HCS Human Capital System

Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
Kontext: Vermögen - Kapital - Humankapital


Kontext: Vermögen - Kapital - Humankapital

Prozess der Teilungen

Vollbild7. Teilung: Entstehung von fremden Welten

Durch die Teilungen entfernen sich die Teile voneinander: Sie werden sich fremd.

 

Es entstehen individuelle

  1. Orientierungen,
  2. Schwerpunkte,
  3. Dynamiken,
  4. Prozesse,
  5. Eigenheiten,
  6. Eigenschaften,
  7. Eignungen,
  8. Interessen,
  9. Bedürfnisse,
  10. Regelungen und Steuerungen.

Die Menge und die Inhalte der Gemeinsamkeiten gehen immer mehr verloren, je länger die Teilung besteht.

Es entstehen:

  1. Bevorzugungen der eigenen Sichtweise,
  2. Blindheit, Betriebsblindheit, "blinde Flecken",
  3. Intoleranz,
  4. Selbstgenügsamkeit,
  5. Bescheidenheit,
  6. Selbstgerechtigkeit,
  7. Selbstverteidigung,
  8. Abgrenzungen, Mauern, Barrikaden,
  9. Neugierde, Neid,
  10. Vorsicht.

Je fremder durch die Beschäftigungen mit sich selbst die andere Welt geworden ist, entstehen:

  1. Vorbehalte gegen das Fremde,
  2. Vorurteile,
  3. Angst vor dem Fremden,
  4. Bekämpfung des Fremden,
  5. Wettkampf um die Vorherrschaft vor dem Fremden,
  6. Schutz vor dem Fremden,
  7. Bedrohung des Fremden,
  8. Sicherung der eigenen Gefolgschaft,
  9. Verurteilung des Fremden,
  10. Vernichtung des Fremden,

Es entstehen die Sorgen um den Verlust:

  1. der eigenen Identität,
  2. des eigenen Bestandes,
  3. des eigenen Überlebens,
  4. der eigenen Wahrheiten,
  5. der eigenen Strukturen,
  6. der eigenen Regelungen und Steuerung,
  7. der Macht und des Einflusses,
  8. der Unversehrtheit,
  9. der Gesundheit,
  10. der Existenz.

Die fremden Welten erfahren von ihrer Fremdheit meistens erst, wenn sie konkret angegriffen werden.

Es entstehen durch die fremden Welten jedoch auch:

  1. Vernunft,
  2. Aufmerksamkeit,
  3. Selbstreflexion,
  4. Selbstwahrnehmung,
  5. Auseinandersetzung mit dem Eigenen und dem Fremden,
  6. Versuche und Experimente,
  7. Kooperationen,
  8. Ergänzungen,
  9. Delegationen (an das Fremde oder vom Fremden),
  10. (gemeinsame) Projekte.

Durch die so entstehenden neuen Welten sind insbesondere die Funktionen zu erfüllen:

  1. die eigene Welt zu schützen,
  2. die andere, fremde Welt zu ertasten,
  3. den Abstand zwischen den Welten zu wahren,
  4. das möglicherweise Nutzbringende zu erkennen,
  5. das Neue in einem geschützten Rahmen zu erproben,
  6. die Fremdeinwirkungen zu begrenzen,
  7. die eigenen Wirkungen auf das Fremde zu sichern, zu erhalten und zu erhöhen,
  8. die eigene und die fremden Welten gegebenenfalls (wieder) strikt zu trennen,
  9. die Brücken zu bauen und instand zu halten,
  10. die Gemeinsamkeiten gegebenenfalls wieder zu beenden.

Das Eigene und das Fremde sind Welten innerhalb der Einheit und des Ganzen: Es ist nicht möglich, "das Fremde" zu beseitigen. Es ist nur möglich, "das Fremde" kennenzulernen: Doch dann ist es nicht mehr fremd.

Wer das Fremde nicht kennenlernt oder kennenlernen will, darf oder kann, bekämpft in dem Fremden, besser: in dem, was er für "das Fremde" hält, nur Teile von sich selbst und in sich selbst: Der Kampf ist ungewinnbar. Er ist zu Ende, wenn man sich den bekämpften Themen öffnet und sich mit ihnen auseinandersetzt. Mögen muss man sie ja deshalb auch weiterhin nicht.