Durch Teilungen, besser: Gliederungen von Welten entstehen Unterwelten, in welchen Besonderheiten und Spezialitäten der jeweiligen Welt gesondert entwickelt, erprobt, entfaltet, gelebt, ausgelebt und kontrolliert werden können.
Unterwelten verbinden immer mehrere Welten. Sie sind immer Teil mehrerer Welten und bilden dennoch jeweils eine eigene Welt. In den Unterwelten gelten die Ordnungen der Überwelten und verbundenen Welten nicht oder nur insoweit, wie es der jeweiligen Unterwelt nützt.
Unterwelten entstehen mit meistens folgenden Merkmalen:
Unterwelten konfrontieren die Überwelten mit der Ohnmacht, einen Teil von sich selbst, was Unterwelten nun mal sind, nach eigenem Gusto regeln, steuern, beherrschen und entwickeln zu können. Alle Versuche stärken lediglich die Unterwelt.
Es entstehen:
Unterwelten beuten ihre Wirte, Quellen, Ressourcen, Strukturen, Gliederungen und Mitglieder in der Regel skrupellos aus. Sie, besser: die Vertreter der Unterwelten, lassen sich dazu ausdrücklich bevollmächtigen, wählen, legitimieren und mit den als zweckdienlich erscheinenden Machtmitteln ausstatten. Die Vertreter leben in der ständigen, berechtigten Angst, jederzeit "von ihrem Thron gestoßen" zu werden. Sie werden deshalb sehr oft rasch zum Spielball und Ziel der Aggressionen von:
In der Regel huldigen Unterwelten Gurus und Idolen, die ihre Macht oft erst entfalten können, wenn sie selbst tot sind und durch die hagiographischen Hermeneutiker beerbt werden: Sie üben die Herrschaft in "überirdischen Namen" und "in der Tradition" oder "zu Ehren von..." und "im Gedenken an..." aus. Es entstehen ungezählte Quellen des Machtmissbrauchs, der Bereicherungen, der Korruption, der Lüge und Verlogenheit.
Als "Wahrheit" in der Unterwelt gilt, was mit der Lehre der Gründer übereinstimmt, zumindest in der Art und Weise, wie es die Erben, Nachfolger und insbesondere die "Vertreter" (auf Erden, in der Unterwelt, in der Welt) für richtig halten oder sich aufschwingen, um "die Welt eines Besseren zu belehren".
Unterwelten markieren alles, was zu ihnen gehört. Es entstehen:
Unterwelten vermitteln besonders leicht das Gefühl des Besonderen, Auserwählten, Elitären, Außergewöhnlichen. Es wird allenthalben und bevorzugt gegen Geld oder als "Ehrenamt" vermarktet: "Des Kaisers neue Kleider" sind in der Regel besonders teuer: Die Illusion, "nicht nackt" zu sein und sich nicht so ansehen zu müssen oder zu brauchen, wie man ist, sondern bereits "Wer" zu sein, ist Vielen viel wert. Manchen zahlen sogar den Preis der völligen Hingabe, Selbstaufgabe, Unterwerfung und Selbstverleugnung. Sie begeben sich in die völlige Abhängigkeit, die leicht zur Sucht wird, aus der es kein Entkommen gibt.
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