene Raum.
- Es springt auf eine höhere Ebene: es hat einen größeren
Horizont. Das Tempo der Bewegungen, die Bewegungsrichtungen und
der Spin bleiben gleich. Durch die "längere Bahn" erscheint und
wird die Zeitdimension größer, länger. Die Zeit scheint sich zu
verlangsamen. Rhythmen, Zyklen und Wiederholungen dauern
"länger", jedoch nur von anderen Warten aus gesehen.
Für das "Es" auf der höheren Ebene bleiben die eigene Zeit und
der eigene Raum gleich. Die Verweildauer im Bannkreis der bestimmenden
benachbarten Welt, zu welcher der Horizont eine gemeinsame Grenze
bildet, ist länger: Es bilden sich zeitlich begrenzte stabile
Strukturen.
- Es springt aus dem Rand des Horizontes heraus, behält jedoch
das bisherige Zentrum bei: Der neue Horizont ist weiter: Es
folgt eher den Zeiten, Räumen und Gesetzen des erweiterten
Horizontes. Ein weiterer Horizont scheint die Bewegungen des
"Es" zu verlangsamen: Es dauert bei gleicher Energie länger, bis
ein Punkt im Kreislauf wieder mal erreicht wird. Je nach
Bewegungsrichtung der parallelen Bewegungen erscheint die
Verlangsamung als Beschleunigung, Bremse, Rückschritt oder
Umkehr. Tatsächlich bewegen sich Individuen in der gleichen
Welt, jedoch mit unterschiedlichen Horizonten.
- Es springt aus dem Rand des Horizontes heraus und verliert
dabei auch das bisherige Zentrum. Dies zu bewirken, erforderte einen Anstoß
"von außen", ein Aufprall oder auch eine Erkenntnis (des
begrenzten Horizontes). Es gehört "nicht mehr (nur) zu dieser
Welt". Es folgt anderen Gesetzen. Es ist "frei", bis es selbst
zu einem (neuen) Zentrum wird oder von einem anderen Zentrum
"eingefangen" wird, das künftig den eigenen Horizont bestimmt.
- Es springt ("fällt") in die Mitte des Horizontes: Es
verliert alle Dimensionen. Alle Dimensionen sind "Null". Sie
sind unendlich verdichtet, weil dimensionslos: Zeit, Raum und
alle Energie sind gleich. Aus der Sicht des Individuums sind sie
unendlich groß, allmächtig, allgegenwärtig, unendlich. Aus der
Sicht "von außen" oder aus einem "weiteren" Horizont, ist "Es"
ohne Existenz, weil nicht herausgetreten: Es, das Existenzlose,
vereinigt alles in sich, enthält alles, ist vollständig,
vollkommen, ganz, fertig, vereinigt alles: Alles ist Eins und
Eins ist Alles.
- Es wird aus dem Trichter der Horizonte herauskatapultiert -
ins "Nichts". Die Auflösung in das Nichts zerreißt das
Individuum: Es ist von nichts mehr getrennt, also von nichts
mehr ein Teilchen: Es ist kein Individuum mehr. Alles fällt weg:
Es gibt keinen Halt (mehr), keinen Widerstand, keine Grenzen,
keine Begrenzungen, keine Richtungen, keine Bewegungen, keine
Energie: Sie wird beim Hinausschleudern völlig hinterlassen,
abgegeben: Es ist vergleichbar mit dem Tod.
- Es wird zum "Punkt in der Mitte": Es erscheint als
Spielball, schwerelos. Es ist "das JETZT", "das HIER" und das
"SO!": Es hat keine Dimensionen. An diesem Punkt wird in jedem
Moment "die Welt neu erschaffen": Alles ist und erscheint
möglich. Alles hat zu allem einen Bezug und einen bestimmten
Abstand. Alles ist stetig und ständig in Bewegung: Die Dynamik
ist unendlich und gleichzeitig ein Stillstand, in welchem sich
alles begegnet und aufhebt sowie wechselseitig bedingt und
beeinflusst.
- Es wird durch die Mitte des Horizontes hinauskatapultiert
und zerschlägt oder besser: überwindet alle Dimensionen der
"bisherigen Welt": Es befindet sich irgendwo anders, das hier
vereinfach als "in einem anderen Kosmos" bezeichnet wird, der
jedoch nicht "dieser Welt" angehört. Durch den Durchbruch des
Bodens des Horizontes wird alles zerstört im Sinne von
hinfällig. Alle Trennungen werden aufgelöst.
- Es wechselt während seines Weges entlang des Horizontes die
"angrenzenden" Welten, die sich am Horizont berühren, besser:
ineinander übergehen. Es entstehen Gesetzmäßigkeiten, Rhythmen,
Zyklen, Wiederholungen, Dauer, Schnelligkeit: Die Zeit wird
erlebbar und auch messbar als Abstand von oder bis zum nächsten
Ereignis.
- Es löst sich auf. Es verliert seine Existenz durch Wegfall
aller räumlichen und zeitlichen Grenzen: Alles, was in der
Existenz als "Es" gebunden war, wird freigesetzt. Es bleibt
nichts mehr übrig. "Es" hat, aus der Sicht von allem Folgenden,
nie bestanden, denn "Es" macht zu nichts (mehr) einen
Unterschied, der auf das "Es" hinweisen könnte. Was bleibt, sind
die Wirkungen, die "Es" während seiner Existenz ausgelöst hat.
Sie sind jedoch nicht (mehr) auf das "Es" zurückzuführen, da
"Es" mangels Existenz auch als Ursache ausscheidet. "Es" wird
weder vermisst noch wiedererkannt, wenn es wieder eine (seine)
Existenz erhalten würde. "Es" ist auch nicht "vergessen", denn
dann wären noch Erinnerungen möglich. "Es" ist auch nicht
gestorben, denn dann gäbe es ja Erben. "Es" ist auch nicht
transformiert, denn sonst gäbe es ja Spuren: Es ist (wieder) zu
dem Nichts geworden, aus welchem es entstanden war. Für alles,
was bisher "das Umfeld" des "Es" gebildet hat, ist dessen
Auflösung eine Urgewalt mit katastrophalen Auswirkungen: "Das
Loch" wird schlagartig gefüllt, wobei die Eigenzeiten der Teile
und Teilchen bestimmen, wie lange "der Schlag" aus der
individuellen Sicht dauert. Das Wesen von Allem wird schlagartig
verändert und "neu gemischt": Die Ausgangslage ist für Alle und
Alles neu. Es ist jedoch nichts hinzugefügt oder weggenommen
worden: Das Ganze ist und bleibt unverändert "das Ganze".
Nach dem Durchbruch stellt das, was durchbrochen wurde, das
Jenseits dar. Das Diesseits ist das All-Eine. Es ist eine neue Welt
im "Nichts". Es stellt einen neuen Ausgriff aus dem Nichts dar, das
sich auf nichts (mehr) beziehen kann, was vor dem Durchbruch oder
Durchgang war. Es enthält jedoch alles, was war und enthält auch
alles davon.
"Von außen" betrachtet ist eine neue Welt entstanden: Ein "Stern"
wurde geboren: Es ist vergleichbar mit der Geburt.
Wechsel alles Existierenden
Alles wird gezeugt vom Nichts durch einen Ausgriff oder eine
Auswahl "aus dem Nichts" und erhält dadurch eine Existenz: "Es"
tritt heraus, bis es wieder alles Existierende an das Nichts abgibt,
aus welchem es geschöpft wurde. "Es", das Existierende, kann daran nichts ändern: Es ist, wie es ist.