Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
Kontext: Vermögen - Kapital - Humankapital

Prozess der Teilungen

7. Teilung: Entstehung von Kunstwelten

Durch Teilungen, besser: Auswahl von Besonderheiten und Spezialitäten entstehen Kunstwelten, in welchen das Ausgewählte gesonderten entwickelt, erprobt, entfaltet, gelebt, ausgelebt und kontrolliert werden kann.

 

In Kunstwelten werden auf begrenztem Raum und für eine begrenzte Zeit Lösungen und Entwicklungen ausprobiert, welche noch nicht oder nicht mehr den Alltag prägen sollen, dürfen, können oder müssen.

Kunstwelten ergänzen die jeweiligen Welten. Sie zeigen Möglichkeiten und Alternativen auf, inspirieren, legitimieren, mahnen und warnen zugleich. Kunstwelten bereiten häufig bestimmte Ereignisse und Entwicklungen vor oder verarbeiten sie auf jeweils ihre spezielle Art und Weise.

Schwerpunkte von Kunstwelten sind häufig:

1. Literatur,
2. Musik,
3. Malerei,
4. Darstellungen, (Schauspielerei),
5. Sport,
6. Handwerk,
7. Sprache,
8. Formen,
9. Lehren (Philosophien),
10. Technik, Materie, Stoffe.

In vielen Künsten werden verschiedene Disziplinen gemischt, wie in Opern, Musicals, Theater, Vermarktung von Geräuschen in Massenveranstaltungen.

Es entstehen:

1. Kulturen,
2. Stile,
3. Zeitgeist,
4. "das Moderne",
5. Futuristisches,
6. Nachahmungen, Nachempfindungen,
7. Traditionen,
8. Modernisierungen,
9. Phantasien,
10. Ideen.

Kunstwelten fördern die Trennungen der eigenen Phantasien von den realen Beschränkungen und Begrenzungen. Sie überführen, überhöhen oder experimentieren mit neuen Formen und Gestalten, wie Mögliches und Reales verbunden werden kann.

Es entstehen:

1. Können,
2. Virtuosität,
3. Genialität,
4. Banalisierungen,
5. Vermassung,
6. Dilettantismus, Stümperei,
7. Fälschungen,
8. Nachahmungen,
9. Wettbewerbe,
10. Genies.

Es entstehen:

1. Kunstrichtungen,
2. Museen,
3. Sportstätten,
4. Hallen, Theater, Opern,
5. Arenen,
6. Zirkusse,
7. Ausstellungen,
8. Festivals,
9. Wettbewerbe,
10. Messen.

Nirgendwo ist der Wettbewerb größer als unter den Kunstwelten. Umworben werden insbesondere:

1. öffentliche Persönlichkeiten,
2. Sponsoren,
3. Förderer,
4. Vermarkter, Galeristen, Veranstalter,
5. Publikum, Massen,
6. Kritiker,
7. Publikumsmagnete,
8. Multiplikatoren, Provider,
9. Medien,
10. Verlage.

Zu den Kunstwelten zählen insbesondere:

1. Schauspieler,
2. Gladiatoren,
3. Spitzensportler, Athleten,
4. "Helden",
5. Betreiber von Foren, Blogs und anderen so genannten "sozialen Medien",
6. Stars und Sternchen,
7. Interpreten,
8. "Aussteiger", "Lebenskünstler",
9. Programmierer, Mediengestalter,
10. Clowns und Trolle in allen, insbesondere den modernen Formen.

Kunstwelten erfüllen Wünsche und Bedürfnisse, die im Moment, für eine bestimmte Zeit oder für immer unerfüllbar sind oder bleiben.