Lemniskate verbinden Pole in der Zeit, mit der Zeit und im Raum. Lemniskaten vereinigen das Geteilte, das sich in ihren Polen als Gegensätze und Widersprüche zeigt, stetig und ständig zur Einheit.
Lemniskaten benötigen keine Energie, bewegen sich selbst nicht, haben keinen Raum und keine (eigene) Zeit. Alle Merkmale, die Lemniskaten zugeschrieben werden, sind Positionen der Teile, die sich zwischen ihren Polen bewegen. Jede Position bedingt und erzwingt und bestimmt die Gegenposition des jeweiligen Gegenteils, das damit zu jedem Zeitpunkt das exakte und vollständige Gegenteil bildet.
Alle Ereignisse finden "in der Mitte" der Lemniskate statt: im Mittelpunkt, Schnittpunkt, Übergangspunkt, Punkt der Begegnung von Teil und Gegenteil und Übergang von Bewegung und Gegenbewegung. Der Mittelpunkt scheint sich entlang einer "Linie" zu bewegen, die im Zeitverlauf als Lemniskate erscheint.
Teil und Gegenteil bewegen sich "gegenläufig": Sie heben einander auf. Es ist deshalb nicht möglich, einer Lemniskate einen Wert beizumessen, der einen Unterschied zwischen Teil und Gegenteil aufzeigen könnte: Beide sind bestenfalls wie die Vorderseite und die Rückseite desselben anzusehen. Sie können niemals voneinander getrennt werden. Sie "existieren" nur durch die jeweilige Sichtweise.
Teil und Gegenteil wissen nichts voneinander.
Teil und Gegenteil bilden immer die gleiche Lemniskate: Sie haben immer "das gleiche Schicksal". Die Pole wechseln immer gleichzeitig, vollständig und vollkommen: "von Außen" erscheinen die Bewegungen von Teilen und Gegenteilen als Kreisbewegungen, wobei die Kreise begrenzt werden durch die "Punkte", an welchen sich die Teile und die Gegenteile absolut unterscheiden und nichts mehr gemein zu haben scheinen, außer der Untrennbarkeit von ihrem Pol.
Aus der Sicht "von außen" erscheinen durch den Zeitablauf Teile und Gegenteile als (gegenläufige) Wellen. Höhen und Tiefen sowie Längen sind immer gleich, weshalb eventuelle Summen von Wertzuweisungen immer "Null" sind. Die Wellen erscheinen in der Zeit als Pulse und Impulse, Dehnungen, Schrumpfungen, Höhen und Tiefen.
"Von außen" ist nur ein Teil zu beobachten. Das Gegenteil liegt "im Hintergrund" uneinsehbar verborgen. Es gibt keine Möglichkeit, aus dem "von außen" gesehenen existierenden Teil dessen Gegenteil zu ermitteln.
Die Auseinandersetzungen mit Lemniskaten erweist sich als unendliche Quelle für Anregungen, Entdeckungen und Erkenntnissen.
Im "Innen" der Lemniskate "fließt" zwischen Teil und Gegenteil Energie, die beide immer und untrennbar als Einheit zusammenhält. Werden Teil oder Gegenteil "von außen" beeinflusst, erzeugt dies innerhalb der Lemniskate Druck, Enge oder Sog, Spannungen: Sie können "von außen" und "für das Außen" genutzt werden, denn die Kräfte der Einheit der Teile und der Gegenteile in der Lemniskate sind unendlich.
Die Kräfte haben keine "Quelle": Sie sind. Sie "entstehen" einzig und alleine durch die Trennung von Teilen, die immer auch eine Aufteilung von Teil und Gegenteil ist. Was als "Teil" und was als "Gegenteil" betrachtet wird, ist egal: Das Eine ist immer das Gegenteil vom Anderen innerhalb der unteilbaren Einheit.
Alles Existierende ist ein Schnittpunkt in einer Lemniskate zwischen dem, was als existent bezeichnet wird, und dem Gegenteil davon.
Jede Grenze oder Begrenzung einer Dimension ist lediglich der äußere Punkt der Dimension, die aus Polen gebildet wird, aber nicht von ihnen überschritten werden kann. Jeder "Punkt" auf der Grenze der Dimension ist ein Schnittpunkt in einer Lemniskate, in welcher die betrachtete Dimension "ein Teil" ist, für welches auch ein "Gegenteil" die Lemniskate ergänzt.
Am Schnittpunkt geht jeweils das Eine in das Andere über: Es fließt etwas ein, während etwas ausfließt. Es, das Ausgeflossene, bleibt so lange verschwunden, bis es den Weg der Ausdehnung der Lemniskate gegangen und wieder zum Mittelpunkt zurückgekehrt ist: Dann "tritt es wieder ein." "Es" wird ohne Zeugung und Schwangerschaft "wiedergeboren". "Es" erscheint "wie ein Blitz aus dem heiteren Himmel" wieder in der Existenz.
Jede Idee "Gedankenblitz" ist ein solcher Wieder-Eintritt, der bisher Verborgenes (wieder) zugänglich macht.